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1992 - Aufmarsch über Thorrim

Titel: 1992 - Aufmarsch über Thorrim
Autoren: Unbekannt
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dieser Ankündigung steckte. Er glaubte, Greinach zu kennen, der in der Heimat als Held verehrt worden war, weil er mit einem neuen Waffensystem Invasoren aus den Tiefen DaGlauschs heldenhaft zurückgeschlagen hatte. Aber dem war nicht so. Der Oberbefehlshaber nahm noch einige Fragen entgegen, dann beendete er das Konferenzgespräch. Worrher schwenkte seinen Sitz herum.
    Diejenigen aus seiner Mannschaft, die er hierher gerufen hatte, standen oder saßen wie Wassersäcke mitten in der Zentrale und warteten auf seine Befehle. Einige schwammen in ihrem eigenen Schweiß. Das konnte gefährlich werden, denn der Schweiß der weiblichen Por enthielt sexuelle Lockstoffe, auf welche die Männer wie wild reagierten, gerade in Stresssituationen. „Vermensch, du nimmst dir so viele Helfer, wie du benötigst, und begibst dich an die Überprüfung der Triebwerke! Ihr habt es gehört - wir haben drei Tage Zeit dazu. Nikhuta, du kontrollierst mit deinen Helferinnen die zweihundert Überlebenstanks - und schwitzt nicht so unanständig, oder wollt ihr die Männer um den Verstand bringen? Aya, du hilfst mir in der Zentrale. Ronosch, du gehst in die Funk- und Ortungskabine und achtest speziell darauf, ob über Hyperfunk neue Bebenwarnungen hereinkommen. Die anderen halten sich für besondere Aufgaben bereit. Das wäre vorläufig alles."Die Besatzungsmitglieder murmelten Zustimmung und verließen den Kommandostand, wobei selbst die fettesten es plötzlich wieder schafften, sich auf Pseudobeine zu stemmen und wankend zu gehen. Nur Aya, eine noch junge Por, blieb beim Kommandanten in der Zentrale.
    Sie schwitzte stark. Es fiel Worrher schwer, das zu ignorieren. Er wendete sich von ihr ab und dachte an Phyralo-Por, den schönsten Planeten des Universums, zurück. Was hätte er dafür gegeben, ihn noch einmal betreten zu können Und wie stark würde das Verlangen erst in zwei, drei Wochen werden? In Monaten? Sie waren verloren. Nie würde er Phyralo-Por wiedersehen, nie einen anderen Planeten finden, der so schön war wie dieses Paradies. In kurzer Zeit würde DaGlausch untergehen. Wenn die Raumschiffe der Por dafür ausgerüstet wären, hätte sein Volk als Weltraumnomaden weiterexistieren können, in einem sternenarmen Gebiet. Aber es gab keine Nahrungsaufbereitungsanlagen und keine hydroponischen Gärten an Bord.
    Die Atemluft würde sich nach mehreren Umwälzungen ebenfalls verbraucht haben. Nein, wie er es drehte und wendete, alles war vorbei, bevor es überhaupt richtig zu Ende war. Der Duft von Ayas Schweiß stieg in seine Nase. Er schwenkte sich wieder mit dem Sessel herum. Aya schwitzte wirklich sehr stark, und Worrher brauchte in seinem depressiven Zustand etwas, woran er sich klammern konnte. Es war stärker als er...
     
    4.
     
    20. Februar 1291 NGZ
    Alashan
     
    Die vergangenen sieben Wochen waren durch Hektik und weitere ergebnislose Versuche gekennzeichnet gewesen, Kontakt zu einer der beiden Superintelligenzen im Thorrtimer-System herzustellen. Weder Tess hatte bei Nisaaru etwas erreicht, noch konnte Benjameen in seinen Para-Träumen nochmals Sarkamanth betreten und mit Wechselbalg sprechen. Alle Versuche der funktechnischen Kontaktaufnahme endeten ebenso fruchtlos wie vorher. Die Bevölkerung war darauf vorbereitet worden, dass ihr nur noch viel weniger Zeit blieb als zunächst angenommen. Stendal Navajo hatte es den Menschen so schonend wie möglich beigebracht und immer wieder darauf verwiesen, dass Helfer kommen würden, mächtige Helfer, die die Alashaner nicht im Stich ließen. Dennoch waren die Folgen katastrophal. Viele Menschen versanken entweder in tiefer Depression, oder sie machten ihrer Verzweiflung durch unmotivierte Gewalttaten Luft. Es bildeten sich Sekten, die den „jüngsten Tag"heraufbeschworen. Bisher existierende Sekten wucherten stärker.
    Die Besonnenen glaubten an ihre Chance und warteten darauf, dass weitere Dinge geschahen, die diese Chance vergrößerten. Tess Qumisha und Benjameen von Jacinta waren frustriert darüber, dass ihre Bemühungen hinsichtlich der Superintelligenzen keinen Erfolg hatten. Sie besprachen sich fast täglich mit Stendal Navajo, der seinerseits höchstpersönlich den Thorrimer-König Corn Markée über alle relevanten Vorkommnisse auf dem Laufenden hielt. Das Nachbarvolk, die Ureinwohner dieses Planeten, kapselte sich ein. Seiner Mentalität entsprechend, war es lieber bereit, die Bedrohungen zu ignorieren, als sich ihnen zu stellen. Es entzog sich dem drohenden
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