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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania
Autoren: Unbekannt
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vermute doch richtig, daß dies ein Stück Heimat für dich ist", redete ich sanft auf ihn ein. „Erkennst du das Gebäude wieder?"
    „Ja", sagte er bloß. Aber der Nonggo sprach wenigstens wieder!
    „Stammt es von Kenteullen oder von einem anderen Planeten?"
    „Kenteullen."
    „Und was stellt es dar?"
    Darauf gab Genhered keine Antwort. Vielleicht litt er unter partieller Amnesie und erinnerte sich nicht mehr an die Funktion dieser Anlage. Doch auch wenn er die Frage bloß nicht beantworten wollte, mußte ich das akzeptieren.
    Ich mußte mit dem Nonggo Geduld haben und mich langsam zu seiner Psyche vortasten. Jedenfalls war mir klar, daß dieses Gebäude der Schlüssel zu seiner Erinnerung war. Wenn es einen Ort gab, an dem er sich mir öffnen würde, dann war es dieser.
    Genhered blieb plötzlich stehen und drehte sich mir zu.
    „Du warst sehr geduldig mit mir ... Wie soll ich dich nennen?"
    „Bre, einfach Bré."
    „Bre - gut." Wieder zuckte ein Muskel in seinem Gesicht, aber insgesamt war es immer noch ohne Ausdruck.
    „Und wer bist du, Genhered?" fragte ich.
    „Der Projektleiter, der das Heliotische Bollwerk im Solsystem abliefern sollte."
    „Wie kam es, daß man dich trotz deiner wichtigen Position aussetzte?"
    „Dazu hatten Galtarrad und Zygonod die Macht", antwortete Genhered; das Sprechen schien ihm keinerlei Schwierigkeiten zu bereiten. „Sie haben nur die Gesetze befolgt und das Sündenträger-Prinzip angewandt."
    „Kannst du mir dieses SündenträgerPrinzip näher erklären, Genhered?"
    „Ich war der Verantwortliche für das Installieren des Heliotischen Bollwerks - und logischerweise der Schuldige für die Explosion", sagte er. „Also mußte ich dafür büßen."
    „Die Bestrafung für dich besteht darin, daß man dich einfach aussetzte?"
    „Nein... nein!" Erlegte den Kopf wieder schief, dabei legte sich ein Ausdruck des Kummers und des Schmerzes über sein Gesicht. Doch nur für einen kurzen Moment, dann wurde es wieder ausdruckslos. „Die wirkliche Bestrafung besteht für mich darin, daß man mir alles genommen hat, was das Leben für mich lebenswert gemacht hat. Alles!"
    Nach diesen Worten schien alle Kraft aus seinem Körper zu weichen, und ich fürchtete, daß er erneut seinen Lebenswillen verlieren und in die prämortale Starre verfallen könnte.
    Darum sagte ich schnell: „Willst du mir verraten, worum es sich dabei handelt, Genhered?"
    Er wollte nicht. Von diesem Moment verfiel er wieder in Schweigen. Aber wenigstens erstarrte er nicht, sondern setzte seine traumwandlerische Wanderung durch die leeren Korridore fort.
    Ich konnte im Moment nichts tun, um ihn aus seiner selbstquälerischen Trance zu holen. Doch ich war sicher, daß ich hier einen Weg zu seiner Psyche finden würde.
    Ich mußte mich nur in Geduld üben.
    Attacke 9 Markus Hollister wohnte südlich der Thora-Road, in einer Gegend, in der nur wenige kleinere Wohnhäuser in eine weitgestreckte, bewaldete Parklandschaft eingebettet waren. Ein Paradies für Freunde des Reitsports, wie er einer war.
    Er holte an diesem Morgen seine Stute Glücksfee aus dem Stall, sattelte sie, befestigte die vollen Satteltaschen und ritt gen Süden. Er wollte heute die 340 Kilometer zur Abenteuerlandschaft Shoonar bewältigen und sich dort ein paar schöne Tage gönnen.
    Doch schon nach wenigen Kilometern passierte es. Ein Energiestrahl blitzte bei einen Gebüsch auf und traf Glücksfee am Kopf. Das Pferd knickte in vollere Galopp reit den Vorderbeinen ein, und Markus wurde in hohem Bogen aus dem Sattel geschleudert.
    Er prallte hart auf denn Boden auf und blieb eine Weile benommen mit dem Gesicht auf dem Boden liegen. Ihm tat der ganze Körper weh, aber es schien zum Glück nichts gebrochen zu sein.
    Als er den Kopf hob, sah er knapp vor sich plumpe, metallbeschlagene Stiefel. Es waren seltsame Stiefel, denn sie besaßen seitlich der Ferse einen Auswuchs - wie für einen zusätzlichen Zeh oder eine Fersenkralle.
    Markus drehte sich herum und blickte auf. Er konnte gegen die aufgehende Sonne nur einen gehörnten Schatten sehen. Als er eine Hand schützend vor die Augen hob, senkte der Schatten eine Art Pinsel auf ihn herab.
    Ein heftiger elektrischer Schlag durchfuhr daraufhin seinen Körper und schüttelte ihn durch. Danach war er bewegungsunfähig. Er wurde an einem Bein gepackt und in ein finsteres Erdloch geworfen.
    Während der eine Gehörnte ihn über den Boden schleifte, sah er, wie zwei andere den Kadaver von Glücksfee mit
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