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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt
Autoren: A.F.Morland
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gehorchte - oder später, wenn sie sich mit ihm in Sicherheit gebracht hatte.
    Nach wie vor saßen die spitzen Krallen des scheußlichen Weibes an der Kehle meines Freundes.
    Unwillkürlich fiel mir ein, was Vicky vor nicht allzu langer Zeit zu mir gesagt hatte. Jedesmal, wenn ich das Haus verließ, bangte sie um mein Leben. Wie schnell man in eine tödliche Gefahr geraten konnte, zeigte sich in diesem Augenblick.
    Ich hatte nicht gewußt, daß es Vicky langsam leid war, immer um mich fürchten zu müssen. Sie konnte nie sicher sein, daß ich wiederkam, wenn ich wegging, und sie beneidete andere Frauen, deren Männer ein stinknormales Leben führten.
    Nach so vielen Jahren des Zusammenseins hatte mir Vicky Bonney zum erstenmal ihre geheimsten Wünsche und Sehnsüchte anvertraut. Sie träumte von einem friedlichen Leben an meiner Seite, von Trauschein und Kindern.
    Wir waren übereingekommen, nicht zu heiraten und keine Kinder zu haben, weil sich das mit meinem gefährlichen Job nicht vereinbaren ließ.
    Und erst kürzlich hatte ich erfahren, daß mir Vicky damit nur entgegengekommen war, um mein Gewissen zu entlasten. Wieso hatte mich das eigentlich so erstaunt?
    Vicky war eine ganz normale Frau.
    Diese Gedanken rasten durch meinen Kopf, während ich ratlos dastand und nicht wußte, wie ich meinem Freund beistehen sollte.
    Jennifer Huntington befahl mir, das Feuerzeug wegzulegen und zurückzutreten. Ich gehorchte. Das Weib versuchte die Tür zu öffnen, zu der sie Packadee geschleppt hatte, aber es war abgeschlossen.
    Jennifer rüttelte wütend an der Klinke und schrie nach ihrem Mann. »Laß mich raus, Steward! Mach die Tür auf!« Sie schlug mit der Faust zornig gegen das dicke Holz.
    Draußen fiel ein Schuß.
    Was hatte das zu bedeuten?
    ***
    Die Kugel traf, aber Morron Kull zeigte keine Wirkung. Er hätte zusammenbrechen müssen. So hatte sich das Huntington vorgestellt, aber Kull grinste nur.
    Niemand kann einen Dämon mit gewöhnlicher Munition verletzen, aber wie hätte Steward Huntington wissen sollen, daß er einen Schwarzblütler vor sich hatte?
    Nach dem Schuß hätte Huntington die Duellpistole neu laden müssen, doch Morron Kull ließ ihm die Zeit nicht. Ein magischer Schlag traf Huntingtons Hand und entwaffnete ihn.
    Jennifers Schreie gellten durch das Schloß. Auch das verwirrte Huntington, denn eigentlich hätten ihre Opfer schreien müssen. Er war völlig durcheinander, wollte seiner Frau zu Hilfe eilen, aber das ließ Morron Kull nicht zu.
    Er bestrafte Huntington dafür, daß er es gewagt hatte, auf ihn zu schießen.
    Über Huntingtons Kopf entstand eine violette Schlinge.
    Der Schloßbesitzer sah sie nicht.
    Morron Kull ließ die Schlinge langsam auf Huntington herabsinken. Der Schloßbesitzer wollte wissen, welcher Zauber den seltsamen Fremden schützte.
    Als Steward Huntington hörte, daß er es mit einem Höllenwesen zu tun hatte, fiel ihm blitzartig das Geisterschwert ein. Das war eine Waffe, mit der er gegen den Dämon bestehen konnte.
    Doch Morron Kull ließ dem Schloßbesitzer nicht einmal eine winzige Chance, das Schwert des Druiden an sich zu nehmen. Als Huntington sich bewegte, fiel die violette Schlinge über seinen Kopf und zog sich sofort um seinen Hals zusammen.
    Gleichzeitig wurde Huntington hochgerissen. Er hatte keinen Boden mehr unter den Füßen, zappelte und strampelte, während er verzweifelt versuchte, die Schlinge zu lockern.
    Sie trug ihn fort, stieg mit ihm zu einem großen Kronleuchter hoch und knotete sich daran fest. Der Todeskampf des röchelnden Mannes währte nur wenige Augenblicke, dann baumelte er, von Schwingung zu Schwingung langsamer werdend, schlaff hin und her.
    Er war für den Wahnsinn, der sein Leben beherrscht hatte und dem viele Menschen zum Opfer gefallen waren, mit dem Tod bestraft worden.
    Allerdings von einem, der nicht das Recht gehabt hatte, sich als Richter auf-Zuspielen. Von einem, der selbst gerichtet gehört hätte.
    Voller Verachtung blickte Morron Kull zu dem Toten hoch. Das magische Feuer würde Huntington von dort herunterholen und verschlingen.
    Kull tastete nach der Wunde, die ihm Tony Ballard mit dem Dämonendiskus geschlagen hatte. Eiskalte Rachegelüste durchpulsten ihn, und die Vorstellung, daß alle, die sich im Augenblick noch im Schloß aufhielten, in Kürze in seinem Feuer schmoren würden, erfüllte ihn mit großer Genugtuung.
    ***
    Es war eine »Zellteilung« geplant. Der »Weiße Kreis«, den Daryl Crenna alias Pakka-dee
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