Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1891 - Das Mädchen Siebenton

Titel: 1891 - Das Mädchen Siebenton
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rückkehr hinausschob, war eines weniger für sie. Sie war inzwischen über siebzig. In etwa fünfzig Jahren würde sie das Geschlecht wechseln und zum Mann werden.
    Und dann? War es denn so völlig ausgeschlossen, daß sie und Walyon Partner blieben oder wenigstens gute Freunde?
    Sie lachte sich selbst aus. Noch war überhaupt nicht erwiesen, daß sie und Walyon jemals ein Paar werden würden. Vielleicht traf sie ihn auf Wolkenort gar nicht mehr an.
    Siebenton hatte viele Verhaltensweisen der Caliguren übernommen. Sie kannte die Bedeutung jeder noch so unscheinbaren Geste. Sie aß mit ihnen zusammen, wobei sie als Mönchin natürlich ihren Brei bevorzugte, philosophierte mit ihnen, lernte von ihnen und ließ sie von sich lernen. Immer wieder hatte sie Ideen, wie dieses und jenes Problem zu beheben war, an dem die Techniker schier verzweifelten.
    Bzeebzee sagte es einmal ganz deutlich: „Der Tag, an dem du uns verläßt, wird ein schlimmer Tag für uns sein."
    Aber noch fühlte sie sich wohl bei ihnen und wurde nicht satt davon, immer neue Welten und Zivilisationen kennenzulernen, zu denen sie nur die Caliguren bringen konnten. Sie war glücklich an Bord der CZACZYK.
    Hier fand sie die Anerkennung, die ihr als Frau unter den Mönchen nie hätte zuteil werden können. Die Caliguren waren überhaupt zugänglicher als die meist steifen, unnahbaren und daher oft als arrogant verschrienen Artgenossen. Auch das machte sie, neben ihren Fertigkeiten, bei den Völkern dieser Galaxis so beliebt.
    Es gab ein weiteres Erlebnis, das Siebenton in der Absicht bestärkte, später einmal alles daranzusetzen, um Ungerechtigkeiten und Willkür zu beseitigen, wo sie nur konnte. Und das konnte sie nur, wenn sie einflußreich genug war.
    Längst schon hatte Siebenton den Entschluß gefaßt, sich der Priesterschaft anzuschließen und dann, als Mann, eine möglichst hohe Stellung zu erreichen. ‘Prell war nicht vergessen, und Kavdar auch nicht.
    Kavdar war wieder ein Planet mit einem Volk auf niedriger Entwicklungsstufe. Es handelte sich bei den Bewohnern um Insektoiden, die sich selbst Craahzz nannten. Sie waren bis zu zwei Meter groß und besaßen, im Gegensatz zu den meisten bekannten Arten, Chitinpanzer mit braunrot gemaserter Oberfläche.
    Ihr Herrscher, der Craah, hatte mit der einzigen vorhandenen Hyperantenne, die sie besaßen, in den Raum gefunkt und zufällig die CZACZYK erreicht. Wie sich herausstellte, war ihm diese Antenne mitsamt der dazugehörenden schwachen Anlage von einem anderen Caliguren verkauft worden, der vor unzähligen Jahren auf Kavdar gelandet war.
    Nach dem Zustandekommen des Kontakts bat der Craah die Raumfahrer, auf Kavdar zu landen und sich seine Bitten anzuhören. Er tat geheimnisvoll und winkte mit einem Auftrag, für den er überaus gut zu bezahlen bereit war. Also tat ihm Tseekz den Gefallen, blieb aber mit der CZACZYK im Orbit um den Planeten und landete mit einem kleinen Beiboot, das wieder von Bzeebzee gesteuert wurde.
    Und abermals war Siebenton mit von der Partie.
    Sie wurden vom Craah vor einem riesigen Tempel ampfangen, der inmitten von geschmückten Grünanlagen im Zentrum der Hauptstadt lag. Die Häuser der Eingeborenen waren allesamt kuppelförmig, während der Tempel pyramidenartig angelegt war.
    Der Craah machte keinen Hehl daraus, wozu er diente. Es handelte sich bei den Craahzz von Kavdar um eine kultische Splittergruppe, die das Shaogen-Sternlicht auf ganz eigene Weise verehrte. Ihre ranghohen Mitgliederausnahmslos Priester und reiche Händler - zogen sich vor dem nahenden Tod in den Tempel zurück.
    Da sie nun auch im Leben nach dem Tod nicht auf ihre zahlreiche Dienerschaft verzichten wollten, wurden die Diener unmittelbar nach dem Ableben der Händler und Priester ebenfalls in den Tempel geschafft und in der Grabkammer ihres Herrn geopfert.
    Es war in Siebentons Augen blanker Mord, und fast überfielen sie Zweifel am Shaogen-Sternlicht, das dies alles duldete. Nur die Stärke ihres Glaubens, ihr Trotz und ihr Wille, dies einmal zu ändern, bewahrten sie vor dem Frevel.
    Diesmal brauchte sie Tseekz gar nicht erst zuzureden. Der Caligur verzichtete nach Beratung mit seiner Mannschaft auf das Geschäft, das darin bestanden hätte, eine stärkere Hyperfunkanlage und ein Raumschiff zu bauen, mit dem die Botschaft der Sekte auch anderen Völkern gebracht werden könnte.
    Tseekz verließ den Insektenplaneten, verfolgt von den Flüchen und Verwünschungen des Craah, und machte anderswo seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher