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1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
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gigantischen Hedgerow-Protuberanz, die wie ein riesiger Wall wirkt. Ich kann nicht erkennen, ob Foremon oder der Bordsyntron diesen natürlichen Ortungsschutz fier uns nutzen, aber dann sind wir schon darüber hinaus und werden von den Scannern des schwarzen Raumers erfaßt.
    Zwei Pyramidenschiffe liegen im Gefecht mit den Galornen, von dem dritten finden wir nur noch ein Trümmerfeld. Obwohl die Zentrifaal keine Chance haben, attackieren sie ihren Gegner mit dem Mut der Verzweiflung.
    Ein glühender Fleck entsteht im Rumpf der zweiten Pyramide, ein vergleichsweise eng begrenzter Einschlag, aber schon Sekunden später bricht die Schiffszelle von innen heraus auf. Feurige Risse, gefolgt von einer Serie heftiger Explosionen ...
    Hunderte, wahrscheinlich sogar weit mehr als tausend Zentrifaal sterben, und wir können ihnen nicht helfen. In meine Trauer mischt sich Wut. Ich ertappe mich dabei, daß ich die Hände balle und ... Nein, das darf nicht sein, die Strahlung des Drachen darf mich nicht erneut in ihren Bann ziehen.
    Die Distanz wird größer. Zwei Lichtminuten. Wir empfangen einen Notruf der Zentrifaal. Was immer sie in dieses System verschlagen hat, sie scheinen nicht erwartet zu haben, ausgerechnet hier auf Galornen zu stoßen.
    Das letzte Pyramidenschiff zerbricht. In das Wrack hinein feuern die Gegner mit allem, was sie aufzubieten haben. Das ist kein Kampf mehr, nur noch ein sinnloses Dahinmetzeln, das mir deutlich vor Augen führt, welches Schicksal Plantagoo bevorsteht.
    Falls es nicht gelingt, den Wahnsinn zu stoppen ... Die einzige Chance dafür sind wohl die Zellproben aus dem Drachen von Galorn.
    Das schwarze Schiff hat sein Vernichtungswerk vollendet. Es beschleunigt und schwenkt auf unseren Kursvektor ein. Für die PEGOOM wird es knapp, sehr knapp sogar. Die Galornen können uns vor dem Übertritt in den Hyperraum abfangen.
    „Ich brauche eine Funkverbindung zu dem schwarzen Schiff!" stoße ich hervor.
    Foremon schaut mich ungläubig an. Wenn er nicht wüßte, daß ich so etwas wie ein Bote von Thoregon bin, er würde mich sicher für verrückt erklären.
    „Wir haben keine Waffen", füge ich hinzu, „aber auch Worte können einen Sieg erringen."
    Ich will mich auf Kaif Chiriatha berufen und bluffen. Es ist eine vage, wahnwitzige Hoffnung, die sich leider nicht erfüllt, denn die beeinflußten Galornen reagieren nicht.
    Wenig später eröffnen sie das Feuer. Obwohl sie noch nicht auf Schußweite heran sind. Bully stößt eine deftige Verwünschung aus. Ich sehe, wie es in ihm arbeitet. Zweifellos hegt er ähnliche Wünsche wie ich: jetzt hinter den Feuerkontrollen der GILGAMESCH sitzen und den Galornen zeigen, daß wir nicht die leichte Beute sind, als die sie uns ansehen. Sie würden sich die Zähne an uns ausbeißen, das heißt, Galornen haben keine Zähne, sondern eine durchgehende Kauleiste. Aber das Ergebnis wäre wohl das gleiche.
    Es erwischt mich wieder, dieses rebellische Prickeln unter der Haut, das Zucken der Muskeln, als müsse ich gleich einen schweren Kampf bestehen. Das ist der Drache, der sich nachhaltig bemerkbar macht, eine unheimliche, lautlose Bedrohung ...
    Wirkungstreffer!
    Die Schirmfeldanzeige schnellt in die Höhe, vorübergehend wird die Zentrale in ein blaues Flackern getaucht.
    Der Bordsyntron verstärkt den Schutzschirm im gefährdeten Heckbereich, läßt in Flugrichtung nur ein schwaches Prallfeld stehen. Das muß genügen. Sobald Antriebsenergie abgezogen wird, verlieren wir kostbare Zeit.
    Die überlichtschnelle Ortung erfaßt eine volle Breitseite des schwarzen Schiffes. Doch bis ich diese Information bewußt verarbeite, befindet die PEGOOM sich schon im Hyperraum.
    Wir haben es geschafft, haben uns dem Zugriff der Galornen im allerletzten Augenblick entzogen.
    „Wir sind Gevatter Tod von der Schippe gesprungen", bemerkt Reginald Bull unbewegt. Seine Gesichtszüge entspannen sich ein wenig, er grinst mich sogar an.
    „Ich hoffe, wir schlagen uns dafür nicht doch noch gegenseitig die Köpfe ein", fügt er nachdenklich hinzu. „Wenn ich den Kerl erwische, der das mit den Drachen getan hat ..."
    „Was dann?" will Foremon wissen.
    „Na ja", meint Bully gedehnt, „beglückwünschen werde ich ihn nicht gerade für seine Tat. Ich hoffe, Foremon, du fliegst uns in einen Sektor, in dem die Strahlung noch nicht wirksam ist."
     
    *
     
    Wenn du glaubst, schon ganz unten zu sein, dann kommt meist noch ein Schlag, der dir endgültig die Füße wegzieht. Du empfindest
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