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1897 - Schach den Dscherro

Titel: 1897 - Schach den Dscherro
Autoren: Unbekannt
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Schultern. „Das Rasseln kann eine ernsthafte Gefahr für die Footen bedeuten. Hoffentlich verletzen sie sich nicht."
    „Schluß damit!" Die Stimme von Domino Ross klang zornig, sein Gesicht färbte sich um eine Nuance dunkler. „Ich kann es nicht mehr hören. Die armen, gequälten Footen. Wir sollten aufpassen, daß sie den Spieß nicht umkehren und wir plötzlich dort unten sitzen. Freunde, geht bitte davon aus, daß alles, was ihr auf diesen Monitoren seht, einstudiertes Theater ist. Schmierentheater, jawohl."
     
    12.
     
    Domino Ross gab sich unterkühlt, und er bildete sich ein, ein mindestens ebenso guter Schauspieler zu sein wie die hundert Footen im Bassin.
    „Du redest an eine Wand", belehrte er den Dscherro. „In dieser Beziehung bin ich auf beiden Ohren taub. Entweder akzeptierst du auf der Stelle meine Bedingungen, oder ich lasse unverzüglich fünfzig deiner lieblichen Footen über die Klinge springen. Exekutieren, falls du das besser verstehst."
    In Gedanken überschlug er, ob die Kautschukvorräte für so viele Kopien ausreichten. Vermutlich nicht, aber da ließ sich auf optischem Weg tricksen, zum Beispiel durch Bild-Verdoppler. Die Footen konnte man mit einem solchen Trick nicht hereinlegen, wohl aber die Dscherro.
    Taka Fellokk stützte sich deutlich sichtbar vor der Aufnahmekamera ab. Der Anführer der Dscherro wirkte ebenso unkonzentriert und geschwächt wie vor elf Stunden, als Ross ihm das Ultimatum übermittelt hatte. Allerdings war diesmal nur ein Auge zugeschwollen. Das andere blickte klar und irgendwie tückisch.
    „Ich halte mein Wort", donnerte es aus den Akustikfeldern. „Solltest du es anzweifeln, zerquetsche ich dich zwischen zwei Fingern. Du bist ein Winzling, eine Laus in meinen Speckfalten. Mehr nicht."
    „Dafür zwicke ich dich ganz schön, alter Stinker."
    Der Dscherro zerschlug mit einem Fausthieb den Bildschirm, und es dauerte eine Weile, bis die Automatik auf ein anderes Gerät umgeschaltet hatte.
    „Weitere zwölf dieser terranischen Schrotthaufen setzen sich derzeit in Bewegung und verlassen die Nähe unserer Burg", tobte der Taka. „Ist dir das nicht genug? Kränke mich nicht, du könntest es eines Tages bereuen. Im Austausch gegen die Schiffe verlange ich zweihundert Footen. Das ist nur recht und billig."
    „Du bist keine vertrauenswürdige Persönlichkeit", hielt der Siganese ihm entgegen. „Sobald du alle Schiffe ausgeliefert und die Burg entwaffnet hast, bekommst du deine Footen zurück. Natürlich prüfen wir zunächst, ob die NOVA-Raumer voll funktionsfähig sind. Schluß, aus, fertig!"
    „Wir können dir die Waffen in Portionen auf die Oberfläche schicken. Jede Portion gegen zehn unserer kleinen Freunde."
    „Wie wäre es, wenn du endlich deinen fetten Hintern bewegst? In zehn Minuten lasse ich zweihundert deiner Schützlinge in den Konverter werfen.
    „Du sprichst im Fieber. Meine Rache wird grauenvoll sein."
    „Erst die Schiffe, dann die Rache. Ende der Durchsage."
    Ross blendete wieder die Aufnahmen der Hinrichtung von zehn Kautschuk-Repliken ein. Er hörte das Stöhnen des Taka. Fellokk unterbrach schließlich die Verbindung.
    Rosa Borghan wirkte geknickt.
    „Er droht uns noch immer. Wenn er nicht einen Trumpf in der Hand hätte, würde er das nicht tun."
    „Ach?" Domino Ross fuhr herum und starrte sie an, als sei’ sie eine Erscheinung aus dem Jenseits. „Hat dir das der gute Geist von Magellan eingegeben? Die Dscherro haben nichts in der Hand, rein gar nichts."
    Die nachfolgenden Ereignisse bestätigten seine Einschätzung. Innerhalb von zweieinhalb Stunden brachten die Dscherro alle achtundfünfzig NOVA-Raumer in einen engen Orbit abseits ihrer Burg. Sie verließen die Schiffe und kehrten ohne Ausnahme zur GOUSHARAN zurück.
    Domino Ross baute eine KodeFunkbrücke zu den Schiffen auf, und hundert seiner Siganesen beschäftigten sich eine volle Stunde damit, die Bildschirmsysteme über die zentralen Syntroniken zu aktivieren und durch alle Abteilungen der Schiffe zu schalten. Die Räume waren ohne Ausnahme leer. Kein einziger Dscherro hielt sich in ihnen auf.
    „So ist’s brav", funkte Ross hinauf zur Burg. „Jetzt noch die Waffen aus der GOUSHARAN. Vergiß nicht, alter Fettsack, daß wir die Systeme genau ausgekundschaftet haben! Wir wissen bis auf den letzten Fünf-D-Eiser, was die Burg besitzt."
    Erstaunlicherweise antwortete der Dscherro sofort.
    „Wir werden auch diese Forderung erfüllen. Meine Krieger haben sich bereits auf den Weg
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