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1905 - Zwischen den Zeiten

Titel: 1905 - Zwischen den Zeiten
Autoren: Unbekannt
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Gucky überflog sie mit seinen Blicken. Er erkannte rasch, daß die ARRAGO VII ausgedient hatte.
    Alle wichtigen Aggregate waren bei dem Beschuß ausgefallen, und dann war der Zeittaucher aus einer Höhe von etwa 150 Metern abgestürzt.
    Das Fluggerät der Chronauten war gerade mal fünfzehn Meter lang und bot bis zu zwanzig normalgroßen Personen Platz.
    „Macht euch keine Sorgen! Der Absturz ist keine Katastrophe", versuchte Gerro Awa seine Begleiter zu beruhigen. „Wir setzen alles wie vorgesehen fort, und sobald wir einen neuen Zeittaucher benötigen, fordern wir einen an. Man wird uns einen schicken."
    Gucky hörte nicht hin. Er glaubte ihm ohnehin nicht.
    Wenn es so leicht gewesen wäre, einen Zeittaucher anzufordern, hätte es kaum so viele Gestrandete und Verzweifelte auf Curayo gegeben, die hofften, den Planeten irgendwann wieder verlassen zu können.
    Seine telepathischen Sinne waren auf die Umgebung der Absturzstelle gerichtet. Sie erfaßten die Gedanken von, zahlreichen Wesen unterschiedlicher Art. Es waren alles Gestrandete.
    Es hätte schlimmer kommen können! dachte jemand. Der Zeittaucher ist beschädigt, aber wir können ihn reparieren. Erstaunlich, daß es uns gelungen ist, die Schutzschirme zu überwinden! Sobald wir die Besatzung eliminiert haben, können wir damit beginnen.
    Was mit „eliminiert" gemeint war, stand außer Zweifel. Das Wesen - ein Shuuke - dachte daran, ein Messer zu benutzen, um die Lebensadern der Besatzungsmitglieder zu durchtrennen.
    Nackte Verzweiflung war das Motiv. Das Wesen, dem diese Gedanken durch den Kopf gingen, war mit seinen Kräften am Ende. Es hatte den Tod vor Augen, und es gab nur noch eine einzige Hoffnung für es.
    Der Zeittaucher ARRAGO VII!
    Der kommandoführende Shuuke Gerro Avva untersuchte die Geräte in der Zentrale, nahm verschiedene Schaltungen vor und kroch schließlich in den Maschinenraum. Dabei kam er zu einem ernüchternden Resultat, das Gucky bereits aus den Gedanken jenes Wesens wußte, das sie eliminieren wollte.
    „Wir sind tatsächlich abgeschossen worden, es war kein Versehen oder ein Unfall", eröffnete er den anderen, während er mit schlangenartigen Bewegungen wieder daraus hervorkam.
    Er trug eine Sprechmaske über seinem Rüssel, um sich allen verständlich machen zu können. Shuuken sprachen im Ultraschallbereich, der für den Ilt, Icho Tolot und die Rawwen nicht zugänglich war.
    „Glücklicherweise haben wir nur einen Streifschuß erhalten. Die Schäden sind so gering, daß wir sie mit eigenen Mitteln beheben können.' Aller Voraussicht nach brauchen wir also keinen Ersatz zu bestellen."
    Der Ilt tastete Gerro Awa telepathisch ab. Er erfaßte einen Teil seiner Gedanken.
    Die Vermutung des Ilts war richtig gewesen.
    Niemand konnte ohne weiteres einen Zeittaucher anfordern. Dazu war ein hoher finanzieller Aufwand nötig. Der Shuuke hatte alle nötigen Vorbereitungen getroffen, und bisher war er auch davon überzeugt gewesen, daß sie ausreichten.
    Doch da sie die Flugmaschine nicht ausreichend mit Hilfe der Schutzschirme vor dem Zugriff auf Curayo gestrandeter Tronium-Azint-Sucher sichern konnten, drohte der Ernstfall, und je länger er darüber nachdachte, ob man ihm eine Ersatzmaschine schicken würde, desto weniger glaubte er daran, daß sich seine Partner an die getroffenen Vereinbarungen halten würden.
    Warum sollten sie? dachte er. Wer auf Curayo gestrandet ist, kehrt ohnehin nicht zurück.
    Ich war ein Narr, mich auf solche Geschäfte einzulassen. Es gibt nur einen Ausweg. Wir müssen Tronium-Azint finden und dann noch einmal für unsere Rettung bezahlen.
    Tronium-Azint ist ein Lockmittel, dem niemand widerstehen kann.
    Gucky dachte nicht lange darüber nach. Zusammen mit Icho Tolot wäre er unter allen Umständen nach Curayo geflogen. Sie mußten Jii’Nevever finden, das war alles.
    Vor wenigen Tagen erst hatten der Haluter und er sich auf dem Kleinraumschiff VUNGUAR im Minzant-System mit dem einzigen Planeten Curayo wiedergefunden, ohne eine Erinnerung an die vergangenen neun Monate zu haben. Sie wußten nur, daß sie eine Person oder eine „Sache" namens Jii'Nevever befreien sollten, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Planeten befand.
    Dem Ilt und dem Haluter war klar, daß etwas mit ihnen in diesen Monaten geschehen war, aber sie konnten sich nicht daran erinnern. Gelegentlich flackerte so etwas wie der Wunsch in ihnen hoch, sich daran erinnern zu wollen, dann aber verstummten diese Gedanken wieder. Das
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