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1864 - Vorabend der Apokalypse

Titel: 1864 - Vorabend der Apokalypse
Autoren: Unbekannt
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Planeten, zu den Harmonien kosmischer Wolken und sich verwandelnder Atome ...
    Die Tür war zu.
    Selbst beide zusammen konnten sie nicht mehr öffnen, und sie wußten, woran das lag.
    „Unsere Seelen haben sich verändert, Pega", sagte Kaif. „Sie sind bereits sehr krank. Und sie werden sterben, wenn wir nicht ..."
    Der Gedanke war ihr spontan gekommen. Sie konnte ihn nicht aussprechen, aber er hatte ihn bereits erraten.
    „Wenn wir nicht fliehen, meinst du?" fragte er sanft, als sie beieinanderlagen und sich gegenseitig Wärme gaben. „Es wäre leicht, ein Schiff zu nehmen und uns abzusetzen. Aber du könntest es deinem Volk niemals antun und ich auch nicht."
    „Nein", sagte Kaif Chiriatha.
    Trotz der Schmerzen an ihrer Seele, trotz der Verzweiflung und Ausweglosigkeit hatte sie sich seit Muums und Lopts Tod nicht mehr so geborgen gefühlt wie bei diesem jungen Galornen, der sie sanft streichelte und seinen Kopf an ihrem rieb.
    „Wenn nur Ce Rhioton zurückkäme", seufzte Kaif, während Wonnen der Lust sie überfielen. „Vielleicht ist dies nun die große Gefahr, wegen der er uns verlassen mußte. Aber gerade dann müßte er jetzt hiersein und ..."
    „Aber du bist hier", brachte Pega Mrion sie sanft zum Verstummen. „Du bist jetzt Ce Rhioton - für das Volk der Galornen. Du mußt das Beispiel sein, an dem es sich aufrichtet." Und noch leiser: „Ich wäre glücklich, wenn ich dir dabei helfen könnte ..."
    „Das kannst du", bestätigte sie. „Ich brauche jetzt einen Freund. Ich muß mich stark zeigen, aber ich bin nicht so stark. Nicht allein. Niemand ist alleine so stark."
    Sie blieben die Nacht über zusammen. Sie paarten sich in reiner, heller Liebe, das hatte ihnen der Drache noch nicht nehmen können.
    Es waren Kaif Chiriathas letzte Stunden, in denen sie solches Glück empfinden konnte - umgeben von einem sich heranschleichendem Chaos und Tod.
    Doch was in dieser Nacht gezeugt wurde, war das erste Kind der Dunkelheit.
     
    6.
     
    Perry Rhodan Ich hoffte, daß Bull begriffen hatte.
    Wir flogen an der Mauer hoch. In der linken Hand hatte ich eine der Sonden, in der rechten den Impulsgeber, von dem ich hoffte, daß ich sie damit steuern konnte. Ein Blick zurück zeigte mir, daß Bull es genauso handhabte. Er kam zwei Meter schräg unter mir in die Höhe.
    Wir hatten die Falthelme noch offen. Helmfunk, wie er sonst zur Verständigung nötig gewesen wäre, hätte uns nur verraten. Und da auch Bull seinen Schutzschirm jetzt eingeschaltet hatte, war das auch unnötig.
    Halt!
    War ich eigentlich ein Narr? Was machte die Strahlung mit meinem Gehirn? Wenn wir Szuker mit den Sonden täuschen wollten, durften wir selbst keine Energie emittieren - also aus mit den Schirmen, wenigstens bis wir auf Herz-FÜNF gelandet waren!
    Also was denn nun?"schrie Bull mich an, als ich es ihm mitteilte. „Einaus, einaus! Was denn nun, Mister Rhodan?"
    Ich reagierte nicht weiter, als ich sah, wie er kurz nach mir, unmittelbar unterhalb der Mauerkrone, seinen Schirm wieder desaktivierte. Er hatte genausowenig wie ich an die verräterische Energieabgabe gedacht.
    Das tröstete und befriedigte mich.
    Die Aggressionsstrahlung wurde noch stärker. Meine Kehle fühlte sich trocken an. Ich unterdrückte den Hustenreiz. Vor meinen Augen flackerte es. Waren das schon die Schirmfelder des Andro-Hüters?
    Rote Glut vor den Augen. Immer daran denken: Es war nur eingebildet, eine vom Gehirn produzierte Entsprechung zur in uns hochgepeitschten Aggression. Immer daran denken, nie damit aufhören. An Szuker denken.
    Ich rief es Bull zu. Ich platzte fast vor Angriffs- und Zerstörungswut, konnte kaum atmen, aber ich hatte jetzt meinen konkreten Feind vor Augen. Das, was ich vernichten mußte. Und an Bulls Reaktionen merkte ich, daß es bei ihm ebenso war.
    Und wenn Szuker ausgeschaltet war - falls wir das überhaupt schafften?
    Wenn wir keinen konkreten Feind mehr hatten, was dann? Dann war nichts mehr mit „immer daran denken", dann dachte man einfach nicht mehr daran und begann wieder, seine Aggressionen auf den jeweils anderen zu lenken.
    „Bitte" und der Vorname.
    Wenn es wenigstens eine andere, nicht so lächerliche Methode gegeben hätte, uns voreinander zu schützen.
    Aber jetzt waren wir oben. Bull schloß zu mir auf, auf gleiche Höhe. Wir sahen die bläulich und orangen schimmernden Energiefelder über uns, die wie im Maschinengewehrrhythmus ständig neu projiziert wurden - sie wurden also nicht konstant von stehenden oder
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