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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal
Autoren: Unbekannt
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Wahnsinn.
    „Der Traal entfacht überall emsige Aktivitäten", berichtete Peugel. „Auf Hunderten von Planeten im Innenbereich tauchen Aktivisten des Gegenkults auf; dort haben sie sich noch nicht hingewagt. Sie bezeichnen sich als Verkünder einer neuen Welt, aber sie sind Demagogen und wiegeln die Bevölkerung gegen ihre eigenen Artgenossen auf."
    „Wir werden sie aufstöbern und aus ihren Löchern treiben."Kort er trommelte mit den Fingern auf die durchsichtige Tischplatte. Peugel sagte ihm nichts Neues, bestätigte nur seine Ansicht und Meinung.
    Überall in der äußeren Galaxis waren die Schiffe des Ordens unterwegs. Sie orteten ununterbrochen. Die Strategen erarbeiteten an Hand der neuesten Erkenntnisse die „Reisepläne" für die viel zu kleine AußerwächterFlotte. Dadurch simulierten sie Allgegenwart. Dennoch schlüpften immer mehr durch das Ortungsnetz und entzogen sich damit einer Einschätzung durch die Außenwächter.
    „Aus den Löchern treiben ist immer gut. Aber dann?" erkundigte sich der Stratege vorsichtig. „Willst du sie alle umbringen, nur weil sie das Leben nach dem Tod verabscheuen?"
    Der von Siebenton ernannte Anführer der Außenwächter ließ die Membran seiner Mundöffnung flattern.
    „Sie sind unbelehrbar und unbekehrbar. Viel zu viele aus unserem eigenen Volk laufen zu ihnen über, weil ihr Glaube zu schwach ist. Wir können es nicht verhindern, dazu sind wir zu wenige. Der Traal läßt uns keine Wahl. Wenn wir nicht zurückschlagen, haben wir bereits verloren."
    Seine Stimme vibrierte vor Erregung. Er zog ebenfalls die Dozz-Pfeife aus einer seiner Schärpen, stopfte hastig das Kraut hinein und entzündete es. Das Rascheln des Dozz unter der Macht des Feuers und die kleinen Zirrokumulus-Wolken über dem Tisch beruhigten ihn übergangslos.
    „Darum schätze ich Mönche wie dich", sagte er nach dem vierten Zug. „Die leistungsfähigsten Automaten des Ordens stehen dir zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe kannst du die Situation in der äußeren Galaxis ständig neu berechnen. Wir richten unsere Taktik danach aus. Das Vermächtnis Perschens muß bewahrt werden."
    Perschen lautete der Name des legendären Propheten, der vor Äonen die Religion vom Shaog in die durch Kriege zerrissene Galaxis brachte. Er befriedete sie, und von diesem Zeitpunkt an spürten ihre Bewohner im Abstand von siebzig Stunden die Existenz des Shaog. Das Sternlicht kehrte regelmäßig zurück und kündete vom Puls der Ewigkeit. Es gab den Lebewesen das Gefühl, daß ihre Taten zur Kenntnis genommen und im Jenseits abgerechnet wurden.
    Perschens Wirken lag mindestens zwanzigtausend Jahre zurück, aber wahrscheinlich betrug der Zeitraum fünfzigtausend Jahre und noch mehr. Seit zwanzigtausend Jahren erst existierte eine zuverlässige Geschichtsschreibung, die die Anwesenheit des Shaogen-Sternlichts dokumentierte.
    Peugel legte seine Pfeife auf den Tisch und betastete sie unablässig.
    „Ich benötige viele Systeme von dieser Kapazität. Die Brandherde verlagern sich immer mehr aus dem Halo in den Bereich des Sternlichts. Ist erst eine der wichtigen Welten gefallen, dann wird sich der Traal endgültig wie ein Steppenbrand ausbreiten. Ich weiß nicht, ob sich die Seelenhirten dieser Gefahr bewußt sind."
    „Zur Zeit ist keiner von ihnen erreichbar. Sie reisen von Stern zu Stern, von Planet zu Planet und versuchen zu retten, was zu retten ist. Auch wenn das gefährlich ist ... Siebenton weiß, daß ich mit ihm sprechen will. Aber er hat sich bisher nicht gemeldet."
    Aus den Randbereichen der Galaxis, aber noch in dem Bereich, der früher stets vom Sternlicht erfaßt worden war, trafen gerade verschlüsselte Meldungen ein. Sie verhießen nichts Gutes. Der Traal hatte Lanyak überrannt und das Regierungssystem innerhalb weniger Stunden weggefegt.
    Jetzt herrschte ein Protektor über die Kolonialwelt der Cryssadd, die sich zu den Nachfahren der sagenumwobenen Tessma zählten. Und dieser Protektor war ein Mönch namens Belogar.
    Zwei weitere Planeten unmittelbar an der Peripherie, der Grenze zwischen dem Shaogen-Sternlicht und der äußeren Galaxis, hatten sich freiwillig dem Traal unterstellt. Die Shaogen-Hüter dieser Planeten schworen dem Shaog ab und verbreiteten jetzt die Lehre des Traal.
    Aber auch von innerhalb des Reichs der Himmelsburg trafen Hiobsbotschaften ein. In den vergangen Tagen waren insgesamt drei Dutzend Agenten der Außenwächter entlarvt und getötet worden. Die jüngste Meldung kam vom
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