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199 - Das Monster aus dem Stein

199 - Das Monster aus dem Stein

Titel: 199 - Das Monster aus dem Stein
Autoren: A.F.Morland
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und alles andere geschah von selbst.
    Reypees Leichentuch erwachte scheinbar zum Leben. Die vier Ecken hoben sich und bewegten sich auf den Mittelpunkt zu Das Tuch bedeckte Shavenaar Es nahm das Höllenschwert in sich auf, und Augenblicke später nahm Shavenaar das Leichentuch in sich auf!
    Ich traute meinen Augen nicht.
    Reypees Leichentuch wurde von Shavenaar aufgesogen! Es verschwand restlos in der lebenden Waffe, deren geschwungene Klinge gleißend hell zu strahlen begann.
    Das Tuch und die Waffe waren eine weiße Verbindung eingegangen!
    Aus dem Höllen schwert war eine Waffe des Guten geworden! Unbrauchbar für alle Höllenwesen - und das für alle Zeiten!
    So hatten wir uns das vorgestellt, aber daß es uns auch gelingen würde, war niemals ganz sicher gewesen. Es war eine Rechnung mit sehr vielen unbekannten Faktoren gewesen, deshalb freuten wir uns um so mehr, daß unserem Vorhaben ein voller Erfolg beschieden war.
    Der Ex-Dämon nahm Shavenaar auf. »Jetzt erst gehört es richtig zu uns«, sagte er. Selten hatte ich ihn so bewegt erlebt.
    Die Wand hatte sich hinter uns nach dem Eintreten geschlossen, doch mit Shavenaars Hilfe schuf Mr. Silver mühelos einen Ausgang für uns.
    Wir verließen die von Caggon geschaffene Kristallwelt, die sich langsam zu verändern begann. Gleichzeitig wandelte sich Caggons Monsterkörper um. Er wurde zu Stein - und würde nie mehr zum Leben erwachen.
    Als wir durch die Öffnung traten, sahen wir uns plötzlich Loxagon gegenüber.
    Mr. Silver grinste ihn triumphierend an. »Hat dich Caggon zu Hilfe gerufen? Du kommst zu spät. Caggon ist vernichtet, und die Kraft der Hölle, die sich in Shavenaar befand, ist gebrochen.«
    Ein wütendes Knurren entrang sich Loxagons Kehle. Mr. Silver warf ihm das Schwert zu. Der Teufelssohn fing es auf, konnte es jedoch nicht halten.
    Gleißendes Licht erfaßte seine Hand und schoß seinen Arm hoch. Er mußte die Waffe fallen lassen. Klirrend landete das Schwert auf dem Boden.
    »Wenn das Schwert für mich verloren ist, sollt auch ihr nichts mehr damit anfangen können!« fauchte der kriegerische Teufelssohn.
    Er verzichtete darauf, uns anzugreifen. Mir war nicht sofort klar, was er vorhatte, als er sich mit schnellen Schritten, rückwärtsgehend, von uns entfernte.
    Sekunden später wußte ich Bescheid. Mit einer laut herausgebrüllten Dämonenwortattacke brachte Loxagon die Höhle zum Einsturz. Zwischen ihm und uns donnerten gewaltige Felsblöcke herab.
    Nie würden wir sie entfernen können. Da nützte uns auch Shavenaars enorme weiße Kraft nichts. Eine dicke Staubwolke nahm mir die Sicht.
    Ohne große Kraftanstrengung hatte uns Loxagon schachmatt gesetzt. Wir waren lebendig begraben. Der verdammte Teufelssohn hatte sich auf nichts eingelassen.
    Ehe ihn Mr. Silver zum Kampf zwingen konnte, hatte er sich geschickt aus der Affäre gezogen. Er hatte unseren Triumph ohne große Anstrengung in eine Niederlage verwandelt. Solange wir eingeschlossen waren, nützte uns das weiße Schwert gar nichts.
    Todesstille herrschte in der Höhle. Mr. Silver versuchte den Gang freizulegen, doch die Felsmassen, die herabgestürzt waren, waren zu schwer, ließen sich keinen Millimeter von der Stelle bewegen.
    Ich vernahm plötzlich das Rauschen von Wasser, und als ich Mr. Silver darauf aufmerksam machen wollte, brach bereits die Wand auf, und ein wilder, eiskalter Schwall schoß uns entgegen. Er prallte gegen mich, stieß mich um und riß mich fort. Ich wurde gedreht, geschoben, gestoßen.
    Immer wieder schlug ich gegen harten Fels. Die Schmerzen ignorierend, versuchte ich verzweifelt zu schwimmen, irgendwie oben zu bleiben. Ein wirbelnder, gurgelnder Strudel erfaßte mich und zerrte mich in eine Tiefe, die ich für tödlich hielt. Der Berg gab mir mit einer Felsenfaust einen Schlag ins Kreuz.
    Ich brüllte meinen Schmerz in die tobenden Wassermassen - und auf einmal fiel ich… viele Meter tief! Würde der Aufprall meine Knochen zerschmettern?
    Ich stürzte einen Wasserfall hinunter und kopfüber in einen großen unterirdischen See. Prustend, hustend, spuckend und keuchend schwamm ich in irgendeine Richtung und kroch auf eine glatte Felsenplattform.
    Mir war schrecklich kalt, und ich klapperte mit den Zähnen. Nie hätte ich gedacht, daß wir es Loxagon mal so leicht machen würden.
    Ich hatte mit einem langen, erbitterten Kampf gerechnet, wenn wir dem Teufelssohn begegneten, und letztlich auf einen Sieg gehofft.
    Mr. Silver tauchte in der Mitte des Sees auf.
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