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199 - Das Monster aus dem Stein

199 - Das Monster aus dem Stein

Titel: 199 - Das Monster aus dem Stein
Autoren: A.F.Morland
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eigenhändig getötet, um seinen Vater vor Schaden zu bewahren.
    Obwohl Asmodis nicht mehr imstande war, sein Lager ohne Hilfe zu verlassen, mußte sich Loxagon von ihm Kritik gefallen lassen. Innerlich vor Wut schäumend, hörte sich der Teufelssohn an, was sein todgeweihter Vater zu sagen hatte.
    Asmodis war mit der selbstherrlichen Art seines Sohnes unzufrieden. Loxagon »vertrat« ihn nicht, sondern fällte eigene Entscheidungen, ohne sich zu vergewissern, ob seinem Vater das auch recht war.
    Zuletzt hatte diese Eigenmächtigkeit Atax, die Seele des Teufels, das Leben gekostet. Damit war Asmodis nicht einverstanden.
    »Der Herrscher der Silberweit ließ sich von Roxane und Mr. Silver Frank Esslin entreißen. Wir haben dadurch einen wichtigen Verbündeten verloren!« rechtfertigte sich Loxagon.
    Es juckte ihn in den Fingern. Er hätte Asmodis liebend, gern sein Schwert ins Herz gestoßen, doch offene Gewalt hätte in der Hölle zu Spannungen geführt, die Loxagon besser vermied. Wenn Asmodis »starb«, ohne daß zu erkennen war, daß irgend jemand nachgeholfen hatte, war das einer reibungslosen Machtübernahme zuträglicher.
    »Atax hatte den Korb der weißen Vipern verdient!« sagte der Teufelssohn hart.
    »Du hättest mich um meine Meinung fragen müssen.«
    »Die glaubte ich zu kennen. Hast du bisher nicht auch jeden Versager mit dem Tod bestraft? Ich habe lediglich in deinem Sinn gehandelt.«
    »Atax war ein altgedienter Dämon.«
    »Er stand nie voll hinter dir, wollte immer eigene Wege gehen. Sein Tod ist kein Verlust für die Hölle. Hast du seine Bemühungen schon vergessen, sich selbst zum schwarzen Gott zu erheben?«
    »Die nahm ich nicht ernst«, sagte Asmodis.
    »Seine Bestrebungen scheiterten nur daran, daß er keine Verbündete fand, die er zu seinen Steigbügelhaltern machen konnte«, sagte Loxagon. »Wenn er sich an die Richtigen gewandt hätte, hätte er mit Sicherheit versucht, dich zu stürzen. So einen Feind hätte ich schonen sollen, nachdem er auch noch so kläglich versagt hatte?«
    »Du hast ihn zu schnell abgeurteilt, ohne meine Meinung einzuholen, das werfe ich dir vor. Du denkst, der Höllenthron wäre dir schon sicher, doch das Blatt kann sich über Nacht wenden. Und wenn du mich nicht so vertrittst, wie ich es möchte, kann ich jederzeit einen anderen meiner Söhne zu meinem Vertreter ernennen!«
    Loxagon konnte sich nur noch mühsam beherrschen. Er riet seinem Vater, sich zu schonen, und ging. Draußen empfing er Schallwellen, die direkt auf ihn gerichtet waren und von weither kamen, aber dennoch gut zu verstehen waren.
    »Loxagon! Hörst du mich?«
    »Wer bist du?« fragte der Teufelssohn und hob den behaarten Kopf. Seine Frage schlug den entgegengesetzten Weg jener Stimme ein, die ihn erreicht hatte.
    Und der andere vernahm sie. »Ich bin Caggon, ein Höllenwesen wie du«, antwortete er
    »Du bist von Sinnen, wenn du denkst, ich würde dir beistehen«, gab Loxagon ärgerlich zurück.
    »Ich bin zwei Männern begegnet -und deinem Schwert.«
    Loxagon horchte auf. »Mr. Silver und Tony Ballard! Diese Bastarde.« Er knirschte mit den Schakalzähnen.
    »Sie haben vor, das Höllenschwert zu einer weißen Waffe zu machen.«
    »Das können sie nicht.«
    »Doch. Wenn ihnen Reypees Leichentuch, das ich hier verwahre, in die Hände fällt, ist es ihnen möglich. Dann ist Shavenaar für immer für dich verloren! Sie werden in Kürze hier sein, Loxagon! Ich weiß nicht, ob der von mir geschaffene Schutzschirm ausreichen wird, sie aufzuhalten! Wenn du mir nicht hilfst, diese Feinde der Hölle abzuwehren, verlierst du Shavenaar!«
    Loxagon wollte die Hölle nicht verlassen. Asmodis’ Gesundheitszustand war kritisch. Vielleicht starb der Höllenfürst in Kürze, dann wollte Loxagon dabeisein. Diesen Augenblick seines größten Triumphs über seinen Vater wollte er sich nicht entgehen lassen.
    Andererseits hatte er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sich eines Tages Shavenaar zurückzuholen. Aber eine weiße Waffe war für ihn unbrauchbar. Vielleicht war es ihm nicht einmal möglich, sie zu berühren. Es sollte unvorstellbar viel weiße Kraft in Reypees Leichentuch stecken. Er mußte auf die Erde, aber er konnte nicht lange bleiben, denn seine Anwesenheit in der Hölle war genauso dringend erforderlich.
    ***
    Mir brannte der Schweiß in den Augen, und ich keuchte wie eine Dampflok. Die schwarze Blutspur führte hinter den Felsen in eine Höhle. Drinnen verhinderte die glänzende Spur, daß wir in
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