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1921 - Projekt Mirkandol

Titel: 1921 - Projekt Mirkandol
Autoren: Unbekannt
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Solder Brant ist kein unbekannter Mann für mich. Ich kenne seine politischen Ambitionen. Der Mann geht seinen Weg, er bewegt sich innerhalb der Legalität. und er steht fest auf dem Boden des demokratischen Staatswesens. Wenn er die Wahl gewinnt, kann man es den Terranern nicht einmal übelnehmen."
    „Nein, er ist nicht der Grund", entgegnete Khan. „Mir geht es um die Cameloter. Ich meine, es ist an der Zeit, daß sie ihre Geheimniskrämerei aufgeben. Sie werden viele Sympathien gewinnen, wenn sie endlich die Position ihres Stützpunktes Camelot öffentlich machen."
    „Dagegen ist im Grunde genommen nichts einzuwenden", gestand Atlan ein. „Wir werden das Geheimnis jedoch erst lüften, wenn sich das Galaktikum wieder richtig konsolidiert hat. Erst wenn alle Völker - die Arkoniden wohl ausgenommen - wieder an einem Strang ziehen, wird Camelot für alle zugänglich werden."
    „Davon sind wir zur Zeit noch weit entfernt", konstatierte Cistolo. Khan mit sichtlicher Enttäuschung. „Im Moment wird Stimmung gegen alles gemacht, was mit den Unsterblichen zusammenhängt. Dazu gehört auch die Thoregon-Idee, die ja zur Zeit die Runde macht. Die Liga Freier Terraner hat sich sogar mit dem Forum Raglund geeinigt, daß der Planet Lokvorth Sitz des neuen Galaktikums wird, aber das ist auch alles. Mit dem Kristallimperium müssen wir ohnehin zusätzlich verhandeln, das wird noch schwierig genug. Deshalb sollte Camelot sich nun öffnen und erste Schritte unternehmen."
    „Nein", lehnte der Arkonide ab.
    Der LFT-Kommissar blickte ihn betroffen an. Mit einer derart deutlichen Zurückweisung hatte er nicht gerechnet. Atlan war freundlich und umgänglich im Ton, aber hart und unbeugsam in der Sache.
     
    2.
     
    Die beste Strategie ist, den schwachen Punkt des Gegners zu suchen und weiter zu schwächen, um die eigenen Stärken aufzuwerten. Öffne die Augen, und du wirst sehen, daß die Arkoniden genau das tun.
    Atlan - aus „Diskussionen mit dem Logiksektor", viertes Kapitel; Der Kristallprinz - Aufzeichnungen eines Unsterblichen, Staatsbibliothek Alexandria.
    „Ich habe ein Gespräch mit Sargor von Progeron", teilte der arkonidische Händler Trondar seinem Freund Gelarim mit.
    Die beiden Männer verließen den auf den neusten Stand arkonidischer Technik gebrachten 200-Meter-Walzenraumer TURAKO-PRENK, ein Schiff der Springer, durch eine Nebenschleuse. Es ging nicht anders, da durch die Hauptschleuse die Waren hinausgebracht wurden, die Trondar auf den verschiedenen Planeten der Milchstraße beschafft hatte.
    Gelarim zeigte sich unbeeindruckt. Der Name Sargor von Progeron schien keine Emotionen bei dem stellvertretenden Kommandanten auszulösen.
    „Wann bist du zurück?" fragte er. „Es gibt Probleme bei einer Abrechnung."
    „Ich weiß", sagte der arkonidische Händler. „Es wird nicht lange dauern. Es geht um einen Perlamarin. Aber wir haben auch noch andere Schwierigkeiten."
    Trondar verabschiedete sich mit einer knappen Geste. Er war ein tatkräftiger Mann von 73 Jahren. Er war groß und schlank, und das weiße Haar hatte er im Nacken zu einem dicken Zopf geflochten, der ihm bis zwischen die Schulterblätter reichte. Er galt als absolut linientreu und wurde als Verfechter des harten, radikalen und nationalistischen Kurses angesehen, mit dem Imperator Bestich das arkonidische Staatswesen lenkte.
    Trondar wandte sich nicht mehr nach Gelarim um. Er war davon überzeugt. daß sein Stellvertreter nach wie vor neben der Schleuse auf dem Boden des Landefeldes stand und daß er sich auf ihn verlassen konnte. Er war ebenso sicher, daß es falsch gewesen wäre, noch einmal zu ihm zurückzublicken - denn Trondar war ein abergläubischer Mann.
    Buchstäblich jeden seiner Schritte tat er mit Bedacht und nach sorgfältiger Überlegung, wobei er prüfte, ob er das Schicksal herausforderte oder nicht.
    Der Händler war sicher, daß er nur so viel Glück in seinem Leben gehabt hatte, weil er die kleinen Dinge wichtig nahm, die von den meisten anderen gar nicht beachtet wurden.
    So machte er niemals den Fehler, mit dem rechten Bein aus dem Bett zu steigen oder vor einer Tür stehenzubleiben, die mit einer 13 gekennzeichnet war - das war zwar ein von Terra kommender Aberglaube, aber ihm hingen auch Arkoniden an. Wie bedeutend es war, die Zahlen im Auge zu behalten, bewies ihm immer wieder ein Blick auf sein Chronometer.
    Wenn er auf den Zeitmesser blickte, zeigte dieser in mehr als 90 Prozent aller Fälle Zahlenwiederholungen bei Stunden
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