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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
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Anfang ihrer Begegnung an hatte er getan, was immer der Kommandant gewollt hatte. Er war zu seiner Marionette geworden, die an den Fäden seiner geradezu diabolischen Führungskunst und seiner Ausstrahlung getanzt hatte, ihm blind ergeben, ohne auch nur einmal zu stutzen oder darüber nachzudenken, was eigentlich geschah.
    Doch E-Rholtophlon hatte keine Gelegenheit, lange über sein Fehlverhalten nachzudenken: Kaum hatten die Beamten ihn aus dem Verhör entlassen, als es Hiobsbotschaften hagelte.
    Raumer auf Raumer ging verloren. Mal explodierten Beiboote und andere kleine Einheiten, mal fielen große Schlachtschiffe den unbekannten Feinden zum Opfer.
    Im Damorgen-System breitete sich Panik aus, und in dem von A-Jorkiro aufgebauten Befehlsgebäude zeigten sich erste Risse. Angesichts der Ausfälle begann man, an seiner Autorität und seinem Können zu zweifeln.
    Auf den Raumschiffen der Flotte stieg die Angst. Einige der Explosionen konnten beobachtet werden, ohne daß man die Ursache dafür herausfand, und so wuchs die Furcht vor einem Anschlag auf den eigenen Raumer.
    A-Jorkiro versuchte, für Ruhe zu sorgen. Über Funk sprach er der Reihe nach mit den wichtigsten Kommandanten der Raumschiffe und stellte dabei fest, daß die kriegerischen Offiziere keinesfalls den Tod fürchteten, aber angesichts eines unsichtbaren Feindes, dem sie hilflos ausgeliefert waren, Verfolgungsängste entwickelten. Sie wollten ihm nicht den Gehorsam verweigern, sie wollten wissen, welchem Feind sie eigentlich gegenüberstanden.
    „Wir haben es nicht mit Saboteuren zu tun", sagte E-Rholtophlon, wobei er versuchte, ein wenig von der Selbstachtung zurückzugewinnen, die er in den letzten Stunden verloren hatte. „Es kann sich nicht um einen Feind von innen handeln, sondern nur um einen, der von außen kommt."
    „Fällst du mir nun auch noch in den Rücken?" rief der Oberkommandierende.
    „Natürlich nicht", beharrte E-Rholtophlon. „Ich versuche, dir zu helfen. Je länger du an der Theorie von den Saboteuren festhältst, desto mehr kann uns ein von außen kommender Feind ungehindert schaden."
    A-Jorkiro lenkte überraschend ein. „Du könntest recht haben, mein Freund", sagte er.
    Verlustmeldung auf Verlustmeldung traf ein, ohne daß irgendwo im Damorgen-System ein feindliches Raumschiff geortet werden konnte. Vereinzelt konnten Energieausschüttungen unmittelbar vor der Vernichtung eines Raumschiffs gemessen werden, das war jedoch alles.
    „Wir werden von einem Feind angegriffen, der uns weit überlegen ist", erkannte E-Rholtophlon.
    A-Jorkiro stöhnte vor Wut und Enttäuschung.
    „Und dieser Teufel spielt mit uns", preßte er hervor. „Wir Zentrifaal sind nicht mehr als Spielobjekte für ihn."
    Welch eine Erniedrigung!
    Er sprach es nicht aus, aber alle Zentrifaal empfanden es so.
    „Jagt den Feind!" befahl der Oberkommandierende im Verlauf einer Rundum-Funksendung, die an alle Raumschiffskommandanten ging und in der er seine ungewöhnlich ausgeprägte Fähigkeit, andere zu beeinflussen, voll ausspielte. „Irgendwo muß er sein. Und wenn ihr ihn aufspürt, schießt ihn ab!"
    Er verbot den Rückzug aus dem Damorgen-System und drohte damit, jeden zu vernichten, der sich ihm widersetzte.
    E-Rholtophlon wich ein paar Schritte zurück und beobachtete, wie A-Jorkiro zusammen mit seinen wichtigen Offizieren versuchte, den Zerfall der Flotte aufzuhalten und sich dem unheimlichen Feind entgegenzustemmen.
    Raumer auf Raumer ging verloren, wobei der Abstand von Ausfall zu Ausfall immer kürzer wurde, bis die Verlustmeldungen geradezu im Minutentakt eintrafen.
    Der unheimliche Feind veranstaltete ein Scheibenschießen, bei dem er nach Belieben jedes Raumschiff ausschaltete, das ihm gerade ins Visier geriet.
    Die zentrifaalische Flotte sah sich einem Mahlstrom gegenüber, der sie zu verschlingen drohte.
    Doch der Oberkommandierende wankte nicht, und er ließ nicht zu, daß irgendeiner seiner Untergebenen zurückwich.
    Selbst als die achthundertste Einheit zerstört wurde, weigerte A-Jorkiro sich noch, die Flotte aus dem DamorgenSystem abzuziehen und in Sicherheit zu bringen.
     
    *
     
    Nachdem sie über die Eindrücke bei ihrem letzten Vorstoß gegen Galorn gesprochen hatten, waren Rhodan und Bull davon überzeugt, daß sie der Aggressionsstrahlung besser und länger widerstehen konnten als Foremon. Da sie mentalstabilisiert waren, schienen sie einen höheren Schutz zu haben als er.
    „Vielleicht schaffen wir es sogar, auf Galorn zu
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