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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka
Autoren: Unbekannt
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zweitrangig. Wichtig war für den Siganesen, die Möglichkeiten auszukundschaften, die er hatte, um in den Maschinenpark der GOUSHARAN einzugreifen. Es waren die Footen, die für die Steuerung und Kontrolle dieser Anlagen zuständig waren; die Dscherro interessierten sich nicht sonderlich dafür. Und zum Glück waren die Footen dank der Kämpfe an Bord weitaus mehr damit beschäftigt, die Verwundeten zu versorgen, als daß sie sich um den Maschinenpark ihrer Heimat hätten kümmern können.
    Diesen Zustand nutzte Domino Ross aus. Er erkundete die einzelnen Steuersektionen, fand heraus, welche Instrumente welche Maschinen beeinflußten. Vor allem interessierte sich Domino Ross für alle warnenden Hinweise, die er in den Datenspeichern entdecken konnte.
    Daß ein gewisser Nahrungsmittelbrei nicht über vierzig Grad Celsius erhitzt werden durfte, weil er sonst zu gären begann und fürchterliche Blähungen beim Esser hervorrief, war eine Information, die Domini Ross nicht sonderlich interessierte. Aber Warnhinweise, die sich auf das Antriebssystem bezogen, die erregten seine Neugierde.
    Zwischendurch - Ross war bei allem Wagemut auch ein überlegt vorgehender, umsichtiger Mann - folgte immer wieder ein Blick auf das Getümmel in der GOUSHARAN. Die Kämpfe hielten an, sie fanden, überall in der Burg statt. Die Zahl jener Dscherro und Footen, die sich noch mit dem normalen Dienstbetrieb abgaben, war verschwindend gering. Die unentwegten Kämpfe schienen alle Kräfte zu absorbieren, die die Dscherro aufbieten konnten.
    Domino Ross hielt auf einmal inne.
    Eine Idee war durch seinen Schädel gerast, und er setzte sie ohne Zögern in die Tat um. Er hatte richtig geraten. Die Dscherro und die Footen waren derart mit dem Nachfolgekrieg an Bord beschäftigt, daß sie völlig vergessen hatten, die Transmitterstrecke zu schließen, die Siga und die GOUSHARAN verbunden hatte.
    Die Gegenstation auf Siga war wahrscheinlich längst atomisiert, aber der Transmitter an Bord war nach wie vor eingeschaltet -eine Information, die Domino in diesem Augenblick herzlich wenig nützte, aber in der Zukunft vielleicht bedeutsam werden konnte.
    In diesem Moment blendete die Optik meinen anderen Raum an Bord der Burg. Domino Ross wollte gelangweilt wegschauen, weil er nur die üblichen Dscherro-Kämpfe sah, doch dann blieb sein Blick fasziniert auf einem Detail der Aufnahme hängen.
    „Ein Perlamarin", flüsterte er andächtig. „Ein echter Perlamarin, und dann noch in dieser Größe."
    Bei einer ihrer Plünderungen in Terrania maßten Dscherro-Krieger auch Schmuck mit sich geschleppt haben; darunter war -unter anderem ein Armband gewesen, das den betreffenden Krieger offenbar besonders begeistert hatte. Deshalb hatte er es an einer Halterung befestigt, die in etwa zwei Metern Höhe an der Wand angebracht war.
    Dort hing nun das Armband, eine feine Struktur aus Silber oder Platin, die im Licht der Dscherro-Burg schimmerte. Das Schönste daran war der Perlamarin, der das Armband krönte: ein blauer Stein, sicher zwei Zentimeter durchmessend und von einem durchsichtigen Kristall eingehüllt.
    „Auch noch ein blauer Perlamarin", knurrte Ross. „Diese Mistkerle wissen nicht einmal, welchen unglaublichen Wert sie hier haben." Er seufzte tief.
    Der blaue Stein schickte feine Strahlen aus, die durch den umgebenden Kristall mehrfach gebrochen wurden; das Schmuckstück blinkte und blitzte die ganze Zeit, verlieh dem Raum und dem Kampf der Dscherro eine besondere Aura.
    Ross schüttelte den Kopf. Damit durfte er sich jetzt nicht belasten. Der Perlamarin war für seine Besitzer verloren, und er selbst hatte nun Wichtigeres zu tun. Weiter mit der Arbeit.
    Daschka.
    Was war nun das schon wieder? Eine Erklärung oder Übersetzung des Wortes Daschka wurde nicht geliefert, offenbar nahm man in der GOUSHARAN an, daß jeder Dscherro gleich welchen Alters genau wußte, was dieses Daschka war.
    Der Warnhinweis war sehr deutlich: Während eines Daschka durfte unter gar keinen Umständen ein HyperraumManöver durchgeführt werden.
    „Hä?"
    Ross kratzte sich sanft an der Narbe in seinem Gesicht, die gleichsam sein Markenzeichen geworden war. Keine Hypermanöver während des Daschka. Aha. Und was war dieses Daschka nun?
    Ross dachte intensiv nach.
    Selbst einem dummen Dscherro maßte es klar sein: Solange sich die gesamte Besatzung derart verbissen herumprügelte und -raufte, war die GOUSHARAN in ihrer Sicherheit hochgradig gefährdet. Wenn jetzt ein Flottenverband
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