Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1986 - Kampf der Giganten

Titel: 1986 - Kampf der Giganten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ho10projektionen. Von SENECA zusätzlich eingeblendete Ausschnitte zeigten den Übergangsbereich von Mutterschiff zu Kreuzer: In die Schiffshülle integrierte Krampenelemente schwangen hoch und nach vorne und stießen passgenau gegen zurückschwingende Rechteck-Luken, so dass die Kreuzer nach wenigen Sekunden auch mechanisch verankert waren. Dann näherten sich die vier verbliebenen 150-Meter-Raumer den halbkugeligen Vertiefungen in Äquatorhöhe. Es handelte sich bei diesen Kugelschiffen uni abgespeckte Versionen, die den noch gemäß arkonidischem Einteilungsschema der Schiffsklasse Schwerer Kreuzer von normalerweise 200 Metern Durchmesser zugeordnet wurden.
    Das von den arkonidischen Träger-Schlachtkreuzern und ihren als „Großbeibooten" apostrophierten Kreuzern vollzogene Manöver verlief bis auf den Millimeter präzise, so dass es nicht nur Steph ein anerkennendes Pfeifen entlockte. „Das ist also die fliegende Residenz?" knurrte Bully, verließ die Kommandotribüne und tippte mit dem Zeigefinger in die Luft der dreidimensionalen Darstellung, die die gewölbte Scheibe leicht verschwommen im Inneren der Paratronsphäre wiedergab. „SENECA, Vergrößerung und Hervorhebung!"
    In stufenlosem Zoom sprang die THEK-LAKTRAN augenblicklich näher. Maßketten wurden eingeblendet. Ganz deutlich war nun die von einem zusätzlichen Prallfeld überspannte Plattform der „fliegenden Residenz" zu erkennen. Ihre Grundform war elliptisch, leicht gekrümmt, 2000 Meter lang und 900 Meter breit. Die Dicke betrug 280 Meter - aufgrund der Wölbung lag das Plattformzentrum allerdings 410 Meter über dem Niveau der Unterkante. Entlang der senkrechten Seitenfläche ragten in regelmäßigen Abständen Metagrav-Blöcke hervor. Eine Parklandschaft erstreckte sich über die Oberseite; der „Kristallgarten" mit integrierten Seen und bizarren Kristallgewächsen glitt in langsamem Schwenk vorüber. Nahe dem Bug und dem Heck erhob sich je ein 160 Meter hohes Gebäude in traditionell arkonidischer Trichterbauweise. Kleinere Kelche aber auch futuristisch geschwungene andere Gebäude formten entlang dem Plattformrand eine Art Palaststadt. „Arkons Kristallpalast auf Reisen!" Bully schüttelte den Kopf und stapfte durch die holographische Projektion zur kurzen Rampe zurück. „Würde mich nicht wundern, wenn man im Garten Jagden veranstaltet! Typisch. Der Herr Bostich gedenkt wohl verstärkt in die Öffentlichkeit zu treten?"
    Perry Rhodan nickte; Glanzlichter huschten an einigen Stellen das Blau seines Galornenanzugs entlang, ein silbriger Reflex glitzerte über Moos Relief. „Sieht so aus." Steph sah aus den Augenwinkeln, dass Perry Rhodan seinen Freund von der Seite musterte und dessen ebenso grimmigen wie versonnenen Gesichtsausdruck bemerkte. „Alte Erinnerungen?"
    Bully nickte und strich sich über die gesträubten Bürstenhaare. „Natürlich! Immerhin hockte ich für rund 200 Jahre zur Zeit des Vereinten Imperiums als Vizeadministrator auf Arkon und durfte mich mit Atlans heruntergekommenen Artgenossen und ihren Kolonisten herumplagen."
    „Lange her ..."
    „Aber nicht vergessen, mein Lieber", antwortete Bully brummig. „Mit der Gründung seiner USO hat Atlan damals das einzig Richtige getan: Im Grunde konzentrierte er die alte Macht des Großen Imperiums, ohne den ganzen Rattenschwanz an Pomp, Kristallprotokoll und Bürokratie mitnehmen zu müssen. Konzentrierte Schlagkraft in militärischer, geheim dienstlicher wie auch wirtschaftlicher Hinsicht gemäß der Grundsatzcharta als souveräne, überstaatliche Organisation..." Er seufzte. Steph spitzte förmlich die Ohren, während er den weiterhin eingehenden Daten nur noch einen kurzen Seitenblick gönnte. Er kannte die Leistungsparameter in ausreichendem Maße- immerhin hatte er vier Jahre im Undercover-Außeneinsatz im Kristallimperium verbracht. Für einen Augenblick schloss er die Augen und verdrängte die aufsteigenden Erinnerungen. Die Verwundung bei seiner Enttarnung hatte zum Glück keine bleibenden Schäden hinterlassen, vom angekratzten Selbstbewusstsein mal abgesehen...
    Gucky raunte verschwörerisch: „Ist schon interessant, wenn wir Uralten von längst vergangenen Zeiten reden, nicht wahr? Tai Ark'Tussan, USO, Vereintes Imperium ..."
    „Stimmt. Wissen aus erster Hand kann in dieser Form keine noch so perfekte Hypnoschulungs-Aufstockung vermitteln.
    Solltest du mal Zeit haben, musst du mir davon erzählen. Ich geb' auch einen Möhrensaft aus", sagte Steph.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher