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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
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Blicke im Nichts. Diese kleine Geste verriet mehr über die außerordentlichen Schwierigkeiten, die zu bewältigen gewesen waren, als viele Worte. „Die Hauptcomputer waren ausgefallen", fuhr er fort. „Aber es ist uns dennoch gelungen, die Raumer zu starten und aus dem Kurryan-System herauszubringen, bevor die Hamaraden eine weitere Vergeltungsflotte schicken konnten. Wir haben uns zunächst zehn Lichtjahre vom Kurryan-System entfernt, um uns dann zwei Tage lang mit den Korrago-Raumern vertraut zu machen. Danach erst haben wir es gewagt, im Zickzackflug nach Alashan zurückzukehren."
    „Und?" fragte Gia. „Können wir alles so belassen, wie es ist, oder müssen wir umbauen?"
    „Wir müssen ein syntronisches Steuernetz für die wichtigsten Anlagen installieren" ,antwortete Hornung. „Außerdem bieten die Raumer in ihrem augenblicklichen Zustand nicht genügend Platz für 200.000 Menschen. Wir müssen rausreißen, was nicht unbedingt gebraucht wird."
    „Okay", stimmte die TLD-Chefin zu. „Wir unternehmen, was notwendig ist", schloss sich Stendal Navajo ihrer Meinung an. „Was das ist, sollen die Experten entscheiden. Wir beginnen so schnell wie möglich mit den Umbauarbeiten. Hoffentlich nehmen sie nicht zuviel Zeit in Anspruch."
    Ich fragte mich, ob es sich bei der kleinen Stadt vor dem Diskus um Sarkamanth handelte, dessen Erbauung von Wechselbalg angekündigt worden war. Ich stimmte mich mit den Wissenschaftlern ab, ließ mir von ihnen die Resultate ihrer Untersuchungen zeigen und bat sie dann um absolute Zurückhaltung, während ich versuchen wollte, in die Stadt mit den vielen Skulpturen einzudringen. Mit einem SE RUN versehen, näherte ich mich der Stadt. Sie wurde offensichtlich nicht durch einen Energieschirm geschützt. Ein leichter Wind wehte mir entgegen, und ich beobachtete, dass er hier und dort in den Gassen Staub und herabgefallenes Laub aufwirbelte. Das war aber auch die einzige Bewegung, die zu erkennen war.
    Ich versuchte gar nicht erst, die natürlichen Deckungsmöglichkeiten des bewaldeten Geländes zu nutzen. Schließlich wollte ich, dass man mich 'sah, damit niemand in der Scheibe auf den Gedanken kam, dass ich feindliche Absichten hatte. Auf den Dächern der Häuser, die mit roten und braunen Schindeln gedeckt waren, schuf die Sonne eigenartige Reflexe. Hin und wieder warf eine vor überziehende Wolke ihren Schatten auf die Stadt, und dann schien es so, als ob sich die eine oder andere der Skulpturen regte. Doch dieser Eindruck täuschte.
    Als mich nur noch etwa fünfzig Meter vom Stadtrand trennten, hatte ich plötzlich das Gefühl, nicht mehr weiterzukommen. Subjektiv schien es, als näherte ich mich den Gebäuden weiterhin, doch mein Syntron zeigte mir an, dass ich buchstäblich auf der Stelle trat. Ich versuchte nun, die technischen Möglichkeiten meines SERUNS zu nutzen, um mich energischer voranzubewegen. Es half nichts. Langsam flog ich über die Stadt und die Scheibe hinweg, ließ mich sinken und kam auf diese Weise bis auf ebenfalls etwa fünfzig Meter an sie heran. Weiter jedoch nicht. Ich konnte tun, was ich wollte, ich konnte diese letzte Distanz nicht überwinden. Schließlich gab ich auf, kehrte zu den Wissenschaftlern zurück.
    Diese schickten mehrere Roboter voraus. Das Resultat war das gleiche: Auch ihnen gelang es nicht, die Stadt zu betreten. Es schien, als ob Stadt, Turm, Tor und Scheibe vor ihnen zurückwichen. Das aber war objektiv unmöglich, und entsprechende Messungen bestätigten, dass es nicht so war.
    Wir waren ratlos, und nun bemühte ich mich um Funkkontakt. Ich redete einfach drauflos, sagte der unbekannten Besatzung der Scheibe, dass ich friedliche Absichten habe und nichts weiter beabsichtige, als mich zu informieren. Ich bat darum, uns zu erklären, in welcher Absicht sie bei uns gelandet sei und was wir von ihrer Besatzung zu erwarten hätten.
    Die Reaktion darauf blieb aus. Niemand antwortete mir, und nachdem ich es etwa eine halbe Stunde lang versucht hatte, gab ich auf. „Genau das haben wir auch schon alles versucht", knurrte einer der Wissenschaftler in meiner Nähe. Wahrscheinlich ärgerte er sich darüber, dass ein Jugendlicher wie ich sich an ihren Versuchen beteiligen konnte. Gia de Moleon meldete sich bei mir und erkundigte sich nach Fortschritten. „Fehlanzeige", sagte ich wahrheitsgemäß und schilderte, was geschehen war. „Versuch's noch einmal", bat sie mich. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Ergebnis anders ist", zögerte
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