Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1963 - Die Gestalter

Titel: 1963 - Die Gestalter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hals. Der Gestalter versuchte, ihn zu berühren, doch die Kälte beeinträchtigte Muskeln und Nerven, und er war viel zu langsam, um die Hand des Henkers erreichen zu können. „Ein schönes Stück", lobte der Beschenkte. „Du wirst nichts spüren. Es geht schnell!" Nun baute er sich neben der Maschine auf und klatschte mehrmals in die Hände. Es wurde still auf dem Platz. Nur noch die Klagelaute einiger Frauen und Kinder waren zu hören. Helfer schleppten den ersten Delinquenten zum Henker. Sie beförderten ihn mit seinem Energiekäfig, legten ihn darin gesichert auf die Plattform 'und veränderten das Gitter, so dass es ihm nur noch von den Füßen bis zu den Schultern hinauf reichte. Dann schwenkte der Arm mit dem Desintegratorstrahler herum, und ein nadelfeiner grüner Energiestrahl trennte den Kopf des Verurteilten ab.
    Der Dunkle Magister erschien. Er trat vor Aba Ossaq hin und blickte ihn an, und dabei glitt ein Ausdruck von Hohn über sein schuppiges Gesicht.
    Der Dunkle Magister war sicher, das Duell gewonnen zu haben. Ohne ein Wort von sich zu geben, hob er die Faust und ging davon. Aba Ossaq beobachtete das Geschehen, und blankes Entsetzen erfasste ihn. Während die Kälte mehr und mehr in ihm hoch kroch und ihn lähmte, wurde er sich dessen bewusst, dass er keine Chance mehr hatte. Niemand hatte den Körper des Verurteilten berührt!
    Der abgetrennte Kopf war in einen Behälter gefallen. Dieser wurde nun von unsichtbaren Händen in das Energiegitter zu dem leblosen Körper geschoben. Danach wurde die Leiche in dem nach wie vor geschlossenen Energiefeld weggebracht. Aba Ossaq stieß einen Fluch aus. Nun saß er in der Falle. Der Dunkle Magister hatte gewonnen, denn nun blieb ihm nichts anderes übrig, als in den Schoß der Familie zurückzukehren. Danach konnten Jahrhunderte oder gar Jahrtausende vergehen, bevor ihm erlaubt wurde, die Familie vorübergehend zu verlassen, um eine der bewohnten Welten aufzusuchen. Die Helfer des Henkers kamen, hoben den Käfig an, legten ihn auf die Plattform und veränderten das Energiegitter, so dass sein Kopf und sein Hals frei waren. „Ich habe versprochen, dass es schnell geht", sagte der Henker und ließ das Desintegratorfeld heruntersausen. Es trennte den Kopf ab bevor Aba Ossaq aus seinem frierenden Körper fliehen und sich zu seiner Familie und dem verhassten Oberhaupt Jorim Azao zurückziehen konnte.
    Während Alaska Saedelaere sich noch mit Toricelly unterhielt und sich allmählich mit diesem seltsamen Wesen vertraut machte, landeten weitere Virtuelle Raumschiffe. Sie alle sahen exakt so aus wie die VIRTUA/18: 450 Meter lange Walzen mit silbernen Außenhüllen und einem Geflecht aus Röhren. Allen entstiegen unmittelbar nach der Landung die Piloten, gesellten sich zu ihnen, stellten sich auf diese oder jene Art vor und ließen mehr oder minder deutlich durchblicken, dass man auf der Suche nach dem geheimnisvollen Volk der Gestalter war. „Es heißt, dass die Gestalter schon immer existiert haben", meinte Dirkess, der Pilot der VIRTUA/2. „Jedenfalls seit Hunderttausenden von Jahren", fügte Lekjevv Tramak Cweche hinzu, die Pilotin der VIRTUA/4. Sie fuhr dann fort, einiges über sich und ihre Erlebnisse auf dem Raumschiff zu erzählen. Lekjevv Tramak Cweche war ein insektoides Wesen, gerade mal 1,35 Meter groß, besaß einen braunen Körperpanzer, sechs Gliedmaßen und Greifhände mit deutlich erkennbaren Knochenstrukturen. Sie erinnerte an eine aufrecht gehende Ameise und sprach in einem rasselnden Tonfall; als fielen ihr Formulierungen und Artikulierungen schwer. Dabei war sie so schnell, dass die Translatoren auch dann noch einige Zeit zu tun hatten den Inhalt ihrer Worte wiederzugeben, nachdem sie längst wieder verstummt war. Sie war unbekleidet und trug an mehreren Gürteln Hunderte von zumeist rätselhaften Ausrüstungsgegenständen. „Wir können nur vermuten dass wir von irgend jemandem aus dem Hintergrund gesteuert werden und dass diese graue Eminenz Erfolg bei der Suche nach den Gestaltern gehabt hat", sagte Zuthanakawanathe, der Pilot der VIRTUA/6. Das kraftvolle Echsenwesen, das etwa 1,30 Meter groß war, wirkte sehr elegant und sah mit seinen zwei Köpfen aus wie ein siamesischer Zwilling. „Das könnte der Grund dafür sein, dass wir hier sind." Pu-4-e-W, der organischkybernetische Pilot der VIRTUA/12, hatte ihn offen heraus nach Funktion und Arbeitsweise seiner Köpfe befragt.
    Zuthanakawanathe hatte ebenso offen geantwortet. Demnach enthielt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher