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1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote
Autoren: Unbekannt
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außerhalb des Schirms befindet, werden sie ihn abschalten müssen, dachte Hennig. Und: Der Fünfte Bote von Thoregon. Wenn so eine hohe Persönlichkeit stirbt, weil ich für ihre Behandlung einfach nicht qualifiziert bin, kann das unabsehbare Folgen haben.
    Auch wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe.
    Niemand hatte sich etwas vorzuwerfen. Um die Brücke zur Unendlichkeit zu betreten, benötigte man ein Passantum. Niemand hatte ahnen können, dass ausgerechnet ein Maahk eins besaß ... und schwer verletzt aus dem Pilz dom kommen würde. Mhogena hatte aber auch gesagt, seine Heimatgalaxis hieße Chearth. Soweit Güskar Hennig wusste, stammten die Maahks aus Andromeda. Ein anderer Begriff? .Während der nun schwerelose Körper des Patienten mitsamt des Energiezelts über den Platz geschoben wurde und eine Horde verwirrter, hilfloser Menschen ihm wie aufgescheuchte Hühner folgte, rief Güskar Hennig sich in Erinnerung zurück, was er über die neuere Geschichte der Maahks wusste.
    Es war nicht viel. Sie waren ein rätselhaftes Volk, das den Kontakt zur Milchstraße seit einigen Jahrhunderten zu meiden schien. Über zwei Jahrtausende hinweg, seit dem Kampf gegen die Meister der Insel, hatten sie zu ihrem Beistandsabkommen mit den Terranern gestanden, doch nachdem während des Hundertjährigen Krieges, kurz vor den Dunklen Jahren der Monos-Herrschaft in der Milchstraße, der Weltraumbahnhof Midway-Station zerstört worden war, hatten sie sich in Andromeda isoliert und lediglich Kontakt mit den Gurrads in den Magellanschen Wolken gehalten.
    Mittlerweile hatten sie zumindest wieder ihren Botschaftsplaneten Maahkora in der Milchstraße in Besitz genommen.
    Und ausgerechnet ein Maahk, dachte Güskar Hennig, soll der Fünfte Bote von Thoregon sein? Dieser Umstand kam ihm einfach nicht schlüssig vor.
    Die Wasserstoffatmer von Andromeda hätten bestimmt etwas davon verlauten lassen. Mhogena würde einige Fragen beantworten müssen. Falls er alles überlebte. „Vitalzeichen schwächer", meldete Wellershoff. „Ich kann allerdings keinen spezifischen Grund dafür ausmachen." Schafft mir diesen Versager vom Hals! Der Medo-Syntron kann seine Meldungen doch direkt an mich weitergeben, dachte Hennig mit einer Aggressivität, die ihn selbst überraschte und die er sich nicht erklären konnte.
    Wenn er ehrlich war, kannte er den Grund dafür. Er fühlte sich hilflos und schlichtweg überfordert. Und er war mit seinem Latein am Ende. Wäre Dr.
    Mock nicht gewesen, würde Mhogena jetzt nicht mehr leben. „Wir sind da", sagte die Medikerin. Überrascht schaute Güskar Hennig hoch. Vor ihm flimmerte das Abstrahlfeld des Transmitterkäfigs, eines quadratischen Gebildes von fast drei Metern Kantenlänge. „Die Verbindung steht!" sagte der Leiter der Wachzentrale. Als wüsste Mhogena, was ihn erwartete, riss er die Augen auf. „Der Sonnentresor ...", stöhnte er. „Die Sonnenwürmer ... sie dürfen nicht ..." Die Kräfte verließen ihn, und er wurde wieder ohnmächtig.
    Hennig schob das schwerelose Energiezelt in den Käfig. Es war eng; für Dr. Mock, Wellershoff und ihn blieb kaum noch Platz. Der Leiter der Wachzentrale nickte ihm zu. „Transport eingeleitet!" Güskar Hennig schloss die Augen, wartete auf den Entzerrungsschmerz. Er kam, war aber keineswegs so schlimm, wie er befürchtet hatte. Als er die Augen wieder öffnete, starrte er in mindestens ein halbes Dutzend flimmernde Mündungen von Kombistrahlern.
    „Tritt zurück, wir übernehmen!" sagte ein Mann in der Uniform des Terranischen Liga-Dienstes, senkte den Strahler und zerrte Güskar Hennig zur Seite. Zwei andere Agenten und zwei Medoroboter zwängten sich neben das Energiezelt und bugsierten es in den Gang. Dort standen mindestens zwanzig weitere Angehörige des TLD. Drei Kampfroboter der TARA-V-UH-Baureihe schwebten auf Prallfeldkissen dreißig Zentimeter über dem Boden, einen Meter und fünfundsechzig große, kegelförmige Gebilde mit jeweils vier Waffen armen beziehungsweise Abstrahlemittern verschiedener Geschütze. Hennig fiel auf, dass sich sämtliche ihrer Waffen im Aktivmodus befanden. „Was ist hier los?" fragte er. „Ich dachte, wir wären in einem Krankenhaus?"
    „Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen", begründete der Agent. „Wie du vielleicht weißt, haben wir hier auf Terra ein kleines Problem. Und wenn es sich tatsächlich um den Fünften Boten von Thoregon handelt ..." Der Mann verstummte. Vielleicht will derjenige, der ihn so schwer verletzt hat,
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