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1992 - Aufmarsch über Thorrim

Titel: 1992 - Aufmarsch über Thorrim
Autoren: Unbekannt
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Funkgerät gehabt, um dich mit Reginald Bull in Verbindung zu setzen."
    „Allerdings nicht", gab die Schwangere zu. „Und der Weg zu den öffentlichen Funkzentralen ..."
    „Den kannst du dir ersparen. Ich bringe dich in den TLD-Tower. Dort hast du Gelegenheit, die SOL anzurufen." Mondra erschrak. „Unter die Menschen?" fragte sie. „Tess, vielleicht könnte mein Roboter den Kontakt herstellen und ..."
    „Nun komm. Es ist ja nur für ganz kurze Zeit. Bull wird dich mit einem Beiboot abholen lassen, und dann hast du für längere Zeit Ruhe vor uns. Dein Roboter kennt die Frequenz nicht, und ob er in der Lage ist, Wanderer zu erreichen, ist ebenfalls die Frage. Komm jetzt, bitte!" Mondra seufzte und nickte. Dann erhob sie sich. Tess nahm ihren Arm, dann half sie ihr, sich anzukleiden. Gemeinsam verließen sie die Wohnung und ließen sich vom Schnelllift nach unten tragen. Eine Minute später startete Tess den Gleiter und hob ab, Richtung TLD-Tower.
    Die beiden jungen Frauen betraten den Besprechungsraum. „Ich bin gekommen, um meine Ansprüche anzumelden, von der SOL aufgenommen zu werden", sagte Mondra ohne viele Umschweife. „Als Mutter des Sohnes von Perry Rhodan. Das Kind will zu seinem Vater."
    „Aber Rhodan ist nicht an Bord", sagte Gia de Moleon. „Das weiß ich bereits. Ich will mit Reginald Bull sprechen." Stendal Navajo nickte. „Wir hatten eigentlich vor, ihn erst in zwei Stunden anzurufen, aber das ändert die Sachlage." Er winkte einen der Agenten zu sich und trug ihm auf, die Verbindung jetzt herzustellen. Eine Minute später erschien Bulls Gesicht in den Holos, diesmal ungeduldig verzerrt. Erst als er Mondra Diamond sah, hellte es sich auf.
    Sie begrüßte ihn und trug ihm sofort ihre Forderung vor - und Bull stimmte ihr zu! Er verlor keine überflüssigen Worte, sondern erkannte sie als die Passagierin an, deren Mitnahme ES an Bord der SOL gestattet hatte. Bull kündigte an, auf der Stelle ein Beiboot loszuschicken, um sie in Empfang zu nehmen. „Aber du bist ja immer noch schwanger!" entfuhr es ihm, als habe er es erst jetzt gesehen. „Das Kind wartet auf seinen Vater", sagte Mondra leidenschaftslos. Zu oft hatte sie das in den letzten Tagen und Wochen erklärt. „Die SOL kommt soeben aus der Milchstraße", eröffnete Bull ihr. „Perry hat ihren Flug mit Wanderer nicht mitgemacht, sondern sich an Bord von Cistolo Khans PAPERMOON begeben. Er ist mit ihr nach Terra geflogen, das offenbar einer unbekannten Bedrohung gegenübersteht." Mondra Diamond nickte tapfer. Sie fragte nichts mehr. „Und was ist jetzt mit ES?" fragte Gia de Moleon den Aktivatorträger. „Hast du etwas erreicht?" Bully schüttelte mitfühlend den Kopf. „Leider nein, Gia. ES ist nicht zu sprechen, auch für mich nicht. Große Dinge gehen hier vor."
    „Und du weißt nicht, was es ist und was nun mit uns geschehen soll?
    Was ist mit dem Superbeben?"
    „Ich weiß es nicht", beteuerte Reginald Bull. „Glaubt mir, ich weiß es wirklich nicht ..."
    Eine Stunde später wurde die Landung eines SOL-Beiboots gemeldet. Mondra Diamond verabschiedete sich von den Versammelten, insbesondere von Tess und von Benjameen, und ließ sich von Stendal Navajo aus dem Tower und hinaus ins freie Gelände bringen, wo das Boot schon auf sie wartete. „Ich wünsche dir viel Glück, Mondra", sagte der Bürgermeister, der einen Regenschirm trug. „Vielleicht hoffentlich - sehen wir uns eines Tages wieder."
    „Ich wünsche euch auch Glück - alles Glück, das ihr brauchen werdet, Stendal" ,sagte sie. „In den nächsten Tagen muss so oder so eine Entscheidung fallen."
    „Ja", antwortete er nur und ließ sie gehen. Der Bürgermeister sah dem Beiboot lange nach, das Mondra Diamond durch den Einflugkorridor in den raumschiffübersäten Himmel trug, und sah vor sich, wie das Boot in den mächtigen Leib der SOL eingeschleust wurde.
    Irgendwie, so hatte er das Gefühl, war Mondra jetzt frei. Und seltsamerweise dachte er an seine Tauben auf dem Dach seines Hauses, die dort in einer Voliere eingesperrt waren. Morgen, beschloss er, würde er sie fliegen lassen.
     
    ENDE
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