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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka
Autoren: Unbekannt
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Teilerfolg geführt. Denkbar war, daß die Dscherro ihrem derzeitigen Taka verübelten, daß er sie in die Falle hineingeführt hatte, und daß zur Zeit in der GOUSHARAN ein Nachfolgekampf ausgetragen wurde, wer der nächste Taka der Dscherro werden sollte. Das würde die allgemeine Beteiligung und den hohen Aggressionspegel erklären, den Ross hatte beobachten können.
    Wie dem auch sein mochte -für Domino Ross kam das Getümmel in der GOUSHARAN sehr gelegen, bot es ihm doch die Möglichkeit, in aller Diskretion einige Aktivitäten zu entfachen, um die Dscherro erneut zu beschäftigen.
    Solange die Dscherro mit ihren internen Machtkämpfen befaßt waren, achteten sie kaum auf den technischen Zustand der Burg. Einige geschickte Manipulationen, und Ross konnte die GOUSHARAN so umgestalten, daß die Weltraumburg der Dscherro ihre Gefährlichkeit verlor.
    „Noch ist der Kampf nicht beendet", murmelte Domino Ross und lächelte böse. „Wartet, Freunde, ihr werdet noch die eine oder andere Überraschung erleben."
     
    4.
     
    In den letzten Tagen und Wochen hatte Domino Ross von den Footen eine ganze Menge gelernt, viele ihrer Geheimnisse waren dem Siganesen nunmehr bekannt. Beispielsweise der Umstand, daß die Footen an Bord der GOUSHARAN eine außerordentlich wichtige Rolle als Techniker spielten und daß sie keineswegs gewillt waren, sich von den Dscherro nach Belieben herumkommandieren zu lassen. In aller Stille und Diskretion hatten die Footen an Bord der fliegenden Burg ihr eigenes, verborgenes Kommunikationssystem aufgebaut, so daß sie über alles informiert waren, was in der GOUSHARAN geschah. In Wirklichkeit waren es also die Footen, die die Dscherro kontrollierten, nicht umgekehrt.
    Diesem Umstand trug Domino Ross Rechnung, als er sich an den Einrichtungen zu schaffen machte, die er und sein Team im Stützpunkt Kaktusblüte installiert hatten. Vor allem hatten es die Siganesen auf die interne Bordkommunikation der GOUSHARAN abgesehen gehabt. Es war ihnen auch gelungen, sich in dieses System einzuloggen, ohne dabei entdeckt zu werden.
    Jetzt machte sich Domino Ross an die Arbeit, gleichsam als zweite Stufe, das geheime Kommunikationsnetz der Footen innerhalb der GOUSHARAN anzuzapfen. Er brauchte eine knappe halbe Stunde, dann war ihm auch dies gelungen. Jetzt hatte der Siganese ungehinderten Zugriff auf nahezu alle Kommunikationsstränge.
    Während er seiner Arbeit nachging, empfing er immer wieder Nachrichten und Bilder aus allen Teilen der Burg Szenen, die ihn mehr und mehr verwirrten, weil sich allmählich herauszuschälen begann, daß er die Vorgänge offenbar falsch beurteilt hatte.
    Die erste irritierende Tatsache, die Domino Ross zu verarbeiten hatte, war der Umstand, daß die Dscherro ihre charakteristischen Kopfhörner durchaus nicht immer im Zweikampf einbüßten. Vielmehr konnte Ross einige Dscherro ausmachen, die ihre eigenen Hörner mit den Händen packten und einfach ausrissen; die Laute, die sie dabei ausstießen, gaben zum einen hörbare Hinweise auf die beträchtlichen Schmerzen, die sie, dabei zu ertragen hatten, zum anderen machten sie deutlich, wie emotional geladen die Dscherro während dieser Kämpfe waren.
    Dies sah nicht nach einer ruppigen Auseinandersetzung wegen eines Taka-Nachfolgers aus. Vielmehr schienen die Kämpfe von lebenswichtiger Bedeutung zu sein, so aufgepeitscht waren die Gefühle der Kämpfer.
    Verwundete, die längere Zeit irgendwo gelegen hatte, rappelten sich plötzlich wieder auf, schienen ihre Verletzungen vergessen zu haben und stürzten sich erneut in das Gewühl ineinander verschlungener Leiber. Die emsigen Footen kamen kaum damit nach, die zahlreichen Verwundeten zu versorgen.
    Aber dann wurde Domino Ross allmählich bewußt, daß er sich in einem weiteren Punkt geirrt hatte. Die rötlich schimmernde, nässende Geschwulst, die sich nach dem Verlust des Stirnhorns gebildet hatte, war keine Verletzung durch die Entfernung des Horns, sondern ein bisher verborgen gebliebener Körperteil in der Anatomie eines Dscherro.
    „Sehr seltsam", konstatierte der Siganese stirnrunzelnd.
    Über die Dscherro und deren Lebensgemeinschaft mit den Footen lernte er praktisch jeden Tag Neues hinzu; sobald er glaubte, auf einen gesicherten Kenntnisstand zurückgreifen zu können, ergaben sich verwirrende neue Tatsachen und Informationen, die das Bild abermals änderten und zu einer Neubewertung aller bisher gesammelten Daten zwangen.
    Aber das Gebalge der Dscherro war im Augenblick
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