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1897 - Schach den Dscherro

Titel: 1897 - Schach den Dscherro
Autoren: Unbekannt
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ihr Quartier an. Seith bestimmte Roboter für die Aufgabe und machte sich dann auf den Weg in den Kommandostand.
    Außer Rosa Borghan war niemand anwesend.
    „Wo ist Domino?"
    „Bereits am Zielort. Er tut es tatsächlich, Salmon."
    „Er geht entschieden zu weit. Ich werde ihn aufhalten."
    „Das habe ich bereits versucht. Erfolglos. Jetzt ist es zu spät."
     
    *
     
    Das Wasser unter der Energiekuppel stand bereits sechs Zentimeter hoch. Einem Siganesen hätte es bereits bis zum Bauchnabel gereicht, und er hätte Schwierigkeiten gehabt, seinen Körper vorwärts zu bewegen.
    Den Footen machte es noch nicht soviel aus. Immerhin waren sie im Schnitt doppelt so groß wie die Nachkommen ehemaliger terranischer Kolonisten.
    Domino Ross versuchte, die Wesen aus der GOUSHARAN wenigstens andeutungsweise in die Irre zu führen. Er ließ sein Hologramm aus einer der Tauchglocken schweben und im Schutz des Individualschirms unter die Kuppel vordringen. Sicherheitshalber blieb es in vierzig Zentimetern Höhe über den Köpfen der Footen hängen.
    „Wie ich sehe, habt ihr schon auf mich gewartet", verkündete das Hologramm. „Wollt ihr nicht endlich das Eure dazu beitragen, daß die Sache in beiderseitigem Einvernehmen geregelt wird? Viel Zeit bleibt euch nicht mehr."
    „Erlaube uns, ein kurzes Gespräch mit Taka Fellokk zu führen", antwortete Alguriel. „Wir könnten dann sofort eine Entscheidung treffen."
    „Tut mir leid." Ross zuckte mit den Achseln und ging davon aus, daß den Footen diese Geste von ihrem Aufenthalt auf Terra geläufig war. „Kein direkter Kontakt. Wenn du ihm etwas ausrichten willst, dann sag es mit Ich gebe es an ihn weiter."
    „Du widersprichst dir!" rief der Foote zornig. „Es geht dir gar nicht darum, unsere Gefangenschaft zu beenden. Du willst lediglich Zeit gewinnen."
    „Je schneller die Dscherro uns die achtundfünfzig Raumschiffe zurückgeben, desto früher kommt ihr hier heraus."
    „Du begreifst nicht, daß du uns schweren Schaden zufügst", lautete die Antwort Alguriels. „Die Schicht auf unserem Körper wird irgendwann abtrocknen und uns ersticken, wenn wir sie bis dahin nicht ihrem natürlichen Zweck zugeführt haben."
    Domino Ross nickte heftig. Die Andeutung bestätigte die Vermutung der Siganesen, daß die Footen aus einem ganz bestimmten Grund zurück in die Burg wollten oder mußten.
    „Ja, das sehe ich auch so. Und ich bin sehr gespannt, wann du mir endlich die Wahrheit sagst."
    „Wir müssen zurück in die Burg, denn dort wartet die Erfüllung auf uns. Nun weißt du es. Wirst du uns jetzt erlauben, unserer heiligsten Pflicht nachzukommen? Wir sind nur achthundert. Das ist nicht viel. Teil eines Volkes, ständig vom Aussterben bedroht und nur in der Burg wirklich sicher vor den Gefahren des Lebens draußen in der feindlichen Umwelt. Kannst du nicht mit uns fühlen, kleiner Terraner? Wie ergeht es euch in der Welt der Großen? Doch auch nicht anders. Überall lauft ihr Gefahr, übersehen und totgetreten zu werden. Wenn ihr euch irgendwo niederlaßt, müßt ihr garantiert erst eigene Wohneinheiten errichten."
    „Du drückst gewaltig auf die Tränendrüse", stellte Domino Ross fest. „Mit letzterem hast du allerdings recht. Wir leben auf den Welten der Großen ähnlich wie ihr in der GOUSHARAN. Das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit. Wir haben keine Feinde wie ihr. Das verdankt ihr den Dscherro, die überall Furcht und Schrecken verbreiten."
    Ross ließ das Hologramm auf dreißig Zentimeter hinabsinken, dicht über die unmittelbare Reichweite der Footen.
    „Und jetzt raus mit der Wahrheit! Warum tropft ihr so stark? Was geschieht nach eurer Rückkehr in die Burg?"
    „Du ahnst es noch immer nicht?"
    „Ich will es von dir hören."
    „Wir sind in die Phase der Geschlechtsreife getreten und unterliegen dem natürlichen Zwang, uns zu paaren." Alguriel sprach leise, als schäme er sich, über so etwas in der Öffentlichkeit zu reden. „Eigentlich müßten wir es längst getan haben."
    „Aha! Deshalb läßt sich Fellokk soviel Zeit, ja? Er hält wohl nicht viel davon, wenn ihr die Burg mit eurem Schleim verschmiert. Hat er euch deshalb herunter nach Siga bringen lassen?"
    „Du willst uns nicht verstehen. Du quälst uns. Du bist ein Monster in Kleinausgabe."
    „Wenn ihr wußtet, daß die Paarung unmittelbar bevorsteht, hättet ihr mit dem Besuch unserer Heimatwelt warten können. Ich will dir etwas sagen: Ihr wart zu gierig. Und jetzt erhaltet ihr die gerechte Strafe
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