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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania
Autoren: Unbekannt
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Energiestrahlen atomisierten.
     
    9.
     
    Abi Allmählich kam wieder Gefühl in meine Glieder. Meine Beine kribbelten, und ich ballte die Zehen.
    Jemand drehte mich vorsichtig auf den Rücken. Ich blickte in ein menschliches Gesicht. Ich konnte es nicht fassen.
    „Geht es wieder?" fragte eine tiefe Stimme.
    „Wo ...?" setzte ich zum Sprechen an, aber ich konnte die restlichen Worte nicht bilden, Lippen und Zunge waren noch ganz gefühllos.
    „Du bist im Faktorelement gefangen", sagte der Mann. „Genauer gesagt, in Burg Gousharan, bei den Dscherro. Frage mich nichts Genaueres. Mehr weiß ich auch nicht. Meine Name ist Camil Denaigle. Ich bin Arzt und kümmere mich, so gut es geht, um die Verwundeten. Wir sind Leidensgenossen. Die Dscherro erwischten mich in meiner Praxis in West-Monggon. Sie waren unsichtbarwie immer. Stürmten wie eine Naturgewalt herein, lähmten und kidnappten mich. Und wer bist du, und was ist dir geschehen?"
    „Markus Hollister", kam es schwer über meine Lippen.
    Meine Hoffnung, daß alles nur ein Alptraum gewesen sei, löste sich in Nichts auf. Während ich mich an die Szene im Freiland erinnerte, als man mir Glücksfee unter dem Sattel weggeschossen hatte, kamen die Worte wie von selbst über meine Lippen. Das Sprechen fiel mir immer leichter.
    „Du bist wenigstens einer der wenigen Glücklichen, die, wie ich, unverletzt geblieben sind, Mark", sagte Doc Denaigle. „Brauchst du irgendwas? Inzwischen werden wir recht gut versorgt. Die Dscherro scheinen einen Supermarkt geplündert zu haben. Anfangs schien es, als würden sie uns verhungern lassen, doch jetzt werden wir mit feinsten terranischen Delikatessen verwöhnt. Komm, ich führe dich herum."
    Das Aufstehen fiel mir ganz leicht. Nun sah ich mich zum erstenmal um. Ich blickte auf ein Horrorszenario. Wir befanden uns in einem Verbindungsgang zwischen zwei großen Gewölben. Überall lagen oder kauerten Menschen, die trübsinnig vor sich hin starrten. Nur wenige konnten sich auf den Beinen halten.
    Viele waren bandagiert, Arme oder Beine, offensichtlich gebrochen waren mit provisorischen Hilfsmitteln geschient. Manche der Gefangenen rührten sich überhaupt nicht, lagen wie tot da. Links von mir sah ich zwei blutüberströmte Ertruser nackt mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt.
    „firme Kerle, ich kann nichts für sie tun, sie werden sterben", murmelte Doc Denaigle, als er meinen Blick sah. „Es scheint fast, als hätte ihr Anblick die Dscherro so sehr gereizt, daß sie sie halb totschlugen."
    „Wer sind diese Dscherro?" wollte ich wissen. „Woher kommen sie?"
    „Weiß der Teufel", sagte Doc Denaigle achselzuckend. „Sicher ist nur, daß sie reit dem Faktorelement nach Terrania eingeschleppt wurden. Sie geistern wie Phantome durch die Stadt und machen Beute und Gefangene. Doch kann ich mir nicht vorstellen, daß die Behörden dem noch lange tatenlos zusehen werden."
    „Es herrschte die allgemeine Ansicht, daß in diesem Faktorelement Nonggo sein müßten", sagte ich.
    „Doch jetzt hat man endlich Soldaten ins Faktorelement geschickt. Was ist aus ihnen geworden?"
    Doc Denaigle deutete in das angrenzende Gewölbe. Dort sah ich einige hundert Männer und einige Frauen, die bis auf die Unterwäsche entkleidet oder gar völlig nackt waren. Auch unter ihnen gab. es unzählige Verwundete, viele davon konnten sich nicht rühren.
    „Das ist von der stolzen Truppe übriggeblieben, die Cistolo Khan zur Erkundung ausgeschickt hat", erklärte Doc Denaigle dazu. „Über hundert von ihnen wurden umgebracht. Einige weitere sind so schwer verwundet, daß sie nicht überleben werden. Ich habe nicht die Möglichkeit, ihnen zu helfen. Und die Dscherro rühren keinen Finger für sie. Im Gegenteil, sie holen auch Schwerverwundete zu den Verhören und bringen sie, an Geist und Körper völlig gebrochen, wieder zurück. Keiner von ihnen ist mehr in der Lage, irgendwelche Aussagen zu machen. Wir wissen rein gar nichts über die Dscherro. Wir wissen nicht einmal, wie sie genau aussehen. Die Aussagen darüber sind sehr widersprüchlich."
    „Sie tragen auf der Stirn lange Hörner", ereiferte ich mich, in der Hoffnung, einen entscheidenden Hinweis zu geben.
    Doch Doc Denaigle winkte einfach ab.
    „Das ist, außer ihrem Namen, auch schon das einzige, was wir definitiv wissen - und daß sie annähernd humanoid und in der Figur in etwa den Epsalern ähneln. Ja, und daß sie grausam und ohne jegliches Mitgefühl sind."
    Ich fuhr herum, als ich hinter mir
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