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1999 - Der Puls

Titel: 1999 - Der Puls
Autoren: Unbekannt
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die sie seit Jahrzehntausenden hatten verzichten müssen, und sprangen und sprangen und sprangen und...
    Und die Temperatur sank schlagartig, weil die TAUCOON inmitten der Sonnenwürmer in einem völlig leeren Raum materialisiert war, und Atlan wußte, daß der halutische Kugelraumer tatsächlich nur noch ein Haufen Schlacke war, und Vincent Garron schrie geradezu jubelnd auf.
    „Unser Instinkt hat uns ans Ziel geführt!" rief er. „Er wurde uns anscheinend auf eine noch unbekannte Weise energetisch oder genetisch einprogrammiert, aber er hat uns ans Ziel geführt!"
    „Wo sind wir?" krächzte Atlan.
    „Aber die Sonnenwürmer werden unruhig... Von einer Sekunde zur anderen ist große Verwirrung unter ihnen ausgebrochen... Wir sind am Ziel, aber was nun? Und ich... ich fühle mich... ich fühle mich...
    halb tot..."
    Vincent Garron verlor das Bewußtsein, und die künstliche Stimme des Pikosyns schnappte mit ihren Warnungen über, und Atlan brachte die Kraft für einen letzten Gedanken auf: Wir haben zwar den Großen Sprung überstanden, aber die TAUCOON wird nie wieder fliegen. Wenn wir keine Hilfe bekommen, ist das unweigerlich das Ende!
     
    3.
     
    SOL: Bilder aus anderen Welten
    29. April 1291 NGZ
     
    „Der Schwangerschaftsverlauf entspricht nicht der Regel", stellte der Medoroboter das Offensichtliche fest. „Die Nebennieren des Kindes produzieren nun in abnormen Mengen Steroide, die die Plazenta der Mutter zur Bildung von Östrogenen braucht. Gerade hat eine Wehenpause eingesetzt. Doch die Geburt steht unmittelbar bevor."
    „Es wird auch höchste Zeit." Mondra Diamond brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Wir haben es mittlerweile mit einem Elfmonatskind zu tun."
    Sie saß auf dem Bett in ihrer Kabine, den Rücken gegen die Wand gelehnt, nur bekleidet mit einem weiten, am Rücken offenen Hemd. Ihr Gesicht war schweißnaß, und ihr Bauch war so hart, daß sogar der Haluter Blo Rakane es mit Besorgnis registrierte. Und er war nun wirklich kein Spezialist für die menschliche Physis.
    „Wollen Sie sich nicht doch lieber in die Medo-Station begeben?"
    fragte der Wissenschaftler.
    Mondra schüttelte den Kopf. „Ich habe während der gesamten Schwangerschaft keinen Arzt an mich herangelassen, und so soll es bleiben. Ein Medorobot ist im Normalfall wirklich mehr als ausreichend für eine Geburt."
    Blo Rakane trat verlegen von einem Bein aufs andere. Für einen Haluter trippelte er geradezu, doch die Erschütterungen ließen das gesamte Mobiliar der Kabine erzittern.
    „Ihre Schwangerschaft verlief nicht normal", sagte er. „Und ich bezweifle, daß ich Ihnen wirkungsvolle Hilfe leisten kann."
    Rakane galt als Wissenschaftler von höchsten Graden, und er sah der bevorstehenden Entstehung von Thoregon mit größter Spannung entgegen. Doch er war auch ein Zwitterwesen mit einem ausgeprägten Mutterinstinkt. Im nächsten Augenblick wurde ihm klar, daß er sich höchst mißverständlich ausgedrückt hatte.
    „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch", fuhr er fort. „Ich stehe Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
    Daß ich Ihnen beistehen darf, ist die größte Ehre, die mir in meinem Leben jemals widerfahren ist."
    „Weil es sich um Perry Rhodans Kind handelt?" fragte Mondra.
    Rakane schwieg.
    „Verzeihen Sie", sagte Mondra.
    „Ich weiß, unter welcher Anspannung Sie stehen."
    „Meine Entscheidung mag Ihnen seltsam vorkommen... ein halutisches Ungeheuer als Helfer bei der Geburt eines menschlichen Kindes..."
    „In solchen Kategorien haben Sie nie gedacht, Mondra Diamond."
    „Die Wehen setzen wieder ein", meldete der Medorobot.
    „Ich habe Sie gebeten, bei der Geburt anwesend zu sein, damit Sie mich notfalls beschützen können", sagte die Hochschwangere.
    „Beschützen?"
    Mondra verzog das Gesicht.
    „Soll ich dir wirklich nichts gegen die Schmerzen geben?" fragte der Roboter.
    „Nein", lehnte Mondra entschieden ab. „Es ist alles unter Kontrolle. Ich habe mich gut vorbereitet und die Unterleibsmuskulatur durch Dehnungsübungen extrem trainiert." Sie wandte sich wieder dem Haluter zu. „Rakane, ich habe bereits mehrfach angedeutet, daß ich das noch ungeborene Kind als meinen wichtigsten Ratgeber betrachte."
    Der Haluter ließ sich vorsichtig auf die Knie hinab.
    „Ich bin davon überzeugt, daß mein Kind bereits vor der Geburt über ungewöhnliche Sinnesorgane verfügt und es die Wahrnehmungen dieser Sinne an mich weitergibt."
    „Ihr... eigenwilliges Verhalten ist mir aufgefallen",
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