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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho
Autoren: Unbekannt
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seine Hyperphysiker hatten keine Ahnung, wie sie alles in den Griff bekommen sollten. Er wollte sich jedoch vor seinem Abflug vergewissern, daß alles menschenmögliche getan wurde.
    Durch die Manipulationen der Algiotischen Wanderer an den elf von ihnen besetzten Schaltstationen des Sonnentresors hatte sich die Lage ohnehin schon bedrohlich zugespitzt. Aber nun hatten es die Algioten übertrieben und durch willkürlich vorgenommene Eingriffe erreicht, daß eine der Schaltstationen explodiert war. Es hatte sich dabei um die Nummer zehn, Huscoot, gehandelt.
    Dadurch war im Bereich der blauen Sonne Yponiko ein Dimensionsriß entstanden, in dem unglaubliche hyperstrukturelle Gewalten tobten. Diese schlugen auf das Einstein-Kontinuum über und sorgten verstärkt für Hyperbeben, die in ihrer Summe dazu angetan waren, das Gleichgewicht des Sonnentresors weiter empfindlich zu stören. Nebenbei schufen diese Auswirkungen einen weiteren Risikofaktor bei einem Einflug in den Sonnentresor.
    Es war müßig, darüber nachzudenken, wie ein solcher Strukturriß im Dimensionsgefüge zu kitten gewesen wäre. Dafür hatten die Galaktiker nicht die technischen Grundlagen und das Knowhow. Sie mußten tatenlos zusehen, wie sich der Dimensionsriß mit rasender Geschwindigkeit ausdehnte. Inzwischen hatte er bereits eine Länge von 20 Lichttagen erreicht, das war über 500mal die Entfernung zwischen der Sonne und ihrem Trabanten Neptun.
    Aber wenigstens war der Pulsar Wlaschos von diesen Vorgängen nicht betroffen und zeigte vorerst noch Stabilität. Wlaschos war zu so etwas wie zu einem Gradmesser für den Zustand des Sonnentresors geworden.
    Wenn er seine Rotationsgeschwindigkeit dramatisch erhöhen und zu einem Schwarzen Loch zusammenstürzen sollte, dann, so hatten Hochrechnungen ergeben, würde auch bald der Sonnentresor seine bisherige Funktion verlieren.
    Was das bedeutete, war inzwischen jedem einzelnen Galaktiker klar: Die Guan a Var wären nicht mehr in der Sonne Skoghal eingesperrt; sie könnten über ganz Chearth ausschwärmen und eine Sonne nach der anderen ihrer Energie berauben. Es würde sich derselbe Vorgang wie in Louipaz wiederholen; auch Chearth würde zu einer sterbenden Galaxis werden.
    Myles Kantor nahm sich die Zeit für einen Abstecher nach Thagarum zur Hauptschaltstation. Aber eigentlich hätte er sich den Weg sparen können. Die dort stationierten Hypertechniker, sowohl Gharrer als auch Galaktiker, hatten längst schon jeglichen Einfluß auf die anderen Schaltstationen verloren.
    Granger Miller, der Sprecher der Wissenschaftler von Camelot, stellte ihm die Situation vor: „Seit Huscoot explodiert ist und der Dimensionsriß sich derart ausgeweitet hat, geht überhaupt nichts mehr. Es kommen zwar keine Störimpulse mehr von den anderen Stationen, die wir ableiten müßten. Aber die Auswirkungen des Dimensionsrisses sind viel schlimmer. Die können wir nur begrenzt auffangen. Die ThagarumStation arbeitet zwar noch, fragt sich jedoch nur, wie lange noch. Irgendwann wird alles den Bach runtergehen."
    „Kannst du nicht etwas mehr Optimismus zeigen, Granger?"
    „Meine Prognosen sind überaus optimistisch", sagte Miller unschuldig. „Als Pessimist würde ich raten, alles hinzuschmeißen und unser Heil in der Flucht aus Chearth zu suchen. Aber etwas gibt mir Hoffnung.
    Etwas, das wir wissenschaftlich nicht recht erklären können, das aber eine Gegebenheit ist, eine feste, scheinbar unabänderliche Größe."
    „Und das ist?"
    „Trotz des offensichtlichen Chaos im Tresor hat die Geometrie der Energie noch immer Bestand. Sie scheint unerschütterlich zu sein. Solange diese Voraussetzung gegeben ist, wird auch der Sonnentresor Bestand haben. Mir wäre nur wohler, wenn ich die Zusammenhänge besser verstehen könnte und wüßte, wie das alles genau funktioniert und was letztlich den Zusammenbruch auslösen könnte."
    „Vielleicht finden wir die Antwort darauf im Sonnentresor", sagte Myles Kantor und machte Anstalten, wieder die Planetenfähre für den Rückflug in den Orbit zu besteigen.
    „Viel Glück!" wünschte Granger Miller mit nach oben gerichteten Daumen.
    Zurück bei der PYXIS, konnte Myles feststellen, daß die Mannschaft des Vesta-Kreuzers komplett war.
    Tek hatte Myles’ Vorschlag akzeptiert, den" Ara Somanro als Bordmediziner und den Ertruser Elgor Rizz als Führer der Einsatzmannschaft mitzunehmen, beides bewährte Kräfte von der ENZA. Und natürlich war auch das Bluesmädchen Tuyula Azyk an Bord, das
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