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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen
Autoren: Unbekannt
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betrug die Anzahl der Evakuierten gerade mal zwei Prozent. Um alle Bewohner des Planeten in Sicherheit zu bringen, hätten sie mindestens achtundvierzig Stunden und alle verfügbaren zwanzigtausend Einheiten der LFT benötigt.
    Aus der GILGAMESCH traf eine Dringlichkeitsanfrage ein.
    „Wir brauchen die PAPERMOON", meldete sich Myles Kantor. „Kannst du herüber zur Position der anderen Schiffe kommen?"
    „Nein. Bist du verrückt? Wir benötigen jede Einheit, wenn wir die Evakuierung doch noch starten. Die PAPERMOON nimmt Kurs auf Terra."
    Ein Hologramm baute sich in der Zentrale von Khans Flaggschiff auf.
    „Wir benötigen deine Transformkanonen, sonst nichts", sagte Alaska Saedelaere. „Von deiner Mithilfe hängt das Schicksal des Sonnensystems ab."
    „Ich denke nicht daran. Bleibt mir vom Hals!"
    „Dann müssen wir dich zwingen, Khan."
    „Versucht es doch!"
    Das Hologramm erlosch, aber fast gleichzeitig klang die Stimme der Ersten Terranerin auf.
    „Tu, was er sagt, Cistolo!"
    „Danke, wir vergeuden damit nur Zeit."
    „Das ist ein Befehl, Cistolo Khan. Ich hoffe, wir haben uns verstanden. Über alles andere unterhalten wir uns später."
    Murrend ergab sich der LFT-Kommissar in sein Schicksal. Er änderte den Kurs seines Schiffes und führte es auf schnellstem Weg .zu der Stelle, an der ..die GILGAMESCH und zwanzig andere Einheiten warteten. Der Syntronverbund des camelotischen Trägerschiffes übermittelte der PAPERMOON das Programm für den Countdown und projizierte eine Darstellung des Ablaufs.
    „Es ist unsere einzige Chance", erklärte die Stimme des terranischen Chefwissenschaftlers. Sie klang müde, aber keineswegs demoralisiert. „Wenn es uns gelingt, im richtigen Augenblick einen Strukturriß an der richtigen Stelle zu erschaffen, fließen die Energien in den Hyperraum ab. Leider erhalten wir im Augenblick keinen Kontakt zu den Nonggo. Wir sind auf unsere eigenen Einschätzungen angewiesen."
    Der Syntronverbund der PAPERMOON gab Alarm. Die Quelle der Kraft nahm bereits das Doppelte ihres ursprünglichen Durchmessers ein.
    „Wir rechnen mit ein, höchstens zwei Minuten, bis die Explosion eintritt", fuhr die Stimme von Myles Kantor fort. „Die Explosion wird sich durch einen Ausschlag im kurzwelligen Bereich ankündigen. Die synchron geschalteten Transformkanonen sind auf diesen Zeitpunkt justiert und strahlen ihre Bomben entlang der Trapezoberfläche auf der Trokan entgegengesetzten Seite ab. Die Berechnungen ergeben, daß die zeitliche Abweichung zwischen der Entstehung des Dimensionsrisses und der Explosion der Quelle der Kraft höchstens vier Tausendstel Sekunden beträgt."
    „Das ist zu grob", murmelte Cistolo Khan und bereitete sich innerlich auf den Tod vor, falls es der PAPERMOON nicht gelang, rechtzeitig in den Hyperraum zu entkommen.
    „Besser läßt es sich nicht machen." Die Stimme Kantors klang trotzig. „Was ist, erhalten wir ein Bereitschaftssignal aus der PAPERMOON?"
    Khan gab es, und Myles Kantor bedankte sich.
    „Erste Zeitkorrektur", meldete der Syntronverbund. „Bis zur Explosion sind es noch ungefähr vierzig Sekunden."
    Der LFT-Kommissar nahm nicht wahr, wie sich das Prallfeld vor seinem Sessel aufbaute und sich die mechanischen Sicherheitsgurte schlossen. Er starrte auf den Bildschirm, der das lodernde Feuer am Heliotischen Bollwerk zeigte.
    „Zweite Zeitkorrektur. Noch achtzehn Sekunden."
    Der Countdown lief unerbittlich. Die Taster der PAPERMOON schlugen aus und ließen Cistdlo Khan die gewellten Haare zu Berge stehen.
    „Entlang dem Bollwerk bildet sich ein Riß im Kontinuum", meldete der Syntronverbund. „Dritte Zeitkorrektur. Explosion in fünf Sekunden."
    Fassungslos starrte der LFT-Kommissar auf die Anzeigen. Keine der PAPERMOON-Transformkanonen war ausgelöst worden. Auch die anderen Schiffe hatten keine Bomben auf den Weg geschickt. Dennoch existierte der Riß ...
    Eine grelle Energieentladung brach aus dem Heliotischen Bollwerk hervor und füllte im Bruchteil einer Sekunde den gesamten Bildschirm aus. Blitze waberten und zuckten nach allen Richtungen. Etwas zog sie an, atmete sie ein und verschlang sie. Die Lichtflut raste durch den Dimensionsriß, hinterließ ein kurzes Züngeln und verschwand endgültig. Augenblicke später normalisierten sich die Meßwerte. Der Riß hatte sich geschlossen. Dort, wo sich soeben noch das Heliotische Bollwerk befunden hatte, trieben unzählige glühende Metallfetzen, die in der Kälte des Weltraums schnell
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