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1891 - Das Mädchen Siebenton

Titel: 1891 - Das Mädchen Siebenton
Autoren: Unbekannt
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der Tod gewiß! Traut Trell nicht! Der Diktator herrscht mit seiner Weißen Garde grausam und brutal über unser Volk - viel schlimmer, als ihr es euch vorstellen könnt.
    Rebellen und Andersdenkende werden ohne Prozeß getötet oder gefoltert, bis ihr Wille gebrochen ist. Drell will ein Sternenreich aufbauen und immer mächtiger werden, bis er eines Tages ganz Shaogen-Himmelreich den Krieg erklären kann. Er ist nicht vorn Sternlicht erfüllt, er ist ein. Ungeheuer. Seine Untergebenen gehorchen ihm blind, aber in, Wirklichkeit nur, um nicht auch sterben zu müssen. Die Bevölkerung leidet Hunger und Not.
    Bitte helft uns - wenn ihr es nicht könnt, wer dann?"
    Siebenton betrachtete den Zettel lange. Dann ging sie mit ihm in die Zentrale und zeigte ihn Tseekz.
    Auch Bzeebzee bekam ihn zu lesen und noch einige andere.
    „Das ist furchtbar", sagte der Kommandant schließlich. „Aber ich kann nicht so einfach ..."
    „Du kannst es, Tseekz", sagte Siebenton heftig. „Entschuldige meine Einmischung in eure Angelegenheiten, aber du darfst dem Diktator unter diesen Umständen nicht das- kleinste Modul für seine Schiffe liefern, die einmal eine Raumflotte zum Zweck der Kriegführung werden sollen. Gehe in dich, bitte!
    Das nächste Sternlicht steht bevor, warte es ab, entscheide dann. Aber ich flehe dich jetzt schon an, starte mit der CZACZYK, ohne es zu diesem Geschäft kommen zu lassen. Oder ist euer Ehrenkodex wichtiger als der Friede? Ihr habt alle gesehen, was auf Seevenor geschehen ist. Soll es denn bald überall in Shaogen-Himmelreich wieder so aussehen? Du wirst nicht daran zugrunde gehen, wenn du auf dieses Geschäft verzichtest. Und kein anderer Caligur wird dir Vorwürfe machen. Im Gegenteil, deine mutige Entscheidung wird in der Galaxis gepriesen werden."
    „Ich unterstütze Siebenton", meldete sich Bzeebzee zu Wort. „Sie hat in allen Punkten recht. Wir können es uns erlauben, Tseekz."
    Der Kommandant war unsicher. Er versprach, darüber nachzudenken, und Siebenton zog sich abermals in ihre Kabine zurück. Bzeebzee begleitete sie, verabschiedete sich aber nach einer Weile, und Siebenton zündete sich ihre Dozzpfeife an. Lange würde ihr Kraut nicht mehr reichen, und noch wußte sie nicht, woher sie Nachschub bekam.
    Sie konnte einfach nicht verstehen, wie von Wesen, noch dazu Mönchen, so viel Böses getan werden konnte. Dabei durchdrang sie doch alle siebzig Stunden das Sternlicht und erinnerte sie daran, daß sich alles im wirklichen Leben rächte. Oder waren Verbrecher wie Drell etwa Ungläubige, deren Seelen sich irgendwann dem Licht verschlossen hatten?
    Waren sie nicht besser als die Kämpfer des Traal?
    Und das schlimmste: Sie konnte nichts für die armen geknechteten Bewohner dieses Planeten tun. Sie konnte nicht einfach hingehen und von Tseekz verlangen, etwa Wolkenort anzufunken und auf die hier herrschenden Zustände aufmerksam zu machen. Sie wußte nicht einmal, ob darauf reagiert werden würde - und das machte sie noch verzweifelter. Vielleicht nach einem Eilstart von der Planetenoberfläche?
    Aber ihr waren die Hände gebunden. Sie mußte hilflos mit ansehen, wie Mönche von Mönchen gequält und brutal unterdrückt wurden, im Namen einer Allianz des Glaubens. Vielleicht hätte Drell selbst die Seelenhirten mit dieser angeblichen Allianz blenden können.
    Siebenton brauchte an diesem Tag lange, bevor sie einschlief. Und dann wurde sie nach kurzer Zeit wieder geweckt, doch diesmal nicht von einem durchs Schiff heulenden Alarm.
    Es war der Start. Die CZACZYK hatte den Planeten Farrow verlassen.
    Siebenton lief in die Zentrale und war sich nicht zu schade, vor Tseekz auf die Knie zu fallen und sich ausgiebig bei ihm dafür zu bedanken, daß er auf jegliches Geschäft mit dem Tyrannen verzichtet hatte. Sie fürchtete, daß damit ihr Kredit aufgebraucht sei, doch das Gegenteil war der Fall.
    Der Kommandant half ihr, sich aufzurichten, und beteuerte, daß sie ihn und sein Schiff zum zweitenmal gerettet habe - diesmal davor, durch zweifelhafte Geschäfte. in Unehre und Schande zu fallen. Sie war willkommener denn je an Bord.
     
    *
     
    Jahre vergingen, und Siebenton lernte -mit den Caliguren immer mehr Welten und Völker der Galaxis kennen. Oft dachte sie an Walyon und daß es bald an der Zeit wäre, nach Wolkenort heimzukehren und nach ihm zu suchen. Die Zeit" die ihnen vielleicht blieb, um miteinander glücklich zu sein, wurde ohnehin. von Jahr zu Jahr knapper. Jedes Jahr, um das Siebenton ihre
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