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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania
Autoren: Unbekannt
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keine Ortung", meldete der Pilot. „Wir sind in starke Störfelder geraten. Nichts funktioniert mehr. Ich kann nicht einmal etwas sehen."
    Mit einem Blick durch die Kanzel sah ich, daß wir durch einen seltsamen Nebel flogen, durch den Funken sprühten wie kurzlebige Glühwürmchen. Der Antigrav des Gleiters begann zu stottern, was sich durch heftige Erschütterung bemerkbar machte. Er drehte sich um seine Achse und begann abzutrudeln. Ich hielt mich an einem Griff fest, um nicht durch die Kabine zu segeln.
    „Ich muß notlanden", meldete der Pilot. „Es geht überhaupt nichts mehr."
    Gregor Manson versuchte, mit den anderen Einheiten Verbindung aufzunehmen, aber er bekam nur Störgeräusche zu hören. Und dies, obwohl innerhalb des Faktorelements Funkverkehr eigentlich möglich sein müßte.
    Das war ein dickes Ding! Mir war klar, daß einiges auf uns zukommen würde, aber ich war eher erregt als verängstigt. Die Phantome wußten sich also zu wehren. Ich war gespannt, was sie noch zu bieten hatten, außer Gleiterantriebe und Funkverkehr zu stören.
    „Achtung, Männer!" sagte Greg zu seinen Leuten. „Wir sind von den anderen abgeschnitten. Aber sie müssen in der Nähe sein. Vermutlich ergeht es ihnen wie uns. Wenn wir am Boden sind, versuchen wir, uns zu den anderen durchzuschlagen. Aber immer schön beisammenbleiben."
    Er hatte kaum ausgesprochen, als es einen harten Aufprall gab. Ich wurde von den Beinen gerissen und gegen die Wand geschleudert. Aber ich behielt das Bewußtsein. Mein erster Gedanke galt meiner Handy. Doch sie war intakt geblieben. Auch die Helmkamera funktionierte.
    Ich folgte den Soldaten ins Freie. Der Nebel war so dicht, daß man keine fünf Meter sehen konnte. Dazu kam die Blendung durch die ständig aufblitzenden Glühwürmchen.
    Greg packte mich hart am Arm und rief mir über das Geknatter zu: „Halt dich an mich, damit du dich nicht verirrst."
    „Du gehst aber ran, Greg", spottete ich, während ich die Handkamera mit ausgestrecktem Arm langsam in Hüfthöhe schwenkte, um Aufnahmen in effektvoller Froschperspektive zu bekommen. Auch die Helmkamera war aktiviert und folgte jeder Bewegung meiner Augen.
    Greg holte einen simplen Kompaß aus der Tasche - ich filmte das, weil ich es überaus clever fand, daß ein Soldat an eine robuste Alternative zur sensiblen Hypertechnik dachte - und deutete dann nach links.
    „In diese Richtung müssen wir!" rief er dabei.
    Und dann ging es los. Vor uns hob ein vielstimmiges Pfeifen und Singen an, Lichtblitze geisterten durch den Nebel und ließen alles nur noch unwirklicher erscheinen. Eine Serie dumpfer Explosionen folgte. Dann gellten Schreie durch den Nebel. Hinter uns ging der Gleiter plötzlich in Flammen auf, ohne daß eine Explosion erfolgt wäre. Der Pilot stürzte als lebende Fackel aus dem Schott.
    Zwei Soldaten wollten ihm zu Hilfe eilen, doch da tauchten aus dem Nebel brüllend gedrungene Gestalten auf und schnitten ihnen den Weg ab. Ich stellte mehr unterbewußt - nur fest, daß die Fremden in etwa humanoid waren und von ihren Stirnen riesige Hörner prangten. Die Soldaten hoben ihre Kombistrahler, doch noch bevor sie sie in Anschlag bringen konnten, hatten die Fremden sie einfach überrannt und stürmten weiter vor, gegen Greg und seine verbliebenen Leute.
    Einer der Fremden schwang über den beiden am Boden Liegenden eine Art Peitsche. Daraus kamen schlangenförmig gewundene Leuchtbahnen geschossen, die sich förmlich um die beiden Körper wickelten, sie spiralförmig fesselten. Die Körper der beiden zuckten konvulsivisch, doch kein Laut kam über ihre Lippen.
    Ich hielt alles im Bild fest. Ringsum waren die Kämpfe in vollem Gang. Ich ließ meine beiden „Fliegenden Augen" in einem Umkreis von fünfzig Metern ausschwärmen und schickte dann auch den „Kamikaze" aus. Das würden Aufnahmen werden! Ich war wie berauscht. In diesem Augenblick dachte ich nicht daran, daß rings um mich Menschen starben und litten. Ich machte mir nicht einmal Gedanken über die Fremden. Wer sie waren, wie sie aussahen, was sie bewog, so kompromißlos gegen uns Eindringlinge vorzugehen, daß sie sie ohne die minimalste Geste zur Verständigung - niedermachten und töteten.
    Von Greg und seinen Leuten war auf einmal nichts mehr zu sehen. Auf dem Boden lagen keine Toten oder Verwundeten mehr. Sie mußten von den Fremden verschleppt worden sein. Ich war ganz allein. Der Kampflärm war verebbt. Aus der Ferne erklangen nur noch vereinzelt Schüsse und
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