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1963 - Die Gestalter

Titel: 1963 - Die Gestalter
Autoren: Unbekannt
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aus. Sie verflog rasch. Die Truzenen standen wir erstarrt. „Was ist das?" fragte Traggt entsetzt. „Viren!" antwortete der Yac-Real triumphierend. „KET-4-RAS-Viren. Sie werden sich blitzartig über den ganzen Planeten verbreiten. Sie werden Krankheiten auslösen, und sie werden es euch unmöglich machen, uns anzugreifen, weil ihr niemanden mehr habt, der gegen uns in den Krieg ziehen kann!"
    Die erwähnten Krankheitskeime waren bei den Truzenen überaus gefürchtet. Damit infizierte Truzenen erkrankten schwer an Atemwegsentzündungen. Die letzte Epidemie, die durch KET-4-RAS-Viren hervorgerufen worden war, lag erst sieben Jahre zurück. Damals hatten 15,5 Prozent der von den Krankheitskeimen Befallenen nicht überlebt. Eine ähnlich hohe Quote war auch jetzt zu befürchten. Als die Truzenen ihren ersten Schrecken überwunden hatten, rannten die meisten von ihnen davon, in der Hoffnung, sich noch nicht infiziert zu haben. Einige aber stürzten sich voller Wut und Hass auf den Yac-Real. Sicherheitsbeamte versuchten, ihn zu retten, doch es gelang ihnen nicht. Als sie ihn erreichten, war er bereits tot.
    Einer der Truzenen trat ohne Anzeichen von Furcht oder Unruhe zur Seite und ging in das Regierungsgebäude. Er war noch nicht weit gekommen, als ihm ein anderer Truzene den Weg versperrte. „Was hast du getan, Sha Bassa!" fuhr er ihn an. „Gabrel Gurh!" Diese Worte klangen wie ein Schrei des Entsetzens. „Wieso du? Wieso nicht Jorim Azao?" Sha Bassa wusste, dass sich die Nachricht von der Tat des Yac-Real blitzschnell über den ganzen Planeten und das Sonnensystem verbreiten würde. Der Krieg war nun nicht mehr zu vermeiden. Genau das hatte er erreichen wollen.
    Seine Aktion war der Ausgangspunkt für die Falle, in der sich Jorim Azao fangen sollte. Er hatte fest damit gerechnet, dass das Familienoberhaupt in einem so schwierigen Fall erscheinen würde, nicht aber jener Gestalter, der sich als sein Ziehvater verstand. „Es wird Hunderttausende von Toten geben", klagte Gabrel Gurh. „Und das alles nur, weil du mit Jorim Azao nicht einverstanden bist, dich an ihm rächen willst?"
    „Jorim Azao muss für das bezahlen, was er mir angetan hat", antwortete Sha Bassa durch den Mund des Truzenen, den er in dem Tumult um das Echsenwesen übernommen hatte. „Mir graut vor dir", stöhnte Gabrel Gurh. Er war so aufgewühlt, dass er kaum sprechen konnte. „Du bist kein Gestalter. Du bist ein Monster! Der Name Sha Bassa ist noch viel zu gut für dich."
    „Was regst du dich auf?" lachte der immer noch jugendliche Gestalter. „Es geht doch nur um ein paar Organische. Sie kommen und sie gehen. Früher oder später. Was spielt das für eine Rolle?"
    „Du begreifst überhaupt nichts", zürnte sein Ziehvater mit versagender Stimme. Nachdem er einige Male tief durchgeatmet hatte, schleuderte er ihm entgegen: „Ich habe nicht übertrieben. Du bist ein Monster! Im Namen der Vergessenen: Ich verfluche dich. Du bist der Schatten über den Sternen. Ein Wesen wie du kann nur Shabazza heißen!"
    Andere Truzenen kamen heran. Sha Bassa fühlte sich in die Enge gedrängt. Seine Falle hatte sich als Fehlschlag erwiesen. Jetzt würde Gabrel Gurh zur Familie zurückkehren und dort offenbaren, was geschehen war. Das konnte er nicht zulassen. Noch einmal konnte er die Familie nicht täuschen, und einen weiteren offenen Konflikt mit ihr würde er nicht unbeschadet überstehen. Ihm blieb also gar keine andere Wahl. Er nutzte das, was er in an den Jahren gelernt hatte. Er griff Gabrel Gurh mit geballten psionischen Kräften an und lähmte ihn, so dass er sich nicht aus dem Körper des Truzenen zurückziehen und in den Kreis der Familie fliehen konnte.
    Nein! schrie die mentale Stimme seines Ziehvaters in ihm. Tu es nicht!. Es gab kein Zurück für Shabazza. Er vollendete, was er begonnen hatte. Er erstickte das Leben Gabrel Gurhs und mit ihm das Leben des Truzenen, der Wirt für ihn gewesen war. Er vernahm Geschrei um sich herum erfasste am Rande, dass der Krieg ausgebrochen war und die Weltraumschlacht begonnen hatte. Doch er vergegenwärtigte sich, dass seine Rache an Jorim Azao gescheitert war. Unter den gegebenen Umständen gab es nur einen einzigen Platz im ganzen Universum, an den er sich zurückziehen konnte.
    Die Familie! Sie bot ihm jene Geborgenheit, die er benötigte. Zugleich stellte sie die größte Gefahr für ihn dar. Shabazza verließ den Truzenen und kapselte sich gleich darauf ein, um seine Gedanken vor der Familie zu
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