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1937 - Stimmen aus dem Hyperraum

Titel: 1937 - Stimmen aus dem Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Syntroniken und anderen derartigen Systemen. Das läge in der Familie, behauptete er; seit grauer Vorzeit, seit der Erfindung der ersten Computer, arbeiteten seine Vorfahren angeblich in dieser Branche.
    Sein Sohn Jyrrgen setzte die Familientradition fort und war in letzter Zeit gelegentlich im Zusammenhang mit den Solmothen von den Medien erwähnt worden. Er absolvierte eine Ausbildung zum Syntronspezialisten auf einer Forschungsstation auf Zyan, dem Heimatplaneten der schwergewichtigen Wasserbewohner.
    Voss nickte den Anwesenden zu. Während sie hier auf der Erde den Eindruck hatten, er befände sich mitten unter ihnen, mußte sich bei ihm auf dem Mond die Auffassung einstellen, der Konferenzraum samt sämtlichen Anwesenden sei plötzlich um ihn herum erschienen.
    „Uns gerät zum Vorteil", kam der Syntronexperte sofort zur Sache, „daß Vincent Garron die RAMIRA im Asteroidengürtel verlassen hat. Dabei handelt es sich bekanntlich um die Überreste des Planeten Zeut, der sich einst zwischen Mars und Jupiter um die Sonne bewegte und vor rund 55.000 Jahren von Flotten der Bestien vernichtet wurde. Die meisten dieser Trümmer haben weniger als hundert Kilometer Durchmesser, nur einige einen größeren. Der größte Asteroid überhaupt ist Ceres mit einem Durchmesser von 768 Kilometern. Wir dürfen uns dieses Gebilde nicht als in sich geschlossenen Ring vorstellen, sondern als weit auseinandergezogenen Streifen. Der Asteroid Tauris zum Beispiel ist zur Zeit 1,492 Astronomische Einheiten von der Erde entfernt, Europa hingegen 3,089 AE. Wir haben es also mit gigantischen Entfernungen zu tun."
    Grunnwall nickte. Eine Astronomische Einheit - der mittlere Abstand von Sonne und Erde - entsprach knapp 150 Millionen Kilometern.
    „Selbst wenn der Todesmutant mit einem Teleportersprung vierhunderttausend Kilometer zurücklegen und - mit seiner Last, dem Bluesmädchen - fünf solcher Sprünge hintereinander vornehmen kann, bevor er sich erholen muß", fuhr Voss fort, „wird es ihm nicht möglich sein, lediglich mit seiner Psi-Begabung zu einem anderen Planeten vorzustoßen."
    „Worauf willst du hinaus?" fragte Cistolo Khan.
    Voss schüttelte den Kopf, anscheinend ungehalten darüber, bei der Entwicklung seiner Gedankenkette unterbrochen worden zu sein.
    „Zum Nachteil gerät uns", fuhr er fort, „daß Garron als Suggestor alle Lebewesen in seinem Sinne manipulieren kann. Diese suggestive Beeinflussung hält unter normalen Umständen etwa zwanzig Stunden an.
    Er könnte also einfach in eine der zahlreichen Stationen im Asteroidengürtel teleportieren, der Besatzung vorgaukeln, er sei zum Beispiel - Cistolo Khan, und ein Raumschiff requirieren, das ihn zu seinem Ziel bringt.
    Oder der Besatzung einfach befehlen, ihm ein Raumschiff zu überlassen und seinen Anwesenheit hinterher zu vergessen."
    „Ich verstehe", sagte der LFT-Kommissar. „Du hast NATHAN also nach Vorfällen suchen lassen, die auf eine suggestive Tätigkeit Garrons hinweisen könnten."
    „Und ich bin fündig geworden", sagte Voss und lächelte breit. „Ich habe NATHAN sämtliche eingehenden Berichte aus dem Asteroidengürtel nach Widersprüchlichkeiten durchsuchen lassen. Auf einer uribedeutenden Forschungsstation wurde die Anwesenheit eines Trox gemeldet. NATHAN hingegen hat zweifelsfrei bestätigt, daß sich seit über zweihundert Jahren kein Trox mehr im Solsystem aufhielt."
    „Und du glaubst ...", sagte Khan.
    „Daß dies die aussichtsreichste Spur ist, die wir zur Zeit haben", vollendete der Syntroniker den Satz. .
    Noviel Residor überlegte schnell und faßte einen Entschluß.
    Präzise. Wie ein Roboter, dachte Grunnwall.
    „Wir sehen uns vor Ort um", sagte er und blickte sich im Kreis der TLD-Abteilungsleiter um.
    „Thorssen, du begleitest mich als Verbindungsoffizier. Die anderen widmen sich den ihnen zugeteilten Aufgaben. Wir brechen sofort auf."
    Warum ausgerechnet ich? dachte Grunnwall, als er sich erhob und Noviel Residor folgte.
     
    SICHERHEITSVORKEHRUNGEN
    Protokoll 1937
    Wartungstechnikerin
     
    Perret riß mit ungläubigem Staunen die Augen auf, als sie den Shuttle-Gleiter am Personaleingang des Goshun Spaceport verließ.
    Auf der ansonst zumeist menschenleeren Fläche, die sich von der Haltestelle bis zum Energiezaun des Raumhafens erstreckte, herrschte nun hektische Aktivität. Dort waren mehrere Gebäude aus Formenergie errichtet worden, die ihr unwillkürlich wie eine militärische Kommandozentrale vorkamen. Von allen Seiten
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