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1863 - Damorgen brennt

Titel: 1863 - Damorgen brennt
Autoren: Unbekannt
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stürzten.
    „Aufhören!" schrie er. „Begreifst du denn nicht, daß dies Unschuldige sind? Kinder und Frauen haben nie und nimmer etwas mit Sabotage zu tun, schon gar nicht mit der Explosion von Raumschiffen."
    „Wenn es deine Nerven zu sehr strapaziert, sieh woanders hin", empfahl ihm D-Tellkinbor. „Dies alles muß getan werden, damit die wahren Saboteure aufhören mit ihrem Teufelswerk."
    „Schluß!" forderte der Offizier. „Das hat nichts mit Krieg zu tun. Es ist ein Verbrechen, diese Zentrifaal abzuschießen."
    „Taktik", entgegnete der Agent kühl und von dem schrecklichen Geschehen vollkommen unberührt.
    „Auf dem Weg zu unserem großen Ziel, dem Sieg über die Galornen, gibt es nun mal Opfer. Das ist in jedem Krieg so gewesen. Krieg ohne Auswüchse gibt es nicht."
    „Damit will ich nichts zu tun haben!" keuchte E-Rholtophlon.
    Hilflos mußte er zusehen, wie auch die Besatzungen der anderen Kampfboote auf Gebäude und Zentrifaal feuerten und dabei alle Anwesen in Schutt und Asche legten.
    „Nur ein Wahnsinniger kann sich einbilden, daß er auf diese Weise Saboteure bekämpfen kann!" rief ERholtophlon. „Die wahren Täter lassen sich von solchen Aktionen nie und nimmer von ihrem Vorhaben abbringen."
    D-Tellkinbor landete, erhob sich, öffnete die Schleuse und verließ das Boot, um mit angeschlagener Waffe durch die brennenden und qualmenden Ruinen zu gehen und nach Überlebenden zu suchen.
    „Wozu braucht ihr mich?" stammelte E-Rholtophlon. „Warum habt ihr mich nicht dort gelassen, wo ich ehrliche Arbeit leisten kann?"
    „Du bist ein ranghoher Offizier, beinahe schon der Stellvertreter des Oberkommandierenden. Wenn die Behörden Fragen stellen wegen der Toten und der Zerstörungen, wirst du ihnen schon die nötigen Antworten geben."
    E-Rholtophlon hob abwehrend die Hände.
    „Keinesfalls", weigerte er sich. „Diese Verbrechen werde ich nicht decken."
    D-Tellkinbor richtete seine Waffe auf ihn. „Kein Problem", sagte er ruhig. „Dann lassen wir uns etwas einfallen. Willst du hier gleich sterben, oder möchtest du dir ein Plätzchen aussuchen, an dem es schöner ist, aus dem Leben zu scheiden?"
    E-Rholtophlon wankte nun leicht.
    „Hör auf damit!" bat er. „Das geht zu weit."
    „Du bist naiv, mein Kleiner", versetzte der Agent verächtlich, „und du hast keine Ahnung von Machtpolitik."
    Er ließ die Waffe verschwinden, drehte ihm den Rücken zu und ging zum Kampfboot. Zögernd folgte ihm der Offizier.
    „Vielleicht bin ich wirklich naiv", sagte ex. „Jedenfalls ist mir klargeworden, daß A-Jorkiro von Anfang an ohne jede Rücksicht vorgegangen ist, um sein großes Ziel zu erreichen. Als erstes mußte A-Phanka sterben."
    Der Agent dirigierte ihn mit einer energischen Handbewegung ins Kampfboot.
    „Nicht A-Phanka, sondern als erstes war der Jorkiro-Clan dran, der auf dem Weg nach oben hinderlich war", korrigierte er ihn. „Danach kamen APhanka, der uns überraschte, weil er zu einem für uns günstigen Augenblick zufällig A-Gonezt aufsuchte, und schließlich A-Beychenzogg. Sie alle waren A-Jorkiro bei seiner Karriere im Weg. Natürlich wäre der Kommandant von den herabfallenden Trümmern des Turms auch dann nicht getötet worden, wenn du nicht eingegriffen hättest. Dafür hätten wir gesorgt. Doch ein unbeteiligter und noch dazu so naiver Zeuge wie du war uns gerade recht. Dir kann ich jetzt nur raten, dich ihm zu beugen und alles zu tun, was er von dir verlangt, sonst hast du dein Leben verwirkt."
    „Er ist mein Freund. Er wird mich nicht töten."
    D-Tellkinbor lachte schallend.
    „Ich wußte ja, daß du naiv bist", sagte er, „aber ich ahnte nicht, daß es so schlimm ist!"
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später saß ERholtophlon drei Beamten der Ermittlungsbehörde gegenüber. Hinter ihm stand der Agent, griff jedoch nicht ins Gespräch ein.
    E-Rholtophlon sagte wahrheitswidrig aus, daß eindeutige Beweise für die Schuld der Getöteten vorgelegen hätten und daß die Saboteure erst nach einem erbitterten Feuergefecht getötet worden seien.
    Er kam sich klein und erbärmlich vor, weil er log, um sein Leben zu retten.
    Unschuldige waren getötet worden, weil A-Jorkiro Erfolge bei der Jagd auf Saboteure vorweisen wollte, und er war ihm nicht in die Arme gefallen, um ihn aufzuhalten, sondern hatte seine Macht mit Falschaussagen untermauert.
    Verzweifelt fragte er sich, wie es dazu gekommen war, daß er A-Jorkiro buchstäblich verfallen war, ohne sich dessen bewußt zu werden. Von
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