Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einem Pfeiler zur Brücke in die Unendlichkeit, über die sich in unvorstellbar kurzer Zeit andere Galaxien erreichen ließen. „Ich bin Mhogena, der Fünfte Bote von Thoregon", hatte er gekeucht. „Ich gehöre zum Volk der Gharrer ... meine Heimatgalaxis Chearth wird von den Guan aVar bedroht ... wir bitten die Terraner dringend um Hilfe ..." Mehr hatte er nicht gesagt, von einem unverständlichen, vielleicht deliriösen Gestammel einmal abgesehen. Aber er hatte Interkosmo gesprochen. Zwar mit einem harten Akzent und schnarrender Betonung der CH-Laute, doch einwandfrei die aus dem Arkonidischen entstandene galaktische Einheitssprache. „Lebenszeichen stabil", sagte Wellershoff. „Auf sehr niedrigen Niveau, aber immerhin. Er muss jedoch schnell fachmännisch versorgt werden, sonst stirbt er uns unter den Händen weg." Der Maahk schlug die vier Augen auf. Sie waren von dunkelbrauner Farbe; irgendwie kamen sie Hennig melancholisch vor. Der Arzt bemerkte. dass das äußerste linke Auge eine Ausnahme bildete. Es war nicht nur gelbgrün, sondern schien auch völlig starr zu sein; jedenfalls bewegte der Maahk es nicht. Mhogena richtete sich halb auf und hob den fest mit dem Körper verbundenen, knapp einen halben Meter hohen Kopf. Von der Schmalseite her glich die sichelförmige Wulst einem Bergkamm. „Das Tor der Erleuchtung ...", keuchte er. „Sie wollen es öffnen ... wenn es ihnen gelingt, wird es unser aller Untergang sein ..."
    „Herzfrequenz bei hundertzwanzig, geht rapide zurück!" meldete der Medo-Techniker. Hundertzwanzig Schläge pro Minute ... das kam Hennig ungewöhnlich viel vor.
    Er hatte die Wasserstoffatmer eher für träge, schwerfällige Lebewesen gehalten. Ein Anzeichen für innere Verletzungen oder Metabolismusstörungen, die sie noch nicht diagnostiziert hatten? Die Lider über den Augen mit den je zwei halbkreisförmigen Schlitzpupillen schlossen sich wieder, und Kopf und Oberkörper fielen schwer auf die weiche Unterlage zurück. „Er hat das Bewusstsein verloren", sagte Wellershoff. „Darauf wäre ich nie gekommen", murmelte Hennig. „Werte sind unverändert", fügte der Medo-Techniker hinzu. „Der Zustand des Patienten bleibt kritisch." Hat sich aber auch nicht verschlechtert, dachte Hennig. Jetzt konnte er sich daran machen, die schlimmsten Verletzungen des Maahkähnlichen zu behandeln. „Die Blutung über dem linken Knie bevorzugt versorgen!" befahl er dem Medo-Syntron. „Vielmehr ,über dem, was davon noch vorhanden ist." Der Unterschenkel des Wasserstoffatmers .war praktisch nur noch über einige Muskeln, Sehnen und Fleischstränge mit dem Oberschenkel verbunden.
    Ein Mann in der Uniform der Wachkräfte, die den Pilzdom sicherten, kam zum Energiezelt gestürmt. Hennig kannte ihn; es war der Leiter der Wachzentrale. „Nachricht von Cistolo Khan!" sagte er nach Atem ringend. „Der Fremde soll zur Erde gebracht werden, nach Terrania. Genauer gesagt: in die Xenoklinik für Fremdwesen in Garnaru. Eine Transmitterverbindung wird gerade geschaltet. - Wie geht es ihm?" fügte er hinzu. „Ist er transportfähig?" Hennig zuckte mit den Achseln. „Ob er die Entzerrung übersteht ... Aber wir müssen es riskieren. Hier hat er jedenfalls keine Chance."
    „Wir heben ihn mitsamt dem Energiezelt mit einem Antigravstrahl hoch und bringen ihn so zum Transmitter. Der Generator müsste jeden Augenblick hier sein."
    Der Arzt nickte, wischte sich den Schweiß von der Stirn und schaute auf den Patienten hinab. Was ist ein Gharrer? fragte er sich. War das ein Maahk-Volk, so wie die Gataser, die Apasos und die Tentra Blues-Völker waren? Wenn er sich recht entsann, hatten die Maahks ebenfalls einige Untervölker gebildet, die Maakar, die Grossarts ... Auch von Schattenmaahks hatte man gehört, aber Gharrer waren Hennig nicht bekannt. „Der Generator ist da", riss Dr. Mock ihn aus seinen Gedanken. „Dann versuchen wir es", sagte Hennig. „Seid vorsichtig! Keine Erschütterungen, keine schnellen Bewegungen, ganz langsam!"
    Er trat zurück. Die Techniker der Wacheinheit um den Pilz dom verstanden etwas von ihrem Handwerk. Ganz langsam schien der Maahk mitsamt des Energiezelts in die Höhe zu schweben. Wie von einer unsichtbaren Hand geschoben, glitt er dann über die gelben Ziegel des Platzes, in dessen Mitte das silberne, fenster- und türenlose Gebäude stand. In einiger Entfernung schimmerte der Hochleistungs-Schutzschirm, der das ganze Areal umhüllte.
    Wenn die Transmitterstation sich nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher