2008 - Blockade um SOL
Sicherheitsabschirmung. Kernstück war der K-Damm oder Korragische Damm, Er bestand aus einer Kombination mehrerer fünfdimensionaler Felder und Materieschichten. Letztere enthielten Howalgonium sowie Spezialkunststoff e. Die Kombination aus diesen Stoffen ermöglichte eine, hundertprozentige Auslöschung aller vier- und fünfdimensionalen Schwingungen.
K-Filter und zusätzliche Sicherheitseinrichtungen überwachten die Kommunikation der jeweiligen Großrechner mit der Außenwelt.
Durch die Einarbeitung von Howalgonium stellte die Errichtung von K-Dämmen einen Kostenfaktor höchster Ordnung dar. Für den massenhaften Einbau in Raumschiffe war das zu teuer.
Zudem verhinderte die Größe der Dämme eine Verwendung in mobilen Einheiten.
Vor der Nase des Residenten entstand ein faustgroßer grünlicher Lichtball. „Bitte folge mir", erklang eine leise Stimme. „Ich führe dich ins Innere der Anlagen."
Eine zusätzliche Schirmstaffel legte sich um die Halle. Sie neutralisierte das gesamte Strahlungsspektrum einschließlich des Funkwellen-Bereichs. KorraVir und alle bisher bekannten Abarten verbreiteten sich mit Vorliebe als blinde Passagiere in Funksprüchen oder als Trittbrettfahrer bei der Datenübermittlung.
Erst als die Taster meldeten, daß die Halle bis ins letzte Luftatom hinein „sauber" war, gab die Automatik den Weg frei, Im HÜ-Schirm bildete sich für fünf Sekunden eine Strukturlücke.
Hastig folgte Rhodan seinem holographischen Führer durch den Raum, In einem Gewirr von Energieschirmen und positronisch betriebenen Antigravschächten ging es durch den K-Damm abwärts, hinein in die unergründlichen Tiefen des Mondes.
Eine schlichte Tafel, die schon seit Jahrhunderten hier angebracht war, markierte das Ende der herkömmlichen sublunaren Anlagen und den Beginn NATHANS. Durch ein Dutzend Sicherheitsschotte und Personenchecks erreichte der Terraner schließlich sein Ziel.
Hier unten hatte der Terranische Liga-Dienst sein vorläufiges Hauptquartier aufgeschlagen.
Noviel Residor erwartete Rhodan in der hundert Meter durchmessenden Schaltzentrale. Die dunkelbraunen Augen blickten kalt, das Gesicht wirkte ausdruckslos und dadurch abweisend. Seit einem schweren Unfall im Alter von dreißig Jahren mit einer Teilschädigung seines Gehirns empfand der Terraner keine Gefühle mehr. Als Ausgleich hatte er einen messerscharfen, analytischen Verstand herausgebildet und galt als wahrer Rechenkünstler. „Wir sind den Attentätern vom Nachmittag auf den Fersen", sagte Residor an Stelle einer Begrüßung. „Bisher läßt sich kein Zusammenhang zwischen den Vorfällen und den Ereignissen draußen in der Milchstraße herstellen. Ich denke, bis zum Abend wissen wir Näheres. Der TLD und die Behörden jagen einen Mann namens Nomatti Khai Chinglen. Er zählt zur terroristischen Szene."
Rhodan nickte ernst. Er kannte den Namen. Chinglen war ein Radikaler mit eher wirren politischen Ansichten, der von der humanen und freizügigen Rechtslage auf Terra profitierte. Auf Arkon hätte er die erste Woche seiner Agitation nicht überlebt. „Manchmal frage ich mich, worüber ich unglücklicher sein soll", sinnierte er. „Über politische Umstürzler oder religiöse Fanatiker wie die Heliotischen Kinder. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, daß sich da Dinge entwickeln, deren Tragweite wir noch nicht überblicken."
Die beiden Männer ließen sich in einer Sitzgruppe nieder. Rhodans Aufmerksamkeit galt den Männern und Frauen, die an den über zweihundert Konsolen der riesigen Anlage arbeiteten.
Hier unten funktionierte alles syntronisch. Meldungen im Funk- und Hyperfunkbereich trafen auf Umwegen ein. Positroniken setzten sie in akustische Signale um. Als Schallwellen durchquerten sie im Resonanzverfahren den K-Damm und fanden anschließend über eine Akustikkopplung Eingang in NATHANS Syntronsysteme. „Was deine ganz persönliche Angelegenheit angeht, hat Gucky dir sicher Bescheid gesagt", fuhr der TLD-Chef fort. Seiner Stimme war nicht das leiseste Bedauern anzuhören. Er sprach darüber, als handle es sich um eine Gleiterreparatur auf Garantieleistung.
Residor projizierte ein Hologramm vor den Tisch. Es zeigte die aktuelle Statistik über die meisten TLD-Operationen im Bereich der Milchstraße. Tausende von geheimen Stationen und Zehntausende von Agenten entwickelten hektische Aktivitäten. Seit Jahresbeginn waren vierzig Stützpunkte enttarnt worden und ein Zehnfaches an Agenten zu Tode gekommen.
Meistens hatte
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