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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten
Autoren: Unbekannt
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brummte nur. „Wahrscheinlich eine weitere Erinnerung, die wir für die Suche nach Jii'Nevever brauchen."
    Sie näherten sich dem Planeten bis auf eine Million Kilometer. Icho Tolot ließ die beiden Stacheln los. Ein leichter Ruck deutete an, daß die VUNGUAR auf das Signal reagierte.
    Der Abstand zur Oberfläche der Sauerstoffwelt erstarrte und änderte sich nicht mehr. Das kleine Schiff hatte so schnell angehalten, wie es sich zuvor in Bewegung gesetzt hatte.
    „Phantastisch!" jubelte Tolot. „Der Feldantrieb muß in Rückkopplung mit dem Gravitationsfeld dieses Sonnensystems stehen. Anders kann ich mir die extrem kurzen Reaktionszeiten nicht erklären."
    „Na, wennschon", murrte Gucky. „Dafür geht es mit der Spracherkennung deutlich langsamer. Wenigstens scheint so etwas wie ein übergeordnetes Idiom zu existieren."
    Tatsächlich herrschte in dem inzwischen auf vierzehn Sprachen angestiegenen Wirrwarr eine bestimmte Sprache vor. Sie machte siebzig Prozent des Funkverkehrs aus.
    Die Gefährten fütterten ihre Translatoren. Ein erstes Resümee bestätigte ihre Vermutung. Keines der Idiome ähnelte einer bereits bekannten Sprache oder war ihr verwandt.
    „Mach dich auf eine Überraschung gefaßt!" sagte Gucky zu Tolot und schloß die Augen?
    Er konzentrierte sich auf die Stationen über dem Planeten und öffnete seinen Geist für die Gedankenimpulse fremder Wesen.
    Zunächst empfing er lediglich ein leises Raunen. Es wurde stärker und verwandelte sich in einen unentwirrbaren Mischmasch aus Tausenden von Gedanken. In seinem Bewußtsein summte es wie in einem Bienenschwarm, und sein Gleichgewichtssinn verabschiedete sich. Ehe er das Bewußtsein verlor, blockte er die übermächtigen Eindrücke ab und öffnete die Augen.
    Icho Tolot schaute ihn unverwandt an. Der Ilt schüttelte den Kopf.
    „Es ist ein einziges Tohuwabohu, kann ich dir sagen. Ich muß gezielter vorgehen. Das kann noch eine Weile dauern." Sein Nagezahn blitzte vor Vergnügen. „Du kannst mir in der Zwischenzeit mal einen Mohrrübensaft machen."
    „Guter Witz!" kommentierte der Haluter den Versuch, die Situation aufzulockern.
    Der Ilt konzentrierte sich auf die kleine Station, die sich der VUNGUAR am nächsten befand. Nach und nach kristallisierten sich aus dem Wust mentaler Impulse erste deutliche Gedanken heraus. Ein Wesen sandte intensive Gedanken aus, die jene der anderen überlagerten.
    Es handelte sich um ein Individuum namens Cornol-Sii. Es gehörte zum Volk der Rawwen. Die Gedankenbilder, die sein Nachdenken begleiteten, wiesen es als Angehörigen eines Echsenvolkes aus.
    „Comol-Cii", flüsterte Gucky, ohne die Augen zu öffnen. „Er zählt zu den Handlangern auf der Station KHANO-RINKOPATH des Legion-Führers Dukken Haussa, eines Angehörigen aus dem Volk der Shuuken. Haussa ist ein erfolgreicher und geachteter Chronaut."
    „Sagtest du gerade Chronaut?"
    dröhnte die verhaltene Stimme des Haluters durch den Steuerraum. Die Beulen-Dellen-Struktur der Wände verschluckte immerhin einen Teil der Schallwellen und machte die Worte für die empfindsamen Ohren des Ilts erträglicher.
    „Ja. Der Begriff im Rawwen-Idiom .bedeutet einwandfrei Chronaut. Cornol-Sii denkt, daß es größere und reichere Handelshäuser als KHANORINKOPATH gibt. Dennoch ist Dukken Haussa einer der Erfahrensten seiner Zunft hier im ... Ja, das ist es! Mein Verdacht war richtig, Icho."
    Gucky schlug die Augen auf und blickte den Haluter aus großen Augen an. „Er denkt an das Sonnensystem. Die Sonne heißt Minzant, der Planet Curayo!"
    „Du könntest dich verlauscht haben."
    Erneut konzentrierte sich der Ilt und schüttelte dann entschieden den Kopf.
    „Ausgeschlossen. Curayo bietet die reichsten Vorkommen des teuren Elements Tronium-Azint in ganz Puydor; so nennen es hier alle. Icho, wir sind am Ziel! Frag nicht, wie, aber die VUNGUAR hat uns in den letzten neun Monaten in eine ferne, uns bisher unbekannte Galaxis getragen."
    „Puydor", echote Icho Tolot. „Curayo."
    Gucky ließ seinen Nagezahn blitzen und deutete auf den Bildschirm.
    „Dort drunten auf Curayo halten sie Jii'Nevever gefangen." Er nickte eifrig. „Ich bin mir ganz sicher. Warte einen Augenblick, ich versuche die Gedanken dieses wichtigen Shuuken namens Dukken Haussa zu finden."
    Ein leises Singen lenkte ihn ab. Einer der Stacheln der rechten Reihe begann zu glühen. Gleichzeitig, erhellte sich eine weitere Bildfläche. Sie zeigte einen Rawwen. Er redete im gängigsten Idiom auf den Haluter
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