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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
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ich. „Wir reden anschließend noch einmal miteinander", verabschiedete sie sich, ohne auf meine Worte einzugehen. Ich beobachtete, wie einer der Wissenschaftler versuchte, sich der Stadt zu nähern. Bis zu einer bestimmten Grenze schien alles in Ordnung zu sein, dann bewegte er sich nur noch auf der Stelle, sah schließlich ein, dass er so nicht weiterkam, und kehrte zurück. Ich sah keinen Sinn darin, das Experiment zu wiederholen, wollte Gia auf der anderen Seite aber nicht enttäuschen. Also schritt ich auf die Stadt zu, und als ich jene imaginäre Grenze erreichte, an der wir bisher alle gescheitert waren, ging ich unwillkürlich langsamer. Ich erwartete, dass sich der gleiche Effekt wie bisher einstellen würde, stieß überraschenderweise jedoch auf keinerlei Widerstand, überquerte die Grenze und befand mich plötzlich zwischen den Häusern.
    Verunsichert blieb ich stehen. Alles war so wie bisher gewesen, und doch war es mir gelungen, die rätselhafte Stadt zu erreichen. Aus der Nähe sahen die Häuser noch schlichter, beinahe primitiv aus. Sie schienen aus einem natürlichen Material errichtet worden zu sein. Ich versuchte, durch die Fenster ins Innere zu sehen, doch das gelang mir nicht. Die Scheiben schienen aus Glas zu sein, und sie spiegelten stark. Als ich die Hand neben einer Tür an die Wand legte, um einen Sensor zu berühren, tat sich überhaupt nichts. Die Tür öffnete sich nicht. Verwirrt blieb ich davor stehen und überlegte, was ich tun konnte, um ins Innere des Hauses zu gelangen.
    Nie hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, wie man eine Tür öffnete. Solange ich denken konnte, hatten sich die Türen stets automatisch vor mir aufgetan, wenn ich einen Raum betreten wollte. In besonderen Situationen war es allenfalls mal nötig gewesen, einen Sensor zu berühren oder an einem Schott einen Schalter zu betätigen. Etwas anderes hatte ich nie getan. Ich drückte die Hände gegen die Tür und versuchte, sie seitlich aufzuschieben, doch sie rührte sich nicht. Dann entdeckte ich in ihrer Mitte einen kleinen Hebel. Als ich ihn zur Seite legte, gab die Tür ein wenig nach, schwang jedoch nicht auf. Offenbar wollte sie mich nicht einlassen, und ich respektierte ihre Haltung, um nun langsam durch die Gassen zu schlendern und mir vor allem die Skulpturen anzusehen. Sie waren aus einem mir unbekannten Material gefertigt. Schon bald kam ich zu der Überzeugung, dass sie Vertreter der verschiedenen Völker von DaGlausch zeigten. Ich blieb stehen.
    Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, und trat erneut ganz nah an eines der Fenster heran. Ich konnte nicht hindurchsehen, glaubte aber spüren zu können, dass sich jemand hinter der Scheibe befand, der mich anstarrte. Träumte ich, oder war dies alles real? War ich in eine Traumwelt geraten, als ich die imaginäre Grenze zu Sarkamanth überschritten hatte? Ich beschloss, die rätselhafte Stadt von nun an so zu nennen. Vermutlich lag ich damit sogar richtig. Ich wehrte mich gegen den vermeintlichen Traum und versuchte „aufzuwachen" oder mich von einem möglichen parapsychischen Einfluss zu befreien. Nichts änderte sich.
    Ich spürte die Nähe einer geistigen Macht von erheblicher Kapazität, konnte jedoch keinen Kontakt mit ihr knüpfen. Wozu hatte sie mich eingelassen, wenn sie nicht mit mir reden wollte? Ich wandte mich an meinen Syntron und ließ mir von ihm bestätigen, dass ich mich wirklich in Sarkamanth befand und nicht noch außen an der Grenze stand. Als ich hinaus auf das bewaldete Land blickte, sah ich die Wissenschaftler, die mir zu folgen versuchten. Trotz erheblicher Anstrengungen - die selbst aus der Ferne erkennbar waren -, schafften sie es nicht.
    Es hatte keinen Sinn, sich noch länger mit ihnen zu beschäftigen. Ich musste die Lösung allein finden. Da ich das Gefühl hatte, dass die geistige Kraft vor allem von dem 60 Meter hohen Turm ausging, näherte ich mich ihm. Dazu musste ich kreuz und quer durch einige Gassen gehen, bis ich schließlich einen freien Platz erreichte, der etwa zwanzig Meter breit und dreißig Meter tief war. Ich ließ mich in die Hocke sinken, um mit der Hand über den Boden zu streichen. Er sah aus wie glatt polierter Bernstein. Ich richtete mich wieder auf und wollte den Platz überqueren, um den Turm zu betreten. Nun aber stellte sich der gleiche Effekt ein wie zuvor mit der Stadt. Ich bewegte mich, aber ich näherte mich meinem Ziel nicht.
    Frustriert wandte ich mich ab und verließ die Stadt. Ich hatte
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