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1889 - Gefangen in Terrania

Titel: 1889 - Gefangen in Terrania
Autoren: Unbekannt
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entgehen konnte.
    Die Gehörnten sollten wissen, was sie erwartete, wenn sie nicht abzogen und das Solsystem verließen!
    Doch Cistolo Khan bluffte, denn ihm war bewußt, daß ihm im Ernstfall die Hände gebunden waren. Der Einsatz von Transformkanonen verbot sich von selbst, weil er damit die Bevölkerung der Erde auslöschen würde.
    Einen Tag später erhielt der LFT-Kommissar eine Nachricht von Atlan, der sich nun wieder an Bord der GILGAMESCH aufhielt. Die Datenauswertung hatte ein interessantes Täterprofil ergeben.
    Danach gingen die Dscherro gegen jedes Volk nur einmal vor, um es auszuplündern. Sie führten niemals einen zweiten Angriff auf ein betroffenes Volk, wenn der erste abgeschlossen war. Und wenn sie zu einem Planeten zurückkehrten, den sie schon einmal angegriffen hatten, dann erst nach Jahrhunderten oder Jahrtausenden - so, wie es bei den Inxittyern aller Wahrscheinlichkeit nach geschehen war.
    Somit konnte Cistolo Khan beruhigt sein.
    Er brauchte keinen weiteren Angriff auf eine Stadt oder eine Region der Erde oder eines anderen Planeten im Solsystem zu befürchten.
    Der Austausch der Geiseln gegen Raumschiffe ging weiter, bis schließlich nur noch ein NOVA-Raurller im Austausch gegen 9000 Geiseln, unter ihnen auch die Erste Terranerin, zu übergeben war. Die Chronometer zeigten den 28. November 1289 NGZ an, und nichts deutete darauf hin, daß es eine Störung geben könnte. Alles schien seinen nun schon beinahe gewohnten Gang zu gehen.
    Doch plötzlich schwiegen die Dscherro.
    Cistolo Khan war irritiert. Er wartete einige Minuten ab, und als die Dscherro auch dann noch nicht zu erkennen gaben, daß die letzten Geiseln freigelassen werden sollten, versuchte er, Taka Fellokk zu erreichen.
    Vergeblich. Der Anführer der Gehörnten meldete sich nicht.
    Die nach wie vor anwesenden Reporter und Journalisten reagierten augenblicklich und schickten die Nachricht in die ganze Welt hinaus. Darauf unterbrachen die meisten Sender ihr Programm für eine Sondermeldung.
    Die Menschen der Erde hielten den Atem an. Die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf Terrania.
    Was war geschehen? Weshalb hüllten die Dscherro sich in Schweigen? Bahnte sich eine neue Katastrophe an? Welche Absicht verfolgten die Gehörnten?
    Oder hatte ihr überraschendes Verhalten gar nichts mit dem zähen Tauziehen um Geiseln und Raumschiffe zwischen ihnen und dem LFT-Kommissar zu tun? War es in internen Komplikationen begründet?
    Hatte sich in ihrer Herrschaftsstruktur etwas Entscheidendes geändert?
    Späher Cistolo Khans drangen durch die Barriere und beobachteten die Burg Gousharan, die sich bizarr und geheimnisvoll inmitten des Faktorelements Terrania-Süd erhob.
    Was geschah in diesem düsteren Riesengebilde, das mit terranischen Raumschiffen der NOVA-Klasse beladen oder von ihnen umgeben war?
     
    *
     
    Atlan hatte gerade ein Funkgespräch mit Cistolo Khan beendet, als Bré Tsinga auf der GILGAMESCH eintraf. Während er der Kosmopsychologin entgegenging, um sie zu begrüßen, blickte er auf sein Chronometer.
    Es zeigte den 29. November 1289 NGZ, 8.14 Uhr an.
    Bré Tsinga hatte ihm schon vor zwei Tagen mitgeteilt, daß der Nonggo Genhered sie gebeten hatte, ihn für eine Weile sich selbst zu überlassen. Daraufhin hatte er sie eingeladen, zu ihm zu kommen.
    Schon seit längerer Zeit stand der Arkonide mit der jungen Frau von Sabinn in Verbindung und hatte ihr bereits eine Reihe von Daten über die Dscherro übermittelt. So war sie es gewesen, die das Täterprofil in Zusammenarbeit mit anderen Psychologen und mit der Syntronik an Bord der GILGAMESCH erstellt hatte.
    „Mittlerweile ist es Agor Mummelan und seinem Team gelungen, die meisten der zerstörten Daten zu rekonstruieren, so daß wir in letzter Zeit ganz erhebliche Fortschritte machen", berichtete der Arkonide, während sie sich zu dem Raum begaben, in dem der Syntronexperte und seine Helfer arbeiteten. „Stündlich gewinnen wir neue Erkenntnisse."
    Bré Tsinga legte den Kopf in den Nacken und lachte laut auf. Sie war eine knabenhaft schlanke Frau. Ihr blondes Haar fiel ihr lang bis auf die Schultern herab.
    Atlan blickte sie überrascht an. Es war selten, daß sie so lachte. Meist verriet ihr Lächeln eine gewisse Skepsis. Es rührte möglicherweise daher, daß sie empathische Fähigkeiten hatte, mit denen sie in die Gefühlswelt anderer eindringen konnte und so Empfindungen entdeckte, die der reinen Freude abträglich waren.
    „Warum lachst du?" fragte er.
    „Weil ich
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