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2009 - Der V-Inspekteur

Titel: 2009 - Der V-Inspekteur
Autoren: Unbekannt
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der Geist, das sei absolut unmöglich, weil der Ozean viel zu tief sei, so daß er keine Stelzen auf den Grund setzen könne; mit Antigrav wollte ich es aber nicht haben. Er bat mich, ihm einen anderen Wunsch zu nennen."
    „Und?" Sie unterbrach ihre Arbeit und blickte ihn gespannt an. „Ich habe ihn gebeten, mir das Wesen der Frauen zu erklären", behauptete Arkid. Er zuckte mit den Achseln. „Da rief der Geist: Wie war das doch mit der Autobahn? Wie viele Fahrspuren wolltest du haben? Vier oder fünf?"
    Elaine und die anderen Techniker, die zugehört hatte, lachten laut auf, doch mit der Fröhlichkeit war es schlagartig vorbei, als der gefürchtete V-Inspekteur Eizo Vikaryo mit seinem braunen Roboter auf der Schulter die Station betrat, die sich weit über der Hauptleitzentrale im oberen Drittel des Kugelraumers befand. Suchend blickte sich Vikaryo um.
    Einer der Männer fluchte verhalten, und keiner aus der Gruppe machte ein Hehl aus seiner Abneigung. Niemand mochte den V-Inspekteur, der in ihren Augen allzu pedantisch war und an allem und jedem etwas zu bemängeln hatte. Ihm eilte ein unglaublicher Ruf voraus.
    Der Roboter Grossier erhob sich aus seinem Sessel, knickte leicht mit den Beinen ein, stieß sich ab und schwebte zu den syntronischen Teilen hinüber, deren Einbau durch Roboter Arkid Stromm und sein Team überwacht hatten. Er winkte dem Techniker kurz zu und grüßte: „Hallo, Klempner.
    Schon wieder nervös? Nur weil wir da sind?"
    Stromm preßte verärgert die Lippen zusammen, rang sich jedoch nicht zu einer Entgegnung durch.
    Er war ein stiller, in sich gekehrter Mann, der nur selten einmal aus sich herauskam. Daß er einen Witz erzählt hatte, war für die anderen schon eine kleine Sensation. An seiner Stelle sprach Gordon Dorgan, der überraschend eintrat und die letzten Worte gehört hatte. „So geht das nicht, Eizo Vikaryo! Wir tun unsere Arbeit, und wir sind gut dabei. Erst gestern sind wir als das beste Team der Werft ausgezeichnet worden. Wir werden derartige Beleidigungen von deinem Roboter nicht länger hinnehmen."
    „Was ist denn los, Arkid?" antwortete Grossier, während er flink über die verschiedenen Bauteile hinwegeilte, um sie zu inspizieren. „Bist du mit dem falschen Fuß aus dem Bett gestiegen? Seit wann brauchst du dieses Großmaul, um dich zu verteidigen?"
    Er landete auf einer Schaltkonsole, stemmte die Fäuste in die Hüften und zeigte mit dem Kopf auf ein Gerät, das sich hinter ihm befand. „Was haben wir denn da, Arkid? Du hast mal wieder Mist gebaut. Wie ich sehe, hast du Teile von Jamba-Doar AG installiert, vorgeschrieben aber sind Teile der Akka Socieda."
    Eizo Vikaryo krauste die Stirn, ging hin zu dem Roboter, ließ sich neben ihm in die Hocke sinken und inspizierte die beanstandeten Geräte. Verständnislos schüttelte er den Kopf und bedeutete den Technikern mit einer knappen Geste, daß die Kritik Gratwar-SIERS berechtigt war. „Die Regierung hat die Ablieferungstermine verkürzt", knurrte Gordon Dorgan, der auch in diesem Fall das Wort übernahm. „Akka konnte nicht liefern, also haben wir uns für Jamba-Doar entschieden. Die Geräte sind absolut baugleich. Akka ist der Lizenzgeber. Jamba-Doar baut die Geräte lediglich nach. Wir haben also die Originale eingesetzt. Ich kann nicht nachvollziehen, was daran falsch sein soll."
    „Das verwechselt du irgendwie", lästerte Grossier. „Dabei ist es doch ganz einfach: In den Bauplänen steht Akka-Geräte. Also wollen wir an dieser Stelle auch solche Geräte sehen."
    „Ende der Diskussion", fügte Eizo Vikaryo hinzu. „Also, raus mit dem Zeug! In spätestens zwei Tagen will ich an dieser Stelle Akka haben." Er hielt kurz inne. „Wenn das Schiff in Gefahr gerät, müssen alle Geräte so funktionieren, wie wir es erwarten. Das sind ich und mein Amt der Besatzung schuldig."
    Während Arkid Stromm und die anderen Techniker die Worte des V-Inspekteurs schweigend hinnahmen, platzte Gordon Dorgan der Kragen. Er schrie den V-Inspekteur an, warf ihm Inkompetenz und Ignoranz vor und kündigte ihm an, daß er mit seinem Vorgesetzten reden würde. „Du könntest es ja mal mit Bestechung versuchen", schlug Grossier ungerührt vor, schwebte zu dem V-Inspekteur hinüber und setzte sich ihm auf die Schulter. „Natürlich sind wir absolut unbestechlich, aber mal ganz unter uns: Was würdest du denn so herausrücken, damit wir dir das Leben leichter machen?"
    „Das reicht!" brüllte der Techniker. „Raus hier!"
    „Wie du
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