Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rechtzeitig erfahren.
    Versteh mich bitte, ich bin mir nicht sicher. Ich brauche eine Bestätigung. Und wenn irgendein Solmothe die uns geben kann, dann ..."
    „Battanboo", vollendete Sergo den Satz. „Aber er reagiert nicht auf unsere Rufe."
    Marga Rejka baute sich hinter Jyrrgen Voss Stuhl auf. „Versuche es noch einmal", bat sie. „Vielleicht antwortet er jetzt."
    Der Informatiker zuckte mit den Achseln, um damit auszudrücken, daß es seines Erachtens völlig sinnlos war, tat aber trotzdem wie geheißen.
    „Keine Antwort", meldete er kurz darauf. „Weder Battanboo scheint bereit zu sein, Kontakt mit uns aufzunehmen, noch irgendein anderer Solmothe. Ich habe betont, daß es dringend ist. Sehr dringend."
    Marga schritt auf und ab, und Perk konnte förmlich sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete.
    „Wenn Battanboo nicht zu uns kommt, müssen wir eben zu ihm gehen. Wir brechen so schnell wie möglich auf. Wir nehmen die Taucheranzüge, damit sind wir genauso schnell wie mit dem altersschwachen Gleiter, und Perk und Jyrrgen können den Ausflug als dringend benötigte Übungseinheit darin betrachten, wie man unter Wasser so rasch wie möglich größere Entfernungen zurücklegt."
    Der Sicherheitschef runzelte ungläubig die Stirn. „Du willst dich doch nicht dort hinauswagen?" sagte er. „Bist du nicht mehr bei Sinnen? Die Solmothen haben jede Kontrolle über sich verloren. Wenn wir zwischen sie geraten, werden sie uns zerquetschen wie lästige Wasserflöhe."
    „Das bezweifle ich. Die Solmothen sind zutiefst pazifistische Wesen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß sie uns verletzen, nicht einmal im Tanzrausch."
    „Trotzdem ... das Risiko erscheint mir untragbar."
    „Ich habe deinen Einwand zur Kenntnis genommen. Die Syntronik soll ihn speichern.
    Außerdem ... an unserem Ziel und auf dem Weg dorthin halten sich normalerweise keine oder kaum Solmothen auf. Sie meiden flaches Wasser. Doch wenn du noch immer besorgt bist, steht es dir frei, uns drei zu begleiten."
    „Worauf du dich verlassen kannst", sagte Sergo. „Und wo hoffst du Battanboo zu finden? Wir wissen doch nicht mal, wo er sich aufhält."
    „In der Nähe der Insel, auf der die Solmothen ihre Raumschiffe geparkt haben. Dort. wo sich ihre Überlebenstanks befinden."
    Sergo riß die Augen auf. „Du vermutest doch nicht etwa, daß die Solmothen ..."
    Marga nickte. „Doch. genau das vermute ich."
    Perk vermutete es - wie wohl auch Marga - schon seit einer geraumen Weile.
    „Also gut", knurrte Sergo. „Legen wir die Anzüge an." Der Sicherheitschef von Neptun Vier stampfte wütend hinaus.
    Die wissenschaftliche Leiterin der Schwimmenden Stadt wollte ihm folgen, doch Perk hielt sie zurück. „Marga", sagte er, „kann ich dich vorher noch kurz sprechen?"
    „Wir haben unterwegs genug Zeit dafür."
    „Unter vier Augen", sagte er.
    Sie zögerte unschlüssig.
    „Es dauert wirklich nicht sehr lange. Und es ist wichtig. Zumindest für mich."
    Marga atmete tief aus und nickte. „Na schön", sagte sie. „Selbstverständlich. Begleite mich. Wir legen die Taucheranzüge in einem anderen Raum als Sergo und Jyrrgen an.
    Fasse dich aber bitte kurz."
    „Ich werde den Perlamarin, den die Solmothen mir geschenkt haben, verkaufen". sagte Perk, während er in den Taucheranzug schlüpfte, der sie natürlich auch über Wasser vor der natürlichen Radioaktivität des Planeten schützte. Wenn er darüber nachdachte, wie ungeschickt er sich vor vierzehn Tagen dabei verhalten hatte, konnte er nur noch mitleidig den Kopf schütteln.
    „Und?" fragte Marga spröde. „Dein Studium der Meeresbiologie abbrechen und mit dem Geld in Terrania ein exklusives Feinschmeckerlokal eröffnen, in dem hauptsächlich Meeresfrüchte kredenzt werden? Damit du zumindest ein wenig im Fach bleibst?"
    Perk lachte. „Ich möchte mit dem Geld eine Stiftung gründen", antwortete er, „die sich auf Zyan engagiert. Sieh dir doch mal an, unter welchen Umständen wir hier arbeiten.
    Deine Schwimmende Stadt platzt bald aus allen Nähten. Die Handelsstützpunkte sind zwar größer und moderner, aber da werden auch handfeste Gewinne gemacht. Doch die wissenschaftliche Forschung ... wer interessiert sich schon dafür? Hättest du nicht gern ein größeres Budget?"
    „Wir kommen ganz gut zurecht", behauptete Marga. „Und wenn wir ein größeres Budget hätten, käme es uns bald auch schon wieder zu klein vor. Das ist eine Schraube ohne Ende."
    „Aber jede zusätzliche Summe hilft".
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher