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1977 - Transformation

Titel: 1977 - Transformation
Autoren: Unbekannt
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Wunder: Man stellte dort die Galaxis so dar, wie sie vor über zwanzig Millionen Jahren ausgesehen hatte, als sich das Licht von Whirlpool zur Milchstraße auf den Weg gemacht hatte. Mittlerweile hatten sich die Strukturen natürlich verändert... Jetzt tauchten noch mehr Fragen auf. Wer war die Macht, die das Zehnfache an Entfernung zurücklegte wie im Spiel? Oder anders gefragt: Wie lange hatte er wirklich geschlafen, wenn die HARQUIST ihn bis hierher gebracht hatte?
    Er stellte die Frage noch einmal, und diesmal erhielt er eine Antwort: „Du warst dreißig Tage deiner Zeitrechnung ohne Bewusstsein, Bolphor", gab James Auskunft. „Nur dreißig Tage?" Lotho schüttelte heftig den Kopf. „Das kann nicht sein. In dreißig Tagen überwindet man nicht diese Entfernung!"
    „Wir schon, Bolphor."
    „Dann könnt ihr mich auch in dreißig Tagen nach Hause bringen!" ereiferte sich der Raumfahrer. „Oder gibt es jemanden, der es euch verbietet?"
    Der Roboter schwieg eine Weile. Konnte es sein, dass er nachdachte oder sich überlegte, wie viele Portionen der Wahrheit er dem Terraner bekannt geben durfte?
    Schließlich sagte er: „Wir hatten den Auftrag, dich zu retten, weil du zu einem späteren Zeitpunkt für eine bestimmte Person eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben wirst. Bitte stell jetzt keine Fragen nach dieser Person! Wir könnten sie noch nicht beantworten."
    „Ihr könnt nicht, oder ihr dürft nicht?" fragte Lotho. „Beides ist richtig, Bolphor", sagte James. „Unser Auftraggeber wird sich zu erkennen geben, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin betrachte dich als unseren Gast."
    Der Terraner nickte, obwohl er nichts verstand. „Habe ich hier in dieser Station so etwas wie eine Privatunterkunft?" fragte er. Dort, wo er zu sich gekommen war, hatte es eher nach einer medizinischen Abteilung ausgesehen.
    „Natürlich", antwortete James. „Komm mit, wir führen dich hin."
     
    *
     
    Lotho Keraete hatte sich den Weg gut gemerkt. Als sich die Tür schloss und er allein war, tat er erst einmal eines: Er ging in die angrenzende Hygienezelle und nahm eine warme Dusche. Alle sanitären Anlagen waren vorhanden, so als hätten die Roboter, die ihm diese Räume eingerichtet hatten, genau gewusst, welche Bedürfnisse ein Organischer hatte. Außerdem gab es eine Art braunen, mit zahlreichen Taschen versehenen Overall, der über einem Stuhl lag. Als Lotho sich trocken fönen hatte lassen, nahm er ihn und probierte ihn an. Er saß perfekt. Das weiche, innen gefütterte Material passte sich dem Körper optimal an.
    Magnetverschlüsse griffen vorne und hinten. Endlich war er nicht mehr nackt. Außerdem vermittelte der Overall eine wohlige Wärme. Lotho griff in die Taschen und stellte fest, dass sie alle leer waren. Er schüttelte den Kopf. Was hatte er auch anderes erwartet?
    Der Terraner wusste es nicht, und er hatte wichtigere Fragen. Lotho Keraete ging zurück in den Wohnraum und ließ sich auf eine Liege fallen, so breit wie die im Medo-Raum, wo er zu sich gekommen war. Er lag auf dem Rücken und schloss die Augen. Er genoss es, endlich allein zu sein, aber die Helligkeit störte ihn noch.
    Er machte einen Versuch und sagte auf Interkosmo, dass das Licht gedämpft werden solle.
    Und tatsächlich geschah es. Er war positiv überrascht.
    Lotho Keraete versuchte, einen Sinn in die Ereignisse dieses Tages zu bringen. Er war aufgewacht und hatte festgestellt, dass er noch lebte. Er war von Robotern umgeben gewesen, die ihm diese Station gezeigt hatten - oder auch nur Teile davon. Er hatte gesehen, dass er sich in einer Umlaufbahn um eine kleine rote Sonne befand, zusammen mit zwei anderen Objekten. Und er hatte erfahren müssen, dass er sich über zwanzig Millionen Lichtjahre von zu Hause befand - falls ihn nicht alles täuschte.
    Wie war er hierher gekommen? Und wer war der mysteriöse Auftraggeber der Roboter, der sie geschickt hatte, um ihn - und nur ihn - zu retten?
    Er war allein. Florence, Negra, Todd, Ephraim und alle anderen Kameraden an Bord der HUMBOLDT - alle tot. Und keine Möglichkeit, in die Galaxis und nach Terra zurückzukehren oder wenigstens einen Hilferuf an Reginald Bull, den Chef der Explorerflotte, zu senden.
    Wirklich nicht?
    Vielleicht verfügte diese Station mit ihren phantastischen Möglichkeiten auch über ein Prinzip des Hyperfunks, das ihm noch unbekannt war?
    Er hatte jedenfalls nicht vor, sich von den Robotern für den Rest seines Lebens einsperren zu lassen, bis es ihrem ominösen
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