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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania
Autoren: Unbekannt
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Stadt brannte es, und in der Ferne wurde offenbar erbittert gekämpft.
    In der Nähe des HQ-Hanse explodierten nahezu pausenlos Granaten, und immer wieder schossen leuchtende Stichflammen in die Höhe. ‘s „Komm!" drängte Roger. „Wir können uns später immer noch Gedanken darüber machen, was aus Terrania geworden ist. Jetzt müssen wir erst einmal verschwinden. Oder möchtest du den Dscherro noch einmal in die Hände fallen?"
    Erschrocken blickte sie sich um, doch hinter ihnen tauchten keine Verfolger auf. Dennoch lief sie mit Roger zusammen in die Ruinenstadt hinein, um eine möglichst große Strecke zwischen sich und die Barriere zu bringen.
    Sie näherten sich dem Stardust-Denkmal, einer aus Terkonitstahl gefertigten Rakete, und dem sich dahinter anschließenden Gobi-Park, als Nora einige Dscherro entdeckte. Sie wollte bereits ausweichen und sich in einer Ruine verstecken, als ihr bewußt wurde, was die Gehörnten trieben.
    Es waren insgesamt sieben, sie schwebten mit ihren Chreschen in einer Höhe von etwa fünf Metern, und sie spielten.
    Als Spielzeug diente ihnen eine Antigravwiege. Sie fuhren ihre ovalen Flugscheiben dagegen, um sie wie einen Spielball wegzustoßen. Lachend und johlend lenkten sie ihre Maschinen immer wieder gegen die Wiege und schleuderten sie zu einem anderen Chresch hinüber, und jedesmal wenn sie trafen, steigerte sich ihr Geschrei.
    Nora blickte entsetzt nach oben, denn sie erkannte, daß die Wiege keineswegs leer war. Bei jedem Zusammenprall ruckten die Ärmchen eines Babys nach oben.
    „Das ist Kristi!" schrie sie und rannte wie von Sinnen auf die Dscherro zu. „Kristi!"
     
    7.
     
    Der Angriff der Dscherro auf Happy Town erwies sich schon bald als Täuschungsmanöver, ebenso das neuerliche Geplänkel, mit dem sie im Morgengrauen den Raumhafen attackiert hatten. Mit dieser Finte sollte verschleiert werden, um welches Ziel es tatsächlich ging.
    Um das HQ-Hanse.
    Nun aber zeigte sich, daß die Dscherro sich nicht ausreichend auf den Angriff vorbereitet hatten. Sie stürmten in eine Falle, und für eine kurze Zeit schöpfte Terrania City neue Hoffnung.
    Aus den syntronischen Tagebuchnotizen von Katie Joanne vom 12. Oktober 1289 NGZ
     
    *
     
    Gelassen und mit viel Übersicht beschleunigte Katie Joanne den Prallgleiter und steuerte ihn mitten in das Vergnügungsviertel von Happy Town hinein.
    Ihre Kameras flogen neben ihr her, und auf der Suche nach reizvollen Motiven blickte sie ständig in die Runde. Doch damit nicht genug. Eine Kamera war auf Abraham gerichtet, und sie interviewte ihn. Ohne Anzeichen von Überforderung oder Übermüdung machte sie mehrere Dinge gleichzeitig.
    Die Journalistin stellte dem Studenten Fragen nach seinen Eltern und nach seiner Schwester, rief zwischendurch das schrecklichste Bild ab, das sie selbst aufgenommen hatte, und beschrieb anhand seines Schicksals, wie es vielen Menschen in Terrania City erging.
    Abraham konnte nicht umhin zuzugeben, daß sie ihre Arbeit sehr gut machte. Katie Joanne stellte die Situation so dar, wie sie tatsächlich war, und sie übertrieb nicht, um ihren sensationellen Bericht noch ein wenig aufregender zu machen.
    Dem Studenten aber fiel es schwer, sich auf das Gespräch mit ihr zu konzentrieren. Je weiter sie vordrangen, desto nervöser wurde er. In diesem Teil der Stadt gab es kaum Zerstörungen, doch das würde sich bald ändern, da die Truppen der Dscherro unaufhaltsam heranzogen.
    Von terranischen Verteidigern war nichts zu sehen. Viele Menschen irrten ziellos durch die Straßen, und einige kämpften verzweifelt um einen Platz in einem Antigrau-Bus, der vor einem der Vergnügungspaläste gelandet war.
    Katie Joanne fuhr ihre Kameras hautnah heran und nahm den Kampf auf, schien sich an der Verzweiflung zu laben, die sich in den Gesichtern abzeichnete, und stellte die Bilder von jenen, die es geschafft hatten, jenen gegenüber, die zurückbleiben mußten.
    „Du nimmst auf niemanden und auf nichts Rücksicht", kritisierte Abraham.
    Die ersten Dscherro erschienen zwischen den Häusern. Sie flogen mit ihren Chreschen und Schourchten heran und feuerten blindlings um sich.
    Doch dann fuhren sie plötzlich zurück, denn wie aus dem Nichts heraus baute sich vor ihnen ein etwa dreißig Meter hoher. Roboter auf. Die Maschine verfügte über acht Arme, und jeder dieser Arme war mit Waffen bestückt.
    Bedrohlich leuchteten die Energiestrahlprojektoren auf, und zwischen dem Roboter und den Dscherro explodierten Geschosse.
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