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1988 - Die Diener der Materie

Titel: 1988 - Die Diener der Materie
Autoren: Unbekannt
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Rand, suchte einen sicheren Halt an der Felsenkante, dann ließ er seinen sechs Meter großen Zyklopenkörper auf den Vorsprung hinabgleiten.
    Es handelte sich um den Anfang einer Treppe.
    Von dem Vorsprung ausgehend, wand sich eine Reihe von grob modellierten Stufen um die Felsnadel herum.
    Wie weit die Stufenreihe führte, ließ sich nicht sagen, da die Rundung seinen Blick begrenzte.
    Samaho folgte der Treppe einige Meter weit, dann verlagerte sich der Stufenlauf in den Fels hinein, so daß die Strecke von oben nicht zu sehen war. Der temporale Nebel - er verwendete den Ausdruck immer noch - war mittlerweile einige hundert Meter tief gesunken, ohne sein Geheimnis preiszugeben. Samaho machte sich mit dem Gedanken vertraut, daß die Nadel mehrere Kilometer hoch sein konnte.
    Mit Entschlossenheit folgte er der Treppenwindung, er hörte auf, die glatten Wände nach geheimen Pforten abzusuchen, und er starrte alle paar Sekunden auf den nicht enden wollenden, unkonturierten Nebelpegel.
    Torr Samaho stieg eine Stunde lang abwärts. Er schätzte, daß er in dieser Zeit einen Kilometer Höhenunterschied bewältigte.
    Die Folge der Gonggeräusche hatte lange aufgehört. Was, wenn der irreal energiereiche Laut ein Produkt seiner Phantasie war? Eine mentale Krücke, die dem Entstehen von Wahnsinn vorzubeugen half...
    Als die zweite Stunde seiner Kletterpartie beendet war, hörte er auf, sinnlos nach unten in den Nebel zu starren.
    Statt dessen blickte er mit seinem einen Zyklopenauge aufwärts, nach oben in den Himmel. Es war lediglich ein Instinkt, eine Ahnung, für die er keinen rationalen Grund benennen konnte.
    Am Himmel sah er eine titanenhafte Walze stehen.
    Es war ein Raumschiff. Das kobaltblau gefärbte, schrundige Metallobjekt senkte sich mit der Behäbigkeit eines Himmelskörpers aus einem optisch nicht erfaßbaren Orbit herab. Bug und Heckbereich verschwammen in der Unbestimmtheit der Nebelglocke.
    „Cairol!" brüllte er. „Ich bin hier unten!"
    Eine animalische Furcht erfaßte ihn, der Roboter könnte bereits wieder verschwunden sein, wenn er oben ankam.
     
    3.
     
    Person: Perry Rhodan
    Lokation: Plasmascheibe, am zentralen Schwarzen Loch der Milchstraße, Dengejaa Uveso
    Aktion: Flucht aus dem Plasmabrennen
     
    Perry Rhodan starrte mit brennenden Augen auf die Hologramme der Außenbeobachtung. Draußen befand sich die elf Meter durchmessende Kapsel aus Energie, ein strahlender Lamellenkäfig für einen mächtigen, feindlich gesinnten Passagier, dessen Identität Rhodan nicht kannte.
    Der mentale Druck des Angreifers war von einer vernichtenden Intensität. Niemals hätte die Kapsel ins Innere der Schutzschirmstaffeln gelangen dürfen, und es war dennoch passiert.
    Aber noch war der letzte Schutzwall dicht.
    Die Carit-Außenhülle der SOL enthielt mikroskopische Beimengungen des Ultimaten Stoffes, gesammelt von der Kosmokratenfabrik MATERIA, und war weder mit Gewalt noch per Teleportersprung zu durchdringen.
    Solange die Schotten geschlossen blieben, konnte ihr nicht identifizierter Feind nicht ins Schiff eindringen.
    Die Schotten, der kritische Punkt der SOL.
    Sein Blick fraß sich förmlich fest an der Gestalt des Emotionauten Muel-Chen, der scheinbar mehr tot als lebendig in seinem Sessel hing und der an die Maschinerie der SOL immer noch Befehle gab, die dieses Schiff in den Abgrund führen konnten.
    „Rakane!" schrie er. „Haben Sie die Außenschotten verriegelt?"
    „Jawohl...", gab der weiße Haluter zögerlich zurück. „Ich... ich werde..."
    Rhodan hörte ihm nicht mehr zu.
    „Sie müssen jetzt die hypertoyktische Verzahnung abschalten!" fiel er Rakane ins Wort - was bei einem Riesen von Halut keine leichte Sache war. „Sorgen Sie dafür, daß SENECA wieder störungsfrei arbeiten kann!"
    Rhodan drehte sich wieder zu Muel-Chen um. Es fiel ihm schwer, klare Gedankengänge bis an ihr Ende zu verfolgen.
    Der Emotionaut.
    Muel-Chen hatte bereits eine Lücke in den Schirm geschaltet, und früher oder später würde er es schaffen, auch die Verriegelung der Schotten zu lösen. Er schleppte sich bis an den Sessel, in dem der Pilot der SOL sich festkrallte, und faßte Muel-Chens Schulter.
    Die Muskulatur des Mannes zitterte unnatürlich heftig. Muel-Chen konnte das nicht lange durchhalten; die Bewegung, auch wenn sie nicht bewußt gesteuert war, mußte extrem kraftraubend sein.
    Der Schaum vor dem Mund des Emotionauten war eindeutig. Rhodan nahm an, daß Muel-Chen bald sterben würde.
    Er versuchte, sich
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