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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum
Autoren: Unbekannt
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Tessma-Designer enttäuscht zu dem Kollagen abstrahlen, in welchem er gerade tätig war, und fand seine Ruhe nicht wieder zurück. Zuviel war geschehen. Zweimal in den letzten Jahren war Ce Rhioton noch erschienen, einmal der Bote der Nonggo mit dem unaussprechlichen Namen. Und jedesmal hatte Kuntherherr ihn einige wenige freundliche Worte mit ihnen wechseln lassen, bevor er ihn wegschickte.
    Was mochten Ce Rhioton und der Nonggo von ihm denken?
    Wer war er, daß er sich diese Demütigungen gefallen lassen mußte? Den Helioten - wer immer das war - hatte er nicht einmal sehen dürfen! Er war nicht würdig!
    Tautanbyrk tat sich nicht leicht mit der Entscheidung, aber am Ende erschien sie ihm als die einzige Möglichkeit, sein Leben in Würde weiterzuführen. Er teilte Kuntherherr bei ihrem nächsten Treffen mit, daß er ins TessmaDesign zurückkehren wolle, und zu seinem großen Erstaunen legte ihm der Dritte Bote keine Steine in den Weg. Er schien nicht einmal enttäuscht oder gar wütend.
    Das gab Tautanbyrk mehr zu denken als alles andere. War Kuntherherr im Grunde sogar froh, ihn los zu sein, den ewig Unbequemen?
    Aber das sollte und mußte ihm egal sein. Wichtig war, daß er wieder sein eigener Herr wurde.
     
    *
     
    Im Tessma-Design wurde er mit offenen Armen empfangen. Seine stille Befürchtung, er habe sich durch die lange Abwesenheit von seinen alten Freunden und Kollegen entfernt, erfüllte sich zum Glück nicht.
    Roganwerg war wieder sein Mitarbeiter und Krapohl immer noch der direkte Vorgesetzte. Krapohl schien über die Maßen erstaunt über seine Rückkehr zu sein, doch er verstand es geschickt zu verbergen.
    Endlich konnte er wieder nach Herzenslust und mit den qualifizierten Instrumenten und Fachkräften TessmaStämme erschaffen und neue Typen aus dem schier unerschöpflichen Gen-Pool entwickeln. Das ging drei Jahre so, und schon war wieder die Rede von einer eventuell bevorstehenden Beförderung, als Tautanbyrk zum erstenmal Viviaree traf.
    Viviaree war eine weibliche Baolin-Nda wobei die weibliche Komponente auch hier nur an ihrer Austrahlung zu erkennen war; sie besaß den gleiche weißen, geschlechtslosen Körper wie Tautanbyrk. Aber natürlich spürte er diese Ausstrahlung sofort, und ebenso schnell war er von ihr als Persönlichkeit fasziniert.
    Viviaree war zu ihm geschickt worden, um ihm persönlich ihre Wünsche für einige Tessma-Stämme vorzutragen, die ihr Raumschiff vom Typ Technobox effizienter machen sollten. Technoboxen gab es in fast allen Größen, von wenigen bis zu hundert Metern Kantenlänge. Ihnen allen war die Würfelform gemeinsam.
    Viviarees Box besaß eine Kantenlänge von 34 Metern.
    Es ging ihr vor allem um die Wartung bestimmter technischer Anlagen sowie um die Beseitigung von Abfällen im Mikrobereich, wo die Roboter trotz aller Miniaturisierung versagten. Außerdem benötigte sie zwei neue TessmaSessel die Insekten lebten nicht ewig, ein Groß-Tessma war ihr weggestorben, ein zweiter hatte das kritische Alter fast erreicht. .
    Tautanbyrk machte sich sofort für sie an die Arbeit. Er konnte es sich leisten, denn mit den Projekten, an denen er sonst momentan arbeitete, war er gut in der Zeit. Nach nur drei Wochen konnte sich Viviaree die TessmaStämme bei Tautanbyrk abholen kommen, nur für die Aufzucht der „Sessel" brauchte er länger. Er konnte die Insekten nicht großzaubern.
    „Hilfst du mir beim Verladen?" fragte die junge Baolin-Nda, und er war froh darüber. Er war froh über jede Minute, die er zusätzlich mit ihr zusammensein konnte. Er verstand sich selbst nicht, denn so etwas hatte er noch nicht erlebt. War es das, was die älteren Kollegen, die bereits eine Familie hatten, unter Verliebtsein verstanden?
    Tautanbyrk war regelrecht verzückt, als sie ihm anbot, ihm ihre Technobox und ihren Arbeitsplatz zu zeigen. Er meldete sich bei Krapohl ab mit der gar nicht so unzutreffenden - Begründung, Viviaree bei der Installierung der Tessma-Stämme helfen zu müssen. Dann legte das Würfelschiff ab und flog tief in den Deltaraum hinein, in Richtung auf das Äolentor.
    „Ich arbeite dort und am Standardtor", gab Viviaree Auskunft. „Was ich zu tun habe, würdest du noch nicht verstehen, es ist kompliziert. Aber eigentlich pendle ich fast immer nur zwischen den beiden Toren."
    Tautanbyrk schwieg beeindruckt. Bald waren sie so nahe am Äolentor, wie er ihm mit Kuntherherr nie gewesen war. Es sah aus wie eine riesige weiße Kugel und strahlte trotz der eingeschalteten
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