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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen
Autoren: Unbekannt
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oben zum Himmel. Die Wolkendecke hatte sich fast ganz geschlossen. An einigen Stellen war sie aufgerissen, er konnte merkwürdige helle Lichteffekte erkennen, die er sich nicht erklären konnte. Aber es erschien Kantor nicht wichtig genug, seine Gastgeber nach der Herkunft dieser Effekte zu befragen.
    Sie flogen zum entgegengesetzten Rand von Kenteullen. Unter weit schwingenden, brückenähnlichen Gebäuden mit bis zu zwanzig Stockwerken hindurch glitt das kleine, muldenförmige Fahrzeug sanft dahin. Es durchquerte zwei Tunnel mitten in den wuchtigen Gebäudekomplexen und sank danach auf einen großen Platz hinunter. Der Anzahl der Fahrzeuge nach zu urteilen, handelte es sich um einen Parkplatz.
    Zygonod deutete geradeaus.
    „Vor uns liegt das Zentrum für die wissenschaftliche Ausbildung. Du wirst Hunderte von Nonggo sehen, die sich mit Raumfahrt, Physik und vielen anderen Fachbereichen beschäftigen, aber auch mit der Heliotischen Wabe. Alles, was wir über die Funktionsweise des Transportsystems wissen, wird von den Ausbildern an die Schüler weitergereicht."
    Sie verließen das Fahrzeug und ließen sich von einem Gleitband ins Innere des Zentrums tragen. Ein nach allen Seiten offener Antigrau holte sie in das vierzigste Stockwerk hinauf zu einer Plattform, von der aus sie mehrere darunter gelegene Ebenen einsehen konnten. Überall arbeiteten und lernten junge Nonggo unter fachkundiger Anleitung. Unablässiges Gemurmel drang zu den drei Beobachtern herauf.
    „Wenn ihr das Wissen an eure Schüler weitergebt, solltet ihr uns nicht ausschließen", sagte Myles Kantor. „Wir wissen noch viel zuwenig. Wie zum Beispiel funktioniert das Heliotische Bollwerk unter physikalischen Gesichtspunkten?"
    Was Myles erwartet hatte, trat ein. Sevenad wich zurück und machte der Wissenschaftlerin Platz. Die Nonggo trennten nach den bisherigen Erkenntnissen streng nach Fachgebieten. Für wissenschaftliche Dinge war in dieser Konstellation Zygonod zuständig.
    „Das Prinzip der Wabe basiert auf dem fünfdimensionalen Koordinatensystem", begann sie. „Durch die Faktorierung werden die fünf Werte festgestellt. Die später sich aufbauende Faktordampf-Barriere hebt die drei räumlichen Koordinaten entlang der Grenze des Transport-Kubus auf. Die Auswirkungen kennst du bereits. Im Innern des Faktorelements bleibt alles wie gewohnt, aber die Hülle wird aus dem normalen Raum-Zeit-Kontinuum herausgeschnitten. Du kannst es auch so formulieren, daß die definitive Existenz des betroffenen Gebietes aufgehoben wird. Das Faktorelement erhält unendlich viele mögliche Koordinaten zugeteilt, seine Position im Universum ist örtlich und zeitlich nicht mehr eindeutig bestimmbar. Indem das Heliotische Bollwerk nun die zugewiesene Fünf-D-Koordinate der FaD-Barriere verändert, wechseln zwei Faktorelemente ihre Position oder erfahren eine Anbindung an neue Koordinaten. Da der Vorgang im Wechsel zwischen zwei Bollwerken abläuft, wird von einem Austausch zweier Faktorelemente gesprochen."
    Myles Kantor nickte. Daß es sich nicht um eine Entmaterialisierung handelte, war ihm nach dem Wechsel von Terra ins Teuller-System sofort klar gewesen. Es steckte eine direkte Manipulation des Raum-Zeit-Gefüges dahinter, wobei er sicher war, daß in diesem Fall keine Manipulation der Zeitkoordinate erfolgte. Er machte eine entsprechende Andeutung, und Zygonod bestätigte seine Vermutung.
    „Es ergäbe keinen Sinn, die Gegenwart außer acht zu lassen."
    „Aber es wäre möglich?"
    „Theoretisch ja. Wir wissen jedoch nicht, ob die Konstrukteure diese Möglichkeit vorgesehen haben.
    Falls du Bedenken haben solltest, was eure Rückkehr nach Terra angeht, kann ich dich beruhigen. Die Barriere speichert die Ausgangskoordinaten, s6 daß das Faktorelement automatisch an seinen angestammten Platz und in seine ursprüngliche Zeit zurückkehrt."
    Myles Kantor holte tief Luft. „Wer sind die Konstrukteure, und woher hat die Wabe ihren Namen?"
    Zygonod suchte eine Weile nach Worten. Der Terraner nahm es als Zeichen, daß sie sich selbst nicht sicher war.
    „Die Pläne stammen von den Baolin-Nda, die auch den Prototyp montiert haben. Der Auftrag an sie, der überhaupt erst zur Entwicklung der Heliotischen Wabe führte, kam von einem Wesen, das als Heliote bezeichnet wurde, als kosmischer Lichtbringer. Mehr wissen wir nicht, und wir können nicht einmal sagen, ob es überhaupt stimmt. Wie du weißt, werden die Bollwerke bei den Galornen in der Pentrischen Wolke
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