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1920 - Kontakt auf Kristan

Titel: 1920 - Kontakt auf Kristan
Autoren: Unbekannt
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hetzte mit weit ausgreifenden Sprüngen die Treppe hinauf. Er blieb unbehelligt, und genau das schien ihn sogar vergessen zu lassen, daß er plötzlich auf sich allein gestellt war.
    Abrupt sah er sich fünf Hamaraden gegenüber. Ihre Waffen redeten eine unmißverständliche Sprache.
    „Nein." Tautmo Aagenfelt schüttelte den Kopf. „Ich ... bin unbewaffnet. Ihr dürft mich nicht töten, ich bin Physiker."
    Sie verstanden ihn nicht. Weil er, anstatt die Außenübertragung zu aktivieren, die gesamte Akustik abgeschaltet hatte.
    Tautmo Aagenfelt schwitzte und fror zugleich. Daß der SERUN ihn bis zu einem gewissen Grad schützte, daran dachte er gar nicht.
    „Wir... sind Freunde", keuchte er. „Ein Mißverständnis, wirklich ..."
    Einer der Froschköpfigen warf etwas auf ihn. Aagenfelt schrie unwillkürlich auf, als das Ding im Individualschirm verglühte.
    „Wir müssen miteinander reden, versteht ihr?" Endlich war die Übertragung wieder aktiviert. Auch wenn er die Worte in seiner Erregung in Interkosmo stammelte, der Pikosyn übersetzte sie über die Translatorfunktion ins Glausching.
    Ein Funkenregen überzog den Schutzschirm, ein intensives grelles Flimmern.
    Warnlampen flackerten auf.
    „Schirmfeldausfall steht bevor", meldete der Servo „Das ist ausgeschlossen", keuchte Tautmo. „Sag, daß du dich irrst. Sag schon!"
    Keine Antwort. Aber der Schirm brach zusammen. Einfach so. Beste terranische Technik, die versagte doch nicht einfach.
    „Nein!" brüllte Aagenfelt, als zwei Fäuste ihn unvermittelt von hinten packten und herumwirbelten, er konnte nur mehr die Arme hochreißen und versuchen, den unvermeidlich kommenden Aufprall etwas abzufedern. Als er aufschlug, sah er Ska da oben stehen, wo er sich eben noch befunden hatte, dann überschlug er sich wieder, und zwei Thermoschüsse verfehlten ihn nur um Haaresbreite.
    „Defensivfunktionen wiederhergestellt", meldete der Servo. Keinen Augenblick zu früh.
    Der nächste Strahltreffer, der seinen Brustkorb verbrannt und ihn wohl getötet hätte, wurde vollständig absorbiert.
    Ska Kijathe stand noch immer auf dem Treppenabsatz. Ein Sternenmeer hüllte sie ein, fraß sich durch ihren Schutzschirm hindurch, und dann ließen Schüsse das silberne Flirren zerstieben. Ska wurde gegen die Wand geschleudert, für Sekundenbruchteile sah es so aus, als wolle sie sich noch herumwerfen, aber im nächsten Moment fuhren neue Glutfinger in ihren Leib. Der Strahler entglitt den kraftlos werdenden Fingern, polterte die Stufen herab.
    Die „Tibeterin" starb, und Tautmo Aagenfelt kämpfte gegen das unwiderstehlich werdende Empfinden an, sich übergeben zu müssen. Das darf nicht sein! hämmerte jeder hastige Pulsschlag durch seinen Körper. Mein Gott, sie darf nicht sterben, sie ....' Ska Kijathe war schon tot, als sie in sich zusammensank, und als ihre Waffe wie eine stumme Aufforderung vor Aagenfelt liegenblieb, zerbrach etwas in dem Physiker.
    Er riß den Strahler hoch und drückte ab. Blindlings. Immer und immer wieder.
     
    *
     
    Ein paar Daten", keuchte Bully. „Wegen ein paar Daten haben wir einen Krieg vom Zaun gebrochen."
    Wo er eben noch einen sicheren Fluchtweg gewähnt hatte, stieß er auf eine massive Wand. Die Ortung verriet ihm, daß sie in ihrem Inneren durch ein Energiefeld verstärkt wurde. Aber auch der Servo behauptete, daß genau an dieser Stelle vor kurzem ein breiter Durchgang existiert hatte. Der einzige gangbare Weg führte nun hinab in die Untergeschosse.
    „Wir haben uns nicht an einer Handelsniederlassung vergriffen, sondern an einer Festung", stieß Reginald Bull zerknirscht hervor. „Recht geschieht uns! Warum führen wir uns auf wie die Axt im Wald, anstatt die Hamaraden um ihre Hilfe zu bitten?"
    Das Gebäude schien gespickt zu sein mit automatischen Waffen, Energiefeldern und variablen Wänden, und ohne die SERUNS hätten die Terraner nicht den Hauch einer Chance besessen.
    Unvermittelt hielt Rhodan inne. Er hob die Arme und drehte die Handflächen nach außen.
    „Wir wollen nicht kämpfen!" rief er. „Hört ihr mich? Wir sind bereit zu verhandeln, uns liegt nicht daran, weitere Zerstörungen anzurichten. Töten wollen wir auch niemanden."
    Die nachfolgende Stille hatte etwas Unheilvolles. Langsam drehte Bully sich einmal um sich selbst; der Energiepegel blieb konstant, das deutete nicht gerade darauf hin, daß die Hamaraden zum Einlenken bereit waren.
    Sie sind vorsichtig, schoß es Bully durch den Sinn. Wir an ihrer Stelle wären das
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