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1905 - Zwischen den Zeiten

Titel: 1905 - Zwischen den Zeiten
Autoren: Unbekannt
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einzige, was für sie zählte, war der mysteriöse Auftrag. Es galt Jii'Nevever zu finden.
    Sie hatten nicht gezögert und waren dem ihnen vorgeschriebenen Weg gefolgt, obwohl sie mittlerweile darüber informiert waren, daß es auf Curayo gefährliche Zeitfelder gab.
    In einigen dieser Felder lief die Zeit verlangsamt ab, in anderen wie in einem Zeitraffer, hundert- oder gar tausendfach schneller, in wiederum anderen war sie eingefroren und zum Stillstand gekommen.
    Dazwischen gab es zu allem Überfluß die sogenannten Realzeitfelder, in denen die Zeit im gleichen Tempo ablief wie im gesamten Universum.
    Gucky blickte durch eine der Sichtscheiben hinaus.
    Man konnte die Zeitfelder nicht sehen, und so konnte er nicht erkennen, ob sich in der Nähe des Zeittauchers oder in der Ferne eine Zone befand, die gefährlich für sie war.
    - Riesige Metallgebilde schwangen sich als weite Bögen durch die Landschaft. Es waren die skelettartigen Reste von einst großen Bauten, die in diesem Bereich des Planeten Curayo errichtet worden waren. Die Gebäudekomplexe mußten von geradezu unvorstellbaren Dimensionen gewesen sein. Vor Jahrhunderten waren sie zerstört worden. Mittlerweile wurden sie von Pflanzen überwuchert und lösten sich allmählich auf.
    Lange Pflanzenfäden hingen von den Bögen herab, bildeten einzelne Lianen oder miteinander verwobene Netze. Moose und Flechten krochen von unten hinauf auf das Gerippe und ließen die Bögen dicker erscheinen, als sie in ihrem Kern waren.
    Der Zeittaucher war am Rande einer Lichtung aufgeschlagen, die einen Durchmesser von etwa hundert Metern hatte. Dichtes Buschwerk überzog das Land und bildete ein undurchdringlich erscheinendes Dickicht.
     
    *
     
    „Wir müssen raus", sagte Ullan Genn entschlossen. „Ich schlage vor, daß wir die Maschine sichern und die Reparatur später vornehmen, wenn wir wieder starten wollen."
    Er war nicht viel anders als Gerro Avva. Auch er war entschlossen, einen möglichst hohen Anteil an der erhofften Beute für sich zu behalten und damit ein Wirtschaftsimperium zu gründen. Er beschäftigte sich mit dem Gedanken, seine Begleiter zu ermorden, sobald man genügend Tronium-Azint zusammengerafft hatte, und dann mit dem Zeittaucher das Weite zu suchen. Er traute sich zu, den Zeittaucher notfalls auch allein wieder flottzumachen.
    „Einverstanden", stimmte der echsenartige Rawwe Seorken-Orr zu.
    Er war auf dem Lebensschiff IN-TURA-TAR geboren, hatte den Raumer jedoch schon mit jungen Jahren verlassen und weilte bereits seit vierzig Jahren als Chronaut im Minzant-System. Er war ungeduldig und wurde von einem unbändigen Wissensdurst angetrieben. Der zu erwartende Reichtum interessierte ihn nur insofern, als er damit Forschungsaufgaben finanzieren konnte.
    Damit hatte er einen der seltensten Wünsche aller Chronauten ...
    Am meisten beschäftigte ihn die Frage, welchen physikalischen Ursprungs die Zeitfelder auf Curayo waren. Es gab die unterschiedlichsten Theorien, die ihn jedoch alle nicht überzeugten. Einige rawwische Überlegungen behaupteten, die Zeitfelder entstünden durch natürliche Umstände und würden aus bislang unbekannten Energiequellen aus dem Inneren des Planeten gespeist.
    Seorken-Orr glaubte nicht daran. Er verachtete diese Forscher, die ihr ganzes Leben auf Lebensschiffen verbrachten und kaum mehr als einen oder zwei Planeten betreten hatten. Sie waren die typischen Vertreter des Nomadenvolkes der Rawwen, die auf Generationenschilfen lebten und mit ihnen ganz Puydor bereisten. - Mit gemischten Gefühlen dachte Seorken-Orr an das Raumschiff zurück, in dem er einen großen Teil seines Lebens verbracht hatte. Mit vielen anderen zusammen hatte er einfache Maschinen gebaut, wie sie in der Landwirtschaft und im Handwerk benötigt wurden, während die Frauen sich hauptsächlich mit künstlerischen Aufgaben befaßt hatten.
    Die Gelegenheit zum Ausbruch hatte er genutzt, als er wieder einmal als Arbeiter auf einem exotischen Planeten für ein anderes Volk eingesetzt worden war. In dieser Weise verleast zu werden war ihm zuwider gewesen, und so war er untergetaucht, um ein Leben nach seiner Vorstellung zu führen.
     
    *
     
    Icho Tolot verließ den Zeittaucher als erster. Wuchtig und schwer ging der Haluter um die Maschine herum, um sie sich anzusehen. Er äußerte sich jedoch nicht zu den Schäden.
    Gucky blieb außen neben der Schleuse stehen, seine telepathischen Sinne tasteten sich in das Land hinaus.
    Er machte immer mehr Wesen aus,
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