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1945 - Krisenfall Robinson

Titel: 1945 - Krisenfall Robinson
Autoren: Unbekannt
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Er hörte das Zittern in ihrer Stimme. Doch er besaß nicht die Zeit, sich um sie zu kümmern, auch wenn er es gern getan hätte. Der Impulsantrieb erzeugte Beschleunigungswerte, die einen ungeschützten Menschen zerquetschen konnten. Einen Moment lang drehte der Arkonide den Jäger um die Längsachse. Der dunkle Horizont kippte, bis ihre Köpfe nach unten wiesen.
    Es war ein Anblick, den er niemals in seinem Leben vergessen würde. Alashan schrumpfte zu einem leuchtenden, aus Hunderttausenden winziger Lichter bestehenden Kreis. Das Areal verschmolz mit der weitaus größeren Fläche der Metropole Zortengaam. Alashan war seine Stadt. Schon lange war nicht mehr Arkon seine Heimat. Er dachte kaum mehr an seinen Geburtsort. Benjameen von Jacinta glaubte fest daran, dass er hierher gehörte.
    Sie brauchten. zwei Minuten, dann hatten sie den Orbit erreicht. Er warf einen Blick auf die Ortung, und da waren sie: Eine Wolke von unidentifizierten Flugobjekten näherte sich dem Planeten in breiter Front. Die Abfangjäger gingen mit 360 Einheiten in die Schlacht. Jeweils fünf Jäger schlossen sich zu einem Verband zusammen.
    Benjameen sah plötzlich den Reflex eines dreißig Meter durchmessenden, schwerfällig manövrierenden Bootes vor sich. Ein schwacher Schutzschirm hüllte das Dscherro-Boot ein. Er ließ den Jäger vorbeirasen, ignorierte das plötzlich aufkommende Abwehrfeuer, und stieß mit den vier anderen Einheiten von „oben" auf das Boot hinab. „Jetzt, Tess!" schrie er. Die Telepathin löste die Impulskanone aus. Ein Ruck erschütterte den Jäger. Die Hüllfeldpuffer entluden ihre gespeicherte Energie.
    Aus den Aufbauten im Heck, die den Leitstand des Jägers überragten, schlug ein armdicker Thermostrahl, überbrückte die Distanz und fegte den Schutzschirm am Ziel beiseite. Vier weitere Salven kamen hinzu, abgefeuert von den anderen. Sie trafen auf ein ungeschütztes Opfer. In derselben Sekunde verging das Dscherro-Boot in einer prächtigen, das Sichtfeld ausfüllenden Explosion. „Das war leicht", triumphierte er. „Hoffentlich bleibt's so!" Tess gab ihm keine Antwort. Benjameen blickte nach rechts, auf den Schützensitz, und sah sie zitternd in ihren Gurten hängen. „Tess!" schrie er. „Was ist?"
    „Geht gleich wieder." Ihre Stimme klang erstickt: „Es war ein bisschen wie bei Saewena, diesem Footen ... Ich habe gespürt, wie sie gestorben sind." Benjameen folgte dem Führungsjäger. Die nächste Dscherro-Einheit war bereits ausgewählt. Es handelte sich um einen ähnlichen Typ wie eben, eine Art Transporter, und es war genauso leicht. Das Boot explodierte, nur dass diesmal nicht Benjameen und Tess den ersten Schuss abgaben, sondern ein anderes Team. „Tess?" Er drehte sich misstrauisch zu ihr um. Sie nickte tapfer und sagte: „Okay. Weitermachen!" Benjameen ortete die ersten treibenden Jägerwracks, ringsum starben Menschen und Dscherro. Er konnte nicht sagen, wie viele es waren, er sah keine Explosionen mehr und bekam lange keinen Gegner zu Gesicht. Das meiste ließ sich dem Funkverkehr entnehmen. Viele Abfangjäger wurden von schlechten Piloten gesteuert. Doch die wenigen guten Leute erzielten hohe Abschussquoten. Ein Debakel kam über die Hornträger von Burg TUROFECS. Nach wenigen Minuten ließ sich absehen, dass Alashan eine reelle Chance besaß. Benjameen glaubte daran, dass sie es schaffen konnten.
    Bis sie auf ein besonderes Gegnerschiff trafen: Es handelte sich um eine Art Diskus, mit herabgezogenen Flanken und seltsamen, martialisch wirkenden Aufbauten. Der Führer ihrer Gruppe drängte auf Angriffskurs. Bevor sie den ersten Schuss anbringen konnten, war der Diskus jedoch abgetaucht. Benjameen begriff, dass sie es mit einem Kriegsschiff zu tun hatten - mit einer Einheit, die für den Raumkampf konstruiert war. Weg hier, verdammt... Da war der Diskus schon zurück. Die Dscherro kamen von hinten. Sie mussten eine märchenhafte Wendigkeit besitzen. „Ausfächern!" hörte Benjameen das Kommando über Funk. „Abstand halten, sonst manövriert er uns ..."
    Die Stimme des Anführers, vermutlich ein ausgebildeter TLD-Agent, brach plötzlich ab. Benjameen drehte den Kopf zur Seite, und sein Blick fiel auf einen flammenden Punkt. Es war nicht der Diskus. Es war ein Jäger von Alashan. Sie waren nur noch vier. Automatisch übernahm er selbst die Führung. „Auseinander!" brüllte er. „Schießt, wenn ihr ihn seht! In Bewegung bleiben!" Er zog die Plattform in eine enge Kurve, kümmerte sich nicht
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