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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten
Autoren: Unbekannt
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überwältigt und auf die HEDO RU GIOR gebracht worden. Ihn in die Hände zu bekommen, war einfach gewesen - er war unter einer herabstürzenden Verkleidung begraben worden und war wie durch ein Wunder unverletzt geblieben, aber er hatte sich nicht aus eigener Hand befreien können. Dro ga Dremm konnte seiner Genugtuung gar nicht oft genug Ausdruck verleihen, den legendären Anführer der Milchstraßenflotte, den unsterblichen Atlan, gefangen zu haben.
    Atlan ließ sich, weder provozieren noch demütigen, aber er ging anfänglich auf Konfrontationskurs zu dem obersten Scoctoren. Als er einsah, dass Dro ga Dremm keinerlei noch so beweiskräftigen Argumenten gegenüber zugänglich war, änderte er notgedrungen seine Taktik und zeigte Kooperationsbereitschaft. Nur so konnte er hoffen, dass die Tazolen allmählich unaufmerksamer wurden und sich vielleicht sogar eine Blöße gaben, die ihm eine Chance zur Flucht ermöglichte. Falls er vorher nicht den Chip und damit das Leben verlor. Atlan befürchtete weiterhin das Schlimmste.
    Dro ga Dremm ließ sich Zeit mit der Entscheidung, und solange blieb er tatsächlich angeschnallt im ungewissen auf dem OP-Tisch liegen. Die tazolischen Mediker nahmen stattdessen weitere schmerzhafte Untersuchungen vor, die absolut unnötig waren und ihn vermutlich lediglich demoralisieren sollten. Schließlich kam die Erlösung - Dro ga Dremm hatte es sich anders überlegt, aus welchen Gründen auch immer.
    Das hinderte den Anführer der Algioten nicht, weiterhin viele Fragen nach Atlans Unsterblichkeit zu stellen, nach ES, nach seiner Position innerhalb der Milchstraße. Offensichtlich sah der oberste Scoctore etwas Gottähnliches in ihm; wenngleich es ihm schwer fiel, gleichzeitig seine Schwächen anzuerkennen. Schon allein, dass seine Gefangennahme gelungen war, setzte Atlan in Dro ga Dremms Augen herab. Allerdings - auch der tazolische Gott Gaintanu war ein Gefangener, und das schon seit sehr langer Zeit. Und der Beherrscher der Unsterblichkeit war schließlich ein überaus mächtiges Wesen, ein Schöpfer, und nicht einfach nur gottähnlich oder halbgöttlich.
    Atlan hatte es nicht leicht, die vielen, in seinen Augen zumeist naiven Fragen einigermaßen vernünftig beantworten zu können. Wenigstens glaubte man ihm jetzt, dass sein Chip unübertragbar war. Und tot hatte er für die Algioten keinerlei Nutzen mehr. Jahrtausendelange Erfahrung und ein starker Wille hin oder her - allmählich merkte Atlan, dass seine Nerven nicht mehr die besten waren. Er war die ständigen fruchtlosen Diskussionen mit den religiösen Fanatikern leid, ebenso die nicht enden wollenden Untersuchungen, die ja doch keine neuen Erkenntnisse mehr bringen konnten.
    Immerhin wurde an ihm keine Gehirnwäsche wie an dem wlatschidischen Admiral Anschoruk vorgenommen.
    Der Arkonide hatte jegliches Zeitgefühl verloren; die Tage vergingen eintönig, selbst die Verhöre oder Untersuchungen waren inzwischen Routine.
    Sein Extrasinn arbeitete unentwegt auf Hochtouren, um eine Möglichkeit zur Flucht zu finden, doch bisher ohne Ergebnis. Umso aufbauender war es, plötzlich beim Vorübergehen in einem anderen Korridor Hermon von Ariga stehen zu sehen, zusammen mit einem kleinen Häuflein Überlebender von der ANUBIS. Die Arkoniden sahen alle stark mitgenommen aus, aber das Aufleuchten ihrer Gesichter entging ihm nicht, als sie ihn erkannten.
    Sie hatten die Hoffnung keineswegs aufgegeben und schöpften nun sicher neuen Mut, den er ihnen mit dem arkonidischen Siegessignal zusätzlich anfachte.
    Als er das nächste Mal geholt wurde, erlebte Atlan eine Überraschung. Er wurde direkt zu Dro ga Dremms Gemächern geführt. Das tazolische Schiff war weitgehend zweckmäßig eingerichtet - zumindest der Teil, in dem der Arkonide die meiste Zeit herumgeführt wurde. Dro ga Dremms Lebensbereich aber war sehr wohnlich; er befand sich in der Nähe der Zentrale. Es war ein großer Bereich mit Arboretum, Trophäenkammern, einem autarken Versorgungsbereich, einem „Göttertempel", in dem die Hauptgötter des Pantheons als Statuen verewigt waren und zum Gebet einluden, einer zentral angelegten luxuriösen Badekammer mit angrenzendem, großzügig eingerichteten Wohnbereich und daneben einem Konferenzraum, der als einziger einen direkten Zugang zur Zentrale besaß. In diesen Konferenzraum wurde Atlan geführt - und dort fand er auch die acht anderen Überlebenden der ANUBIS vor. Die Arkoniden standen auf, als er hereinkam, wurden aber sofort von
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