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1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin
Autoren: Unbekannt
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Beine und den Biberschwanz von sich. „Mann, Icho Tolot, ich wußte ja, daß du eine ganze Menge draufhast, aber in diesem Fall war es beinahe zuviel."
    Icho Tolot und Julian Tifflor beugten sich besorgt über den Ilt. In einem gewagten Teleportationssprung hatte er sie von Ketchorr in die MAJJETT, das Raumschiff des Händlers Hotch-Kotta, gebracht. Das Händlerschiff hatte den Wüstenplaneten bereits weit hinter sich gelassen und dabei stark beschleunigt. Kaum waren die drei an Bord, als es die erste Linearetappe seines Fluges antrat. Sie spürten den Übergang, denn kurz kam es ihnen vor, als schwanke der Boden unter ihren Füßen, während sich der Hangar, in dem sie sich befanden, wie eine atmende Lunge für einen kurzen Moment zu erweitern schien. Doch diese Eindrücke verschwanden sehr rasch wieder. Sie mochten mit der speziellen Technik der Koraw zusammenhängen. „Können wir dir helfen?" fragte Tiff. Der Mausbiber richtete sich stöhnend auf. Mit der flachen Hand rieb er sich den Kopf. „Es geht schon wieder", winkte er ab. „Und was jetzt?"
    „Sobald du dich ausreichend erholt hast, suchen wir die Hauptleitzentrale und reden mit Hotch-Kotta", erwiderte der Terraner. „Der arme Mann fällt in Ohnmacht", sagte der Ilt voraus. „Er ahnt ja nicht einmal, daß wir an Bord sind. Zur Zeit ist er gerade mit dem traumhaften Gewinn beschäftigt, den er auf Ketchorr gemacht hat. Du hast recht gehabt, Tiff. Er hat den Nevevern nur minderwertiges Zeug verkauft und dafür Berge von Edelsteinen eingetauscht, die tausendmal mehr wert sind."
    „Zählt er die Steine?" Icho Tolot war wieder vollkommen hergestellt. Von der lebensgefährlichen Beeinträchtigung durch die beiden Obbythen, die in seiner Brust herangewachsen waren, bis sie schließlich seinem Immunsystem zum Opfer gefallen waren, spürte er nichts mehr.
    Gucky kratzte sich hinter einem Ohr und schwankte plötzlich bedenklich hin und her, so daß Tiff schon die Hände ausstreckte, um ihn zu stützen. Doch der Ilt wich zurück, zeigte frech seinen Nagezahn und verkündete, daß der Händler und Eigner der MAJJETT hauptsächlich damit befaßt war, seinen Erfolg zu begießen. „Ich würde sagen, der Gute ist sternhagelvoll", sagte der Multimutant. „Außerdem ist er kurz davor, völlig einzuschlafen. Wir sollten uns also überlegen, ob wir jetzt zu ihm gehen oder lieber warten, bis er wieder nüchtern ist."
    „Und wann wird das sein?" Gucky hob hilflos beide Arme. „Das kann ich dir leider auch nicht verraten, Tiff. Wenn ich seinen Gedankeninhalt richtig beurteile, wird er weitersaufen, sobald er wach ist. Der Gute wird wohl erst wieder nüchtern werden, wenn er sein Ziel erreicht hat - wo immer das sein mag. Er hat den Autopiloten so programmiert, daß er ihn nach Hause bringt."
    „Also, dann gehen wir sofort", entschied der Terraner. „Vielleicht wird er ja schlagartig nüchtern, wenn er uns sieht."
    Sie öffneten ein Schott, um den Hangar zu verlassen. Als Icho Tolot sah, daß Gucky sich schwerfällig und mühsam bewegte, weil er von dem Teleportersprung noch zu erschöpft war, setzte er ihn sich kurzerhand auf die Schulter.
    Der Mausbiber ließ es sich gefallen, klopfte dem Haluter kräftig auf den halbkugelförmigen Kopf und forderte ihn auf, vorsichtig zu sein. „Die Decken sind verdammt niedrig", warnte er. „Die MAJJETT ist schließlich nicht für solche Riesen wie dich gebaut, sondern für die Koraw."
    Icho Tolot beugte sich tief und blickte durch das Schott auf den Gang hinaus, der dahinter lag. Er erkannte, daß er ihn auf keinen Fall aufrecht durchschreiten konnte. Also ließ er sich auf seine Laufarme hinabsinken.
    Gucky rückte ein wenig nach hinten, so daß er bequemer saß. In dieser Position war er nicht weit mit seinem Kopf von der Decke entfernt. Sogar Julian Tifflor mußte ab und zu seinen Kopf einziehen, um nicht anzustoßen.
    Er war immerhin fast zwei Meter groß.
    Sie brauchten nur wenige Minuten, um die Hauptleitzentrale zu finden, und dann nur noch ein paar Sekunden, um Hotch-Kotta zu entdecken. Der stechende Alkoholgeruch führte sie zu einer kastenförmigen Konsole, hinter der Koraw auf dem Boden lag. Als sie sich zeigten, veränderte sich zunächst einmal gar nichts in seinem Gesicht. Die weit geöffneten, leicht hervorquellenen Augen blieben glanzlos und leer wie bei einem Tagträumer. Sie schienen nichts wahrzunehmen.
    Doch dann richtete sich der Koraw halb auf.
    Er versuchte, die Kontrolle über seine Augen zu gewinnen,
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