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1921 - Projekt Mirkandol

Titel: 1921 - Projekt Mirkandol
Autoren: Unbekannt
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niemanden - und er konnte sich nicht einmal in das Neuron des Nonggo-Museums einklinken.
    Als Atlan dem Nonggo im Museum begegnete, war er wieder völlig apathisch und unansprechbar. Sein Lebenswille war so gut wie erloschen, da er keine Chance sah, sich ins Meso-Neuron des Museums einzuklinken und zu tauchen.
    Bre Tsinga machte sich keine großen Illusionen mehr.
    „Ich werde ihn wohl verlieren", sagte sie voraus, nachdem sie den Nonggo zusammen mit dem Arkoniden besucht hatte. „Es sei denn, daß wir Abhilfe schaffen können."
    Die Psychologin bat Atlan eindringlich, ihr wenigstens einen siganesischen Mikrotechniker zur Verfügung zu stellen, der einen SBS-Chip für Genhered fertigen konnte. Sie betonte mehrfach, daß die Pläne dafür im Museum vorhanden waren.
    Atlan versprach, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. „Sofern die politischen Umstände es zulassen, daß eine Terranerin Hilfe von Camelot erhält", fügte er ironisch hinzu.
    Während der Arkonide noch mit der Psychologin sprach, meldete sich Hermon von Ariga aus der RICO. Er teilte ihm mit, daß von den auf Arkon Ieingeschleusten IPRASA-Agenten eine Meldung eingetroffen war.
    „Sie informiert über rätselhafte und ungewöhnliche Umtriebe auf der Kristallwelt", fügte Hermon von Ariga hinzu.
    Es war eindeutig: Der Arkonide empfand die Informationen als so brisant, daß er sie Atlan nicht über Funk mitteilen wollte. Denn natürlich gingen die Besatzungsmitglieder der RICO davon aus, daß Atlans Besuch auf der Erde vom Terranischen Liga-Dienst ebenso überwacht wurde wie von allen möglichen anderen Geheimdiensten der halben Galaxis.
     
    *
     
    Gelarim beugte sich weit über den Tisch seiner Kabine und stützte die Ellenbogen auf.
    Seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf eine kleine Figur, die vor ihm stand. Es war ein Bildnis der Gottheit Mennothyorion des Planeten Lanthod. Er glaubte an diese exotische Gottheit, und er war von ihrer Macht überzeugt. Sie hatte sie mehr als nur einmal bewiesen.
    Die Figur war etwa acht Zentimeter hoch und zeigte ein humanoides Wesen mit einem unverhältnismäßig großen Kopf und langen, wirr abstehenden Haaren. Die Augen waren fast geschlossen. Dagegen stand der Mund weit offen, so daß auch die großen, groben Zähne zu sehen waren.
    Mennothyorion war eine gefräßige Gottheit, die stets reichliche Opfer verlangte, wenn ihre Hilfe gefordert war.
    So wie jetzt.
    Gelarim zweifelte nicht daran, daß Trondar ihn in einen gefährlichen Einsatz schickte.
    Gleich nach dem Gespräch mit ihm hatte er sich umgehört. Da er genug Arkoniden kannte, die nicht den höchsten Kreisen angehörten, hatte er erfahren, daß sich auf dem Hauptplaneten des Imperiums Geheimnisvolles tat.
    Unter Imperator Bestich und seiner harten Herrschaft waren schon immer Menschen verschwunden, die sich als politisch unbequem, kulturell aufsässig oder als allzu kritisch gezeigt hatten.
    Diktaturen wie jene, zu denen die .Herrschaft Bostichs gerechnet werden mußte, machten da nicht viel Federlesens.
    Was aber hatte dazu geführt, daß ein so harmloser Geist wie Lengor den Häschern des Imperators zum Opfer gefallen war?
    Gelarim war sich sicher, daß der Architekt aus dem Verkehr gezogen worden war. Er kannte ihn, da Trondar und er geschäftlich mit ihm zu tun gehabt hatten. Mehrere Male hatten sie ihm ungewöhnliche Kunstwerke von fremden Planeten mitgebracht, die er dann in seine Bauten zur künstlerischen Ausgestaltung integriert hatte.
    So war es auch mit der kostbaren Statue gewesen, die er dieses Mal in Auftrag gegeben hatte. Mit dem einen Unterschied, daß er diese nun offen bar nicht mehr abnehmen wollte oder konnte.
    Womit hatte dieser völlig unpolitische und dem Regime ergebene Mann den Unwillen der Herrschenden hervorgerufen?
    Gelarim nahm einige Khrekit-Körner zwischen die Fingerspitzen und schob sie der kleinen Gottheit vorsichtig in den Mund. Dann schob er mit dem kleinen Finger nach, damit sie in den Rachen Mennothyorions gerieten und ins Innere der Figur fielen.
    „Du weißt mehr als ich", sagte er. „Was weißt du von Lengor? Was hat er getan? Es wird gemunkelt, daß er verhaftet worden ist."
    Der Gedanke kam in ihm auf, daß der Grund für die Inhaftierung im Beruf des Mannes zu suchen war.
    Gelarim richtete sich auf, und seine rötlichen Augen leuchteten. Er zweifelte nicht im geringsten daran, daß die Gottheit sein Opfer dankbar entgegengenommen und ihm augenblicklich geantwortet hatte.
    Demnach war Lengor verschleppt
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