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1876 - Das Heliotische Bollwerk

Titel: 1876 - Das Heliotische Bollwerk
Autoren: Unbekannt
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wenn sie nicht direkt von Cistolo Khan angesprochen wurden.
    Sie waren darin übereingekommen, für weitere zehn Stunden die Gastfreundschaft der Nonggo zu genießen. Vorerst, denn man wußte nicht, was noch passieren konnte. Niemand drängte sie aber zum Aufbruch, und jedermann fieberte danach, weitere Bereiche des Heliotischen Bollwerks kennenzulernen.
    Cistolo Khan hatte mit Paola Daschmagan gesprochen und dabei erfahren, was sich mit Kallia Nedrun getan hatte. Die Erste Terranerin überließ es ihm, ob und wann er es Myles Kantor mitteilen würde.
    Khan machte sich diese Entscheidung nicht leicht. So traf er für sich den Kompromiß, noch das nächste Gespräch mit Zygonod und Galtarrad abzuwarten und Myles dann unverzüglich zu informieren.
    Dieses Gespräch kam sehr schnell zustande - wie von Bré Tsinga vorhergesagt.
    Tsinga, Kantor und Khan erwarteten die beiden Nonggo, ihrer Bitte entsprechend, wieder in jenem kleinen Raum, in dem sie zuletzt beisammengesessen hatten.
    „Wir werden euch jetzt eure Frage nach dem Sinn und Zweck des Heliotischen Bollwerks beantworten", verkündete Galtarrad.
    Er sagte nicht, woher dieser plötzliche Entschluß kam, aber die drei Menschen konnten sich jetzt ihren Reim darauf machen. Gebannt hörten sie zu.
    „Das Heliotische Bollwerk des Solsystems", sagte Zygonod, „soll eine Verbindung zwischen dem Solsystem, dem Teuller-System und dem Karakhoum-System herstellen. Das Solsystem ist die Heimat der Menschen, das TeullerSystem jene der Nonggo. Und das Karakhoum-System ist die Heimat der Gestalter. Alle drei Sonnensysteme liegen in unterschiedlichen Galaxien und sind jeweils zig Millionen von Lichtjahren voneinander getrennt."
    „Wer sind die Gestalter?" wollte Cistolo Khan wissen.
    „Und wie sind die genauen Entfernungen zwischen diesen Systemen beziehungsweise Galaxien?" fragte Kantor sofort hinterher.
    Beide Fragen wurden nicht einmal andeutungsweise beantwortet. Bré Tsinga sagte später, sie habe den Eindruck gehabt, daß die beiden Nonggo ohnehin schon weit mehr preisgegeben hatten, als sie ursprünglich durften.
    Nur Kantor blieb hartnäckig und erzielte einen Erfolg, als er fragte, ob die Verbindung dreier Sonnensysteme durch das Heliotische Bollwerk nach dem Prinzip eines Transmitters vorstellbar sei.
    „Nein, überhaupt nicht", erwiderte Zygonod. „Es ist völlig anders. Die Heliotische Wabe wird Orte verbinden, wenn sie einmal in ihrer Gesamtheit hergestellt ist. Jedes Heliotische Bollwerk ist also nur ein Teil von ihr. Laßt euch überraschen. Das Konstituierende Jahr beginnt bald. Ihr werdet alles sehen und miterleben."
    „Wir würden es noch lieber verstehen", sagte Khan zum xten Male.
    „Ihr werdet es verstehen", antwortete Galtarrad zum xten Mal. „Die Preisgabe der Positionsangaben ist nicht Sache der Nonggo, sondern die von anderen Instanzen. Bitte habt noch Geduld."
    Damit zogen er und Zygonod sich abermals zurück und ließen die Terraner allein.
    Cistolo Khan wußte, daß er nun Myles Kantor sagen mußte, was mit seiner Gefährtin auf Mimas geschah. Er wußte auch, daß der Wissenschaftler sofort abreisen wollen würde.
    Und genauso geschah es.
     
    8.
     
    Terra 30. September 1289 NGZ Zwei Tage waren vergangen, und noch immer hielten sich Cistolo Khan und seine Begleiter an Bord des Heliotischen Bollwerks auf. Es gab regelmäßigen Funkkontakt, und es bestand demnach kein Grund zur Besorgnis.
    Je länger sich die terranische Kommission an Bord der Riesenwabe aufhielt, desto weniger wurden auf der Erde die Stimmen derjenigen, die in dem Bollwerk ein „Werk des Teufels" sahen und Politik gegen die Nonggo zu machen versuchten.
    Sogar die Medien berichteten von Stunde zu Stunde seriöser. Cistolo Khan hatte offizielle Statements abgegeben, und einige der Wissenschaftler hatten Interviews gegeben, die über alle wichtigen Trivid-Stationen ausgestrahlt wurden.
    Die Hysterie legte sich und machte, wie von Bré Tsinga vorausgesagt, immer mehr der Neugier Platz.
    Was hatte man da bekommen? Welchen Nutzen würde die Menschheit davon haben?
    Wann erfuhr man es endlich konkret? .
    Die Antworten blieben nach wie vor aus, doch in den Mittagsstunden dieses dreißigsten Septembers, auf Terrania bezogen, geschah das Unheimliche.
    Paola Daschmagan konferierte gerade mit einigen hohen LFT-Verantwortlichen, als es sonnenhell wurde. Die Männer und Frauen sprangen entsetzt auf. Sie alle hatten das Gefühl, mitten in einem unerhört starken, riesengroßen
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