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1874 - Die Stunde der Zentrifaal

Titel: 1874 - Die Stunde der Zentrifaal
Autoren: Unbekannt
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Bann der Aggressionsstrahlung.
    Für das vielleicht seltsamste Volk von Plantagoo stellte die Herstellung von Drachengewebe kein Problem dar.
    Sie hockten einfach auf der Erde, von einem vermoderten Baustumpf nur durch den kreuzförmigen Beinapparat zu unterscheiden. Hin und wieder spuckten sie durch eine ihrer zahlreichen Körperöffnungen aus.
    Das Ejakulat landete dann in einer der kleinen Wannen, die Quer-Gen in großer Zahl hatte aufstellen lassen.
    Man konnte zusehen, wie in den Wannen der Pegelstand kletterte. Die Farbe der Masse erinnerte an menschliches Zahnfleisch. Mit anderen Worten, das klebrige Zeug war gesund und lebensfähig. Ganz im Gegensatz zu der Zellprobe, die wir aus dem Drachenhort geborgen hatten; ich erinnerte mich an graue Farbe und Verwesungsgestank.
    Irgendwo im Getümmel stießen wir auf Quer-Gen.
    „Hallo, Perry Rhodan!" Einer seiner Lianenarme winkte mir. „Es gibt ein paar Details zu besprechen!"
    Gemeinsam mit Bully bahnte ich mir einen Weg.
    Der Kommandant kam uns nicht entgegen. Er behielt seinen Platz vor einer der Wannen. Vermutlich hatte er die Absicht, in den nächsten Minuten seine Jemmgen zu entleeren.
    „Worum geht es?"
    Quer-Gen erklärte: „Wir haben in Zusammenarbeit mit Ton-Gabbeth eine genetische Modifikation vorgenommen. Die Genmasse wurde den spezifischen Erfordernissen angepaßt, so, wie du uns die Lage auf Galorn erklärt hast."
    Mehr schien er nicht sagen zu wollen.
    „Welche Anpassung ist das?" wollte ich dennoch wissen.
    Quer-Gen spuckte aus. In der Wanne vor ihm landete ein weiterer Brocken zahnfleischfarbener Substanz.
    Für einen Tasch-Ter-Man stellte es kein Problem dar, gleichzeitig mit den Jemmgen zu arbeiten und eine Diskussion zu führen.
    „Wir haben die Masse so präpariert, daß sie über eine gesteigerte Zellteilungsrate verfügt. Wenn es euch gelingt, die 300 Kilogramm im Drachenhort von Galorn aufzubringen, wird sich neue Masse vom abgestorbenen Gewebe ernähren. Und zwar ohne lebenserhaltende Technik. Sie wird sehr schnell wachsen und ihre Funktion aufnehmen."
    Der Dicke und ich schauten uns mißtrauisch an.
    „Perfekt", sagte ich. „Die Erfahrung lehrt mich jedoch, daß man Vorteile niemals geschenkt bekommt.
    Wo liegt also der Nachteil?"
    „Das Produkt bleibt in dieser Form nur wenige Wochen stabil. Dann muß mit frischer Masse nach der alten Formel ausgebessert werden."
    Unschlüssig schaute ich die zu einem Viertel gefüllte Wanne an.
    Ich sah aus den Körperöffnungen der Tasch-Ter-Man mehrmals fleischfarbene Brocken fliegen.
    Dann sagte ich: „Wir akzeptieren die Veränderung. In ein paar Wochen haben wir entweder gewonnen, oder für diese Galaxis ist alles vorbei."
    Ich winkte dem Dicken. Wir ließen Quer-Gen und seine Leute in Ruhe arbeiten.
    Über eine der halb verfallenen Treppen begaben wir uns ins zweite Stockwerk. Ich hatte in einem der Gebäude einen Raum entdeckt, dessen Einrichtung relativ intakt wirkte. Mir hatte nur die Zeit gefehlt, die Entdeckung gebührend zu untersuchen.
    „Hier entlang, Dicker!"
    Wir passierten eine Verbindungsröhre zwischen den Gebäuden und erreichten den Kastenbau, der von der SCARV-3 aus ganz hinten rechts lag.
    „Da ist es."
    Vor uns tat sich ein dunkles Zimmer auf. Unsere Anzuglampen tauchten die Wände in gedämpftes Licht.
    Die Hochdruckreiniger hatten eine Vielzahl völlig verrotteter Gegenstände durcheinandergewirbelt.
    Einiges war jedoch auch stehengeblieben. Das Sitzmöbel in der Ecke erinnerte mich an einen praktisch identischen Stuhl an Bord der KEMPEST. In die Wand war eine verkrustete Reihe von Displays eingelassen; daneben einige Bedienungselemente, perfekt geeignet für klobige Galornenhände.
    Von besonderem Interesse schienen mir die zwei verschlossenen Schränke zu sein.
    „Wir müssen das hier irgendwie aufkriegen, Bully. Und zwar ohne den Inhalt zu beschädigen."
    Durch die Helmscheibe sah ich das Gesicht des Dicken, rosig leuchtend. Er hatte sich vor den linken Schrank gekniet und schaute ratlos.
    „Tja, Perry ... Ich schätze mal, die Dinger sind durch Impulsschlösser gesichert. Einen Riegel oder so kann ich jedenfalls nicht entdecken."
    „Impulsschlösser ...?" wiederholte ich nachdenklich. „Dann fehlt uns also nur der richtige Kode."
    „Stimmt. So ist es."
    Ich ging davon aus, daß die Station von Galornen erbaut worden war. Der nötige Impulskode war also galornischer Herkunft. Ich beauftragte den Mikrocomputer meines Anzugs damit, den Kode zu knacken. Mein
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